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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?
Autoren: Baumhaus
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freudig und baut sich vor Liona auf. „Wau-wuff-wuff-wau!“
    Liona springt von der Schaukel, kniet sich neben Duffy hin und begrüßt ihren Hund. Sie krault ihm das schneeweiße, lockige Fell und klopft ihn und lacht, als Duffy vor Freude fast in ihr Gesicht springt.

    „Nicht lecken!“, kichert Liona. „Das kitzelt!“
    Doch Duffy hat schon ihre halbe Stirn und das linke Ohr gründlich abgeschleckt. Mädchenohren duften einfach zu verlockend!
    Ja, Duffy ist der liebste und bravste und süßeste Hund, den man sich nur vorstellen kann! Er ist genau so ein Hund, wie Liona ihn schon immer haben wollte. Wie hexenblöd von Mama, dass sie Liona keinen richtigen Hund erlaubt!
    „Ein Hund verträgt sich nicht mit Kalle“, sagt Mama immer wieder, „das weißt du doch, Lionalu!“
    Aber pah, das ist natürlich voll verdreht und stimmt deswegen überhaupt gar nicht. Denn so ein netter und lieber und süßer Hund, wie zum Beispiel Duffy, würde sich mit jedem – sogar mit dem knurrigen Kalle – ganz wunderbar vertragen. Kalle, DER ist es, der sich nicht verträgt. Mit keinem. Doofer Kalle!
    Manchmal nennt Mama ihre Tochter Lionalu . Das ist ein Kosename und er klingt ganz weich, wenn Mama ihn ausspricht. Und deshalb weiß Liona, dass Mama das ebenfalls ein wenig bedauert, dass Liona keinen richtigen Hund haben kann. Denn wenn Mama böse auf sie ist – was zum Glück nicht sehr oft vorkommt –, sagt Mamanie Lionalu . Dann sagt Mama nur ganz streng „Liona Lix! Räum hier auf, aber fix!“ oder so was Ähnliches.
    Liona hat ihre Mama so lieb wie sonst nichts auf der Welt. (Sogar noch ein kleines Stück lieber als Duffy, ehrlich!) Aber Mamas Tochter zu sein ist gelegentlich nicht einfach. Jedenfalls nicht, solange Mama den Beruf hat, den sie hat.
    Oh, wie gern wäre Liona ein richtig normales Mädchen. Mit einer richtig normalen Mama. Ja, Liona will genauso stinknormal sein wie alle anderen Kinder. Nein, am liebsten noch normaler! Das kann man ja wohl verstehen!
    Doch das geht mit Mama leider nicht. Mama hat viel zu große Füße, ein heiseres Lachen, das andere Kinder weglaufen lässt und – was vielleicht das Auffälligste ist: Sie hat eine Warze am linken Nasenflügel! Zwar eine kleine nur, aber ganz klar eine Warze.
    Warzen haben nur Hexen. Das weiß jedes Baby. Aber von ihrer Warze will sich Mama trotzdem nicht trennen. Dabei wäre das heutzutage doch babyeierleicht, die ruckzuck wegoperieren zu lassen, und dann könnte kein Mensch mehr sehen, dass da jemals eine Warze war. Doch so sehr Liona auch immer wieder bettelt, Mama lässt sich nicht erweichen. Ach, warum kann Mama nicht Ärztin sein oderKassiererin im Supermarkt oder meinetwegen auch Lehrerin oder Hausfrau, wie andere Mütter auch? Richtig doof ist das!
    Liona sitzt im Schneidersitz im Gras und krault Duffy, der dabei genießerisch brummelt. Es ist ein leises, süßes Hundebrummeln. Eines der schönsten Geräusche, die es gibt. Liona krault Duffy hinter seinen kleinen Ohren und am Bauch und hinten am Rücken und denkt über Hennerswalde nach. Und dabei kriegt sie ein ganz warmes Gefühl im Bauch.
    Denn alles hat richtig gut angefangen. Nicht nur das neue Haus und der neue Garten sind toll. Nein, auch die neue Klasse, in die Liona seit zwei Wochen geht, scheint nett zu sein. (Na ja, bis auf ein paar Ausnahmen. Aber ein paar blöde Kinder gibt es ja in jeder Klasse.)
    Constanze hat ihr gleich am zweiten Tag Fotos von ihrem Meerschweinchen mitgebracht, damit Liona die bewundern kann. Und Marilotta hat Liona in den Pausen die ganze Schule gezeigt und ihr sogar am Ende der ersten Woche von ihrem leckeren Schokohörnchen abgegeben. Und Anton hat Liona gefragt, ob sie mit Fußball spielen will. (Eigentlich ist Liona nicht besonders wild auf Fußball, aber sie mag Anton. Und deshalb spielt Liona nun in dergroßen Pause mit Anton und vielen anderen Mädchen und Jungen Fußball.)
    Nur ein Junge war ziemlich unfreundlich und hat Liona in der Pause ein Bein gestellt und gemein gelacht, als Liona in die Pfütze geflogen ist und danach matschbesprenkelt im Unterricht sitzen musste. Niko heißt der – und Liona hat das Gefühl, dass die anderen den auch nicht besonders mögen.
    Ja, im Großen und Ganzen sieht es so aus … (Und da macht es noch mal ganz hoffnungsvoll PIEKS in Lionas Magen!!) … als könnte es dieses Mal gut gehen! Als könnten Liona und ihre Mama hier in Hennerswalde bleiben! Vielleicht sogar für immer?
    Liona macht ein entschlossenes Gesicht. Und
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