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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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morgen zu operieren.“
    Ohne Valentino anzusehen, entgegnete sie: „Es tut mir leid, aber wir kommen nicht.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Also, wir wollten gerade für einige Tage nach Monaco fahren. Valentino muss dort wichtige Termine wahrnehmen. Mir zuliebe hat er das Haus in eine Krankenstation verwandelt und seine Rennfahrerkarriere aufgegeben. Dass er mir jetzt auch noch eine Niere spenden will, lasse ich nicht zu.“ Heiße Tränen strömten ihr über die Wangen. „So viel Nächstenliebe und Selbstlosigkeit gehen zu weit.“
    „ Piccola …“, versuchte Valentino sich einzumischen.
    Sie ließ ihn jedoch nicht zu Wort kommen, obwohl sie zutiefst berührt war. „Suchen Sie bitte weiter einen Spender“, forderte sie den Arzt auf. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, beendete sie das Gespräch.
    Dann ging sie ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Als sie zurückkam, stand Valentino mit versteinerter Miene immer noch auf derselben Stelle.
    „Es ist alles gepackt, wir können nach Monaco aufbrechen“, verkündete sie.
    „Wir fahren nach Rom“, entgegnete er.
    Eine seltsame Ruhe, die geradezu unwirklich wirkte, überkam sie. „Ich wäre sehr glücklich, wenn ich dein früheres Zuhause sehen und deine Teamgefährten kennenlernen könnte. Weißt du nicht, wie sehr ich mich auf diese kurze Reise gefreut habe?“
    Lange sah er sie schweigend an. „Ich möchte dich nicht verlieren. Wir haben doch gerade erst geheiratet. Meine Vorstellung von Glück geht weiter als deine“, antwortete er dann.
    Er verstand es immer wieder, sie mit wenigen schönen Worten von einer Sache zu überzeugen. Doch dieses Mal würde sie sich nicht so leicht geschlagen geben. „Wenn du dabei sterben könntest, hat es nichts mehr mit Glück zu tun. Nicht nur die Operation als solche ist ein Risiko, sondern auch ein Leben mit nur einer Niere. Wenn dein Leben verkürzt würde durch die Spende, wäre das für mich unerträglich. Es würde mich zu sehr belasten.“
    „Dann möchte ich etwas wiederholen, was Dr. Arno gesagt hat.“
    Das Mitleid, das sich in seinem Blick spiegelte, war mehr, als sie ertragen konnte. „Ich will es nicht hören.“ Sie nahm ihre Tasche und griff nach dem kleinen Koffer und verließ den Raum.
    Valentino folgte ihr mit seinem Gepäck. Während sie die Eingangshalle durchquerten, versuchte er Clara den Standpunkt des Arztes klarzumachen. „Also, er hat gesagt: ‚Obwohl jeder Mensch nur eine Niere braucht, hat er zwei, damit er eine spenden kann.‘“
    Clara wirbelte herum. „Es tut mir leid, das erleichtert mir meinen Gewissenskonflikt nicht.“
    „Das sollte es aber“, gab er zurück. „Ich brauche keine zwei Nieren. Morgen um diese Zeit hast du vielleicht schon wieder ein gut funktionierendes Organ, und in vier oder fünf Tagen können wir das Krankenhaus verlassen und nach Hause fahren. Und dann wirst du dich voller Begeisterung in die Herstellung und den Vertrieb des Zitronenlikörs stürzen.“
    Sie stellte den Koffer ab. „Und wenn eines Tages aus irgendwelchen Gründen eine deiner Nieren versagt? Dann wirst du mir dankbar sein, dass du die andere noch hast.“
    „Falls das jemals geschehen sollte, würde ich einen Spender finden.“
    Er hatte einfach auf alles eine Antwort. „Was steckt eigentlich hinter der ganzen Sache?“, fragte sie.
    In seinen Augen leuchtete es auf. „Eine ganze Menge. Es hat auch etwas damit zu tun, was Pater Orsini gesagt hat.“
    Vielleicht würde es ihr nicht gefallen, wenn sie es erfuhr, dennoch wollte sie es wissen. „Was denn?“
    „Dass du einen guten Freund brauchst.“
    „Ich wünschte, er hätte geschwiegen.“
    „Weshalb? Mich hat die Bemerkung sehr betroffen gemacht, denn mir wurde bewusst, was für eine gute und zuverlässige Freundin du warst. Du warst der einzige Mensch, der mich immer wieder aufgerichtet hat, du warst immer da und hast mir geholfen, an mich selbst zu glauben, ohne dass du jemals etwas dafür erwartet hast.“
    Sein überraschendes Eingeständnis erschütterte sie zutiefst.
    Valentino kam näher. „Ich habe vorhin auf der Rückfahrt darüber nachgedacht. Du warst der einzige Grund, warum ich gern nach Monta Correnti zurückgekommen bin. Du weißt, wie wir beide reagiert haben, als wir uns wiedergesehen haben.“
    Das hatte sie natürlich nicht vergessen.
    „Als ich dir ins Krankenhaus gefolgt bin, ist mir klar geworden, dass ich endlich auch einmal etwas für dich tun konnte.“
    Als er ihr jetzt die Hände auf die
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