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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals
Autoren: Merice Briffa
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tatsächlich glauben, dass der Polizist im Auftrag des Vaters des Mädchens auf der Suche nach einem durchgebrannten Liebespaar gewesen war. Doch Darcy und Etty machten sich keine Illusionen darüber, wie übel die beiden netten Damen von Dunstan behandelt werden würden, sollte er herausfinden, dass sie dem Mann, den er suchte, Unterschlupf gewährt hatten.
    Sie wollten gerade den Schwestern von ihren Plänen berichten, da rief eine der beiden: »Da kommt die River Maid .«
    Für Darcy und Etty hörten sich alle Dampfer auf dem Fluss gleich an. Sie sahen sich wortlos an. Wenn das tatsächlich die River Maid war, hätte sie zu keinem günstigeren Zeitpunkt ankommen können.
    Â»Sind Sie sicher?«, fragte Etty.
    Â»Wir haben Ihnen doch gesagt, dass wir jeden Dampfer auf dem Fluss an seinem Pfeifen erkennen.«
    Â»Wir müssen uns beeilen, Darcy. Wir wollen das Schiff doch nicht verpassen.«
    Â»Ihr habt genügend Zeit. Die River Maid hat den Kai noch nicht erreicht. Und normalerweise bleibt sie ein bis zwei Stunden, bevor sie weiterfährt.«
    Darcy und Etty eilten die Treppe hinauf, um ihre wenigen Habseligkeiten einzupacken.
    Â»Was machen wir, wenn Onkel Hal unsere Pferde nicht mitnehmen kann?«
    Â»Dann können wir nur hoffen, dass sie auf einem anderen Dampfer mitfahren können.«
    Beim Abschied hatten die Schwestern Tränen in den Augen und hielten die Hände in romantischer Verzückung an die Brust gedrückt. Etty küsste beide auf die Wange.
    Â»Vielen Dank, dass Sie uns Unterschlupf gewährt haben.«
    Â»Wir hoffen, dass ihr ein langes und glückliches Leben haben werdet«, sagte die eine.
    Â»Und viele schöne Kinder«, fügte die andere hinzu.
    Darcy und Etty führten ihre Pferde zum Kai. Auf dem ganzen Weg dorthin hielten sie Ausschau, ob Dunstan irgendwo zu sehen war. Darcy hatte seinen Hut tief in die Stirn gedrückt, damit man sein Gesicht nicht so deutlich sah. Er hoffte, dass keiner der Polizisten am Kai in ihm den Mann auf dem WANTED-Plakat erkennen würde.
    Wie immer fiel Midnight auf. »Ein schönes Pferd haben Sie da, Mister«, rief ein Constable, der an einer Mauer lehnte.
    Â»Ja«, antwortete Darcy und blickte mit gesenktem Kopf zu ihm hin, um sich für das Kompliment zu bedanken. Der Constable blieb in seiner lässigen Haltung stehen.
    Â»Ich fürchte«, sagte er leise zu Etty, »dass Midnight zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenkt.«
    Â»Jetzt kann ich die River Maid sehen. Und da drüben auf dem Kai ist Tante Selena. Oh nein, sie geht offenbar in die Stadt. Hoffentlich ist Onkel Hal noch an Bord.«
    Sie gingen so schnell, wie es in dem Gewimmel am Kai möglich war. Hal Collins stand an Deck seines Dampfers und erteilte zwei Männern Befehle, die Waren an Bord trugen.
    Â»Onkel Hal«, rief Etty und winkte, als er sich umschaute.
    Â»Etty!« Er wechselte rasch ein paar Worte mit den Arbeitern und eilte dann, so schnell es sein Holzbein erlaubte, zu den beiden, um sie zu begrüßen. »Was macht ihr denn hier?«
    Â»Wir brauchen deine Hilfe, Onkel Hal. Darcy wird von der Polizei wegen eines Verbrechens gesucht, das er nicht begangen hat. Wir müssen unbedingt nach Riverview.«
    Hal blickte sich instinktiv um, um festzustellen, ob Polizei am Kai war. »Ich bringe euch sicher dorthin. Deine Tante Selena hat bereits angekündigt, dass Darcy in Schwierigkeiten steckt. Du weißt ja, dass sie manchmal gewisse Ahnungen hat. Ich muss also gestehen, dass ich nicht allzu erstaunt bin, Darcy zu sehen. Aber dass du hier bist, Etty, überrascht mich schon.«
    Â»Kannst du unsere Pferde mitnehmen?«, fragte Darcy.
    Â»Tut mir leid.« Er streichelte Midnight über die Nüstern. »Ich kann verstehen, weshalb du ihn nicht zurücklassen willst. Einem Freund von mir gehört die Thistle , und die hat auch einen Lastkahn. Er wird eure Pferde transportieren. Kommt mit.«
    Hal führte sie ans Ende des Kais, wo ein Dampfer mit Lastkahn am Ufer vertäut war. Der Kapitän und auch der Kahnführer waren beide freundlich, und da der Kahnführer offensichtlich Pferde mochte, war Darcy zuversichtlich, dass man sich gut um seinen geliebten Hengst kümmern würde. Nachdem man sich einig geworden war, eilten sie zur River Maid zurück.
    Â»Wir legen ab, sobald Selena zurück ist. Sie ist nur ein bisschen einkaufen gegangen. Die hinteren Kabinen
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