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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?
Autoren: Baumhaus
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hatten die Kinder sofort nach den Zügeln an den Schwanenhälsen gegriffen und gejohlt und den quakenden Schwanenköpfen und den wirbelnden Entenfüßen „Schneller! Schneller!“ zugerufen und waren wie ein Schwarm wilder Libellen begeistert auf dem See herumgefegt. Und klar hätte auch Liona Spaß haben können. Aber Liona ist ja nicht blöd. Sie wusste genau, was nach diesem Badetag kommen würde.
    Die Eltern der anderen Kinder waren nämlich auch nicht blöd. Und so sehr Liona und Mama Oktavia auch versicherten, dass die hexigen Matratzen bloß eine sensationell neuartige, aber total normale Erfindung aus einem ganz, ganz weit entfernten Ausland gewesen seien – geglaubt hatte ihnen das keiner.
    Und – schwupp – war wieder das Gerede losgegangen. Hexen will nun mal keiner in seiner Nähe haben.
    Liona dreht sich im Bett von einer Seite auf die andere. Und setzt sich plötzlich mit einem Ruck auf. Oder hat Mama ihr etwa DOCH einen Hund gekauft? Glaubt sie deswegen, dass die Party sehr „aufregend“ werden wird?
    Ach je, nun kann Liona selbst fast nicht mehr abwarten! Noch drei Schultage und danach noch einmal schlafen und dann ist Samstag. Lionas zehnter Geburtstag!

Ein rosa Krokodil und viele Wünsche
    Als Liona am nächsten Morgen aufwacht, döst sie noch einen kleinen Moment in die Wolken, die vor ihrem Fenster am Himmel hängen. Kleine, weiße Wattewolken, die genauso freundlich aussehen, wie sich Lionas Bauch anfühlt. Schule! Liona wird Marilotta und Constanze und Anton und all die anderen Kinder wiedersehen. Wie schön es ist, dazuzugehören!
    Dann lässt Liona ihren Blick im Raum kreisen. Sehr hübsch hat Mama ihr das neue Zimmer eingerichtet. Auch wenn ein ausgestopftes Krokodil, das an Schnüren von der Decke baumelt, vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. (Außerdem ist das natürlich verboten! Man darf nämlich nicht einfach wilde Krokodile jagen und totschießen und ausstopfen und von der Decke baumeln lassen.)
    Die gemütlichen Holzsessel, die aus lauter geschnitzten Tieren bestehen, sind möglicherweise auch eher ungewöhnlich für Kinder. Aber Liona liebt es, sich in die flauschigen, gelben Kissen zu kuscheln, die auf den Sesseln verteilt sind, und von all den Tieren auf den Lehnen zu träumen.
    Ja, Liona gefällt ihr neues Zimmer.
    Und natürlich kann kein Mensch wissen, dass es solche Holzsessel nirgendwo zu kaufen gibt. Außer möglicherweise in einem großen Kaufhaus, das Kaufhaus Für-alles-und-nichts-für-jetzt-und-die-Ewigkeit heißt.
    Und es kann auch niemand wissen, dass fast alle restlichen Dinge in Lionas Zimmer möglicherweise mit Hilfe von ein paar Sprüchen und einem kurzen, dünnen quietschorangefarbenen Stab (Mama Oktavia liebt das Besondere) in diesem Zimmer gelandet sind. Und dass das Krokodil auch überhaupt niemals ein richtiges Krokodil gewesen ist. Weshalb es natürlich auch nie gestorben ist. Und weshalb es auch nicht verboten sein kann, dieses Krokodil von der Decke baumeln zu lassen.
    Dass es kein wirklich echtes Krokodil gewesen ist, kann man möglicherweise auch daran erkennen, dass es nicht grün, sondern rosa ist. Rosa fand Liona hübscher.
    Liona sieht sich zufrieden um. Dann schaut sie zufällig auf den Boden. Und sieht dort Duffy liegen. Die Nase zwischen den kleinen weißen Pfoten vergraben. Die schwarzen Augen auf Liona gerichtet.
    „Duffy!“ Liona springt mit einem Satz aus dem Bett und kniet sich neben Duffy hin. „Duffy, ich hab eine tolle Idee! Willst du heute mit zur Schule kommen? Ich würde dir sogerne Marilotta und Constanze und all die anderen zeigen.“
    „Wuuuuhuuuumpf!“, macht Duffy und springt aufgeregt mit allen vieren gleichzeitig auf.
    „Aber du musst gaaaanz brav sein!“, sagt Liona warnend. „Und mir gut gehorchen! Und wenn irgendjemand dich bemerkt, dann musst du sofort …“
    „Wrufff!“, macht Duffy ungeduldig. Schule! Viele Kinder! Die große Welt! Er steht hechelnd und lächelnd vor Liona. „Wuff-wuff!“
    Liona lacht. „Okay!“
    Während Liona sich anzieht, frühstückt und ihren Schulranzen packt, wartet Duffy direkt vor der Eingangstür, sodass auch ja niemand ohne ihn raus- oder reingehen kann. Nicht, dass er vergessen wird!
    „Ich nehme heute Duffy mit!“, ruft Liona beim Rausgehen in die Küche.
    „Du spinnst doch!“, raunzt Kater Kalle von seinem Kissen rüber.
    „Dich hat überhaupt keiner gefragt!“, raunzt Liona zurück.
    „Wuff!“, bellt Duffy zustimmend und wedelt aufgeregt mit seinem kleinen,
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