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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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sehr nahestand“, antwortete er schließlich. „Ich möchte dir etwas verraten, Valentino, auch wenn du nicht mein eigenes Fleisch und Blut bist, bist du doch mein Sohn.“
    Valentino hob erstaunt den Kopf.
    „Ich weiß, was für ein schwerer Fehler es war, dass ich dich nicht gleich nach deiner Geburt als meinen Sohn anerkannt habe. Doch ich hatte einfach Angst.“
    „Wovor?“ Valentino konnte kaum glauben, dass sein Vater bereit war, sich ihm zu öffnen.
    Zu seiner Überraschung schimmerten Lucas Augen feucht. „Meinen beiden ältesten Nachkommen gegenüber hatte ich als Vater völlig versagt, deshalb dachte ich, ich hätte nicht das Recht, dich als meinen Sohn anzunehmen. Deine Mutter hat nie gewagt, das Thema anzuschneiden. Im Nachhinein ist mir klar, dass sie wegen der kurzen Affäre Schuldgefühle hatte. Damals kriselte es in unserer Beziehung, und dafür war ich hauptsächlich verantwortlich. Ich musste mich unglaublich abstrampeln, um genug Geld für alle zu verdienen, und darunter haben meine beiden Ehen sehr gelitten.“ Auf einmal konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten, und Valentino wartete geduldig, bis er sich beruhigt hatte. „Ich war überzeugt, ich hätte es nicht verdient, dein Vater sein zu dürfen.“
    Sprachlos und vor Rührung überwältigt, senkte Valentino den Kopf.
    „Wahrscheinlich kannst du dir nicht vorstellen, wie das Leben für mich als junger Mann war. Ich hatte mich in die Mutter meiner Zwillingssöhne, die ausgesprochen lebenslustig war, verliebt. Da sie aber Amerikanerin war, beherrschte sie die italienische Sprache nicht. Außerdem hatte sie das Gefühl, man akzeptiere sie hier nicht. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass sie als ehemalige PR-Beraterin voll im Berufsleben gestanden hatte und nach der Geburt der Zwillinge plötzlich zu Hause bleiben musste.
    Ich bemühte mich zwar, mit dem Imbissstand genug Geld zu verdienen. Doch schließlich hat sie sich von mir getrennt und ist ohne die damals zweijährigen Kinder nach Boston zurückgekehrt, wo sie sich von mir hat scheiden lassen.“ Ein trauriger Zug lag auf seinem Gesicht. „Leider reichte mein Einkommen vorne und hinten nicht, um die Kinder richtig zu ernähren, und als die beiden Jungen drei waren, war ich so verzweifelt, dass ich Lisa um ein Darlehen bat. Sie besaß genug Erspartes, und ich versprach ihr, alles mit Zinsen zurückzuzahlen.“
    „Sie hat dir nicht geholfen“, stellte Valentino fest.
    „Nein. Sie hat mich aufgefordert, die Kleinen zu ihrer Mutter nach Boston zu schicken, da sie gut verdiene und in der Lage sei, bestens für die beiden zu sorgen.“
    Lisa ging es immer nur ums Geld, das wusste Valentino. Dass sie jedoch seinen Vater damals in der schwierigen Situation im Stich gelassen hatte, erwähnte sie nie.
    „Was hätte ich machen sollen, Valentino? Ich befand mich in einer ernsten Notlage. Meine Kinder liebte ich mehr, als jemand ahnte, doch damals konnte ich einfach nicht den Lebensunterhalt für sie bestreiten. Am Ende hatte ich keine andere Wahl, als sie zu ihrer Mutter zu geben. Dieser Schritt hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Es war das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte. Und da ich selbst auch ohne Vater aufgewachsen bin, war es für mich doppelt schlimm, mich von den Jungen zu trennen. Versteh mich nicht falsch, ich will nichts beschönigen und mich nicht herausreden. Ich versuche nur, dir zu erklären, warum ich euch die Existenz der Zwillinge verschwiegen habe. Wegen meines Versagens, angemessen für meine Kinder zu sorgen, habe ich mich sehr geschämt. Es hat mehrere Jahre gedauert, bis ich die finanzielle Krise überwunden hatte und wieder eine Familie gründen konnte.“
    Plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen. „Dass mir das jemand verzeiht, erwarte ich nicht. An ihrem achtzehnten Geburtstag habe ich meine Söhne angerufen, sie wollten jedoch nichts mit mir zu tun haben, wofür ich großes Verständnis habe.“ Er trocknete sich die Augen. „Da ist noch etwas, was ich dir sagen will.
    Ich habe dich Valentino genannt nach meinem Vater, er hieß William Valentine. Außer meiner Liebe war es das kostbarste Geschenk, was ich dir machen konnte. Deine Mutter hat sich diesen Namen auch für dich gewünscht. Sie hat dich sehr geliebt. Ihr Diabetes hat ihr leider immer zu schaffen gemacht. Sie wurde oft ohnmächtig, und jedes Mal habe ich befürchtet, ich würde sie verlieren.“
    „Dass sie oft ohnmächtig wurde, wusste ich gar nicht.“ Clara hatte
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