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Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?

Titel: Liona Lix - Wer will schon einen Drachen?
Autoren: Baumhaus
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einbildet, er hätte sie angestarrt, weil er vielleicht in sie …?
    Bei dieser grässlich peinlichen Vorstellung wird Anton noch einen Farbton roter.
    Duffy kriegt von all dem nichts mit. Er setzt sich auf seinen kleinen Hosenboden und wartet gespannt ab. Wie nett von dem Mann!, denkt Duffy. Nun lässt er auch Anton mitmalen.
    Leider sieht Anton darüber nicht ganz so erfreut aus.
    „Na?“, fragt Herr Schmidt vorne an der Tafel. „Hast du vielleicht nicht aufgepasst?“
    Carlen ruckelt mit ihrem Stuhl zur Seite, um heimlich einen Keks unter dem Pult hervorzufummeln. Und rammt mit dem Stuhlbein voll gegen Duffy.
    „ WRUFFF !“, macht Duffy laut. Frechheit, dass alle meinen, sie könnten ihn übersehen, bloß weil er möglicherweise nicht ganz so sichtbar ist wie andere auf dieser Welt!
    Anton und Liona richten ihren Blick erschrocken aufden weißen Hund. Hat noch jemand das Bellen gehört?
    Jetzt sieht Herr Schmidt nicht mehr ganz so freundlich aus. Seine Augenbrauen ziehen sich drohend zusammen. „Die Aufgabe steht hier an der Tafel, Anton! Nicht auf Carlens Gesicht! Du kannst Carlen gerne in der Pause angucken solange du willst.“
    Da wird Carlen noch roter.
    Anton kann leider nicht noch roter werden. Sein Kopf sieht bereits aus wie ein roter Luftballon kurz vorm Platzen. Duffy schüttelt sich und überlegt. Anton wirkt nicht gerade sehr glücklich.
    „ WRUFFF !“, macht Duffy deshalb noch mal aufmunternd in Antons Richtung. Er mag Anton.
    Und dieses Mal scheint auch Carlen etwas bemerkt zu haben. Zum Glück scheint sie allerdings nicht genau zu wissen, was es war, das sie bemerkt hat. Verdutzt schaut sie auf den Boden neben sich. Dann hinter sich. Dann an die Decke. Und dann nur völlig verwirrt nach vorne.
    Das findet Anton leider so komisch, dass er ein drohendes Glucksen in seinem Bauch fühlt. Mit aller Macht versucht er, das Kichern zu unterdrücken. Herr Schmidt wäre bestimmt nicht sehr entzückt, wenn Anton nun auch noch lauthals loslachen würde!
    Liona auf ihrem Platz geht es unglücklicherweise nicht viel anders. Und noch ein bisschen unglücklicher ist die Tatsache, dass Liona ihr Glucksen leider nicht zurückhalten kann. Selbst als der blöde Niko ihr seine entsetzlich lange Zunge voll rausstreckt, muss sie kichern. So, als würde Mama sie mit Hexenpinseln kitzeln.
    Duffy sieht aber auch zu komisch aus, wie er nun den Kopf schief und immer schiefer legt und zu begreifen versucht, was in diesem merkwürdigen Klassenzimmer eigentlich vor sich geht. Und wenn Carlen nur wüsste, dass sie genau das gleiche verwirrte Gesicht macht wie der weiße Hund zu ihren Füßen!
    Nun fängt Carlen auch noch an, ihren Kopf nachdenklich nach rechts und nach links zu drehen – genau wie Duffy neben ihr.
    „Wruff!“, macht Duffy und schüttelt sich, sodass Carlen ein ganzer Schwung weißer Hundehaare ins Gesicht fliegen.
    Und weil Liona und Anton da noch lauter lachen müssen und Lachen ansteckend ist, prusten schließlich auch die anderen in der Klasse los. Alle außer Carlen. Denn die rubbelt jetzt auf ihrer juckenden Wange herum und hat schon wieder so ein merkwürdiges Gefühl, dass sie irgendwas bemerkt hat. Bloß was?
    „Kinder, Kinder!“, mahnt Herr Schmidt schließlich und räuspert sich. „Seid nicht so albern! Es gibt doch überhaupt keinen Grund dafür!“
    Liona versucht, Duffy Zeichen zu geben, still zu sein und sitzen zu bleiben.
    „ SCHTTT !“, zischt sie leise zu Carlens Pult hinüber.
    Da sieht Carlen noch verwirrter aus.
    „Kannst du Anton vielleicht helfen, Liona?“, fragt Herr Schmidt sofort, dem natürlich nichts entgeht.
    Liona wirft einen letzten warnenden Blick zu Duffy rüber und geht unsicher nach vorne. Niko in der ersten Reihe kichert und bewirft Liona mit kleinen Papierkugeln.
    Was ist das denn für ein Affe?, denkt Duffy empört.
    „Liest du uns den Satz vor?“, bittet Herr Schmidt.
    Und Liona liest: „Das voll beladene Gefährt mit Sperrmüllar…ar… äh …artikeln kurvt vorsichtig durch die Menge, als plötzlich –“ Hier bricht Liona ab, weil Herr Schmidt den Satz nur bis hierhin geschrieben hat.
    „Und?“, fragt Herr Schmidt gespannt. „Wie könnte der Satz weitergehen?“
    Einige Finger schnippen sofort in der Luft.
    Normalerweise würde Liona ohne Probleme eine Menge einfallen, aber leider ist ihr irgendwelcher Sperrmüllkramgerade schnurzpiepegal. Im Moment ist sie vollauf damit beschäftigt, etwas viel Wichtigeres im Auge zu behalten. Ihren kleinen,
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