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Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Titel: Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)
Autoren: Elli H. Radinger
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Vorwort
    Liebe Wolfsfreunde!
    2011 feierte das Wolf Magazin seinen zwanzigsten Geburtstag.
    Als 1991 die ersten „Wolf News“ (so hieß das WM damals noch) erschienen, waren es noch sechs DIN A4 Schreibmaschinenseiten mit Informationen über den Wolf, die mangels offizieller Berichte über deutsche Wölfe, fast alle aus den USA kamen. Das Infoblatt sollte damals die wenigen Mitglieder der „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ informieren, deren Vorsitzende ich war.
    Viel hat sich inzwischen geändert. Günther Bloch und ich sind schon seit vielen Jahren nicht mehr im Verein, und das Wolf Magazin ist inzwischen eigenständig geworden.
    So wie sich das Wolf Magazin weiterentwickelt hat, so hat sich seit zwanzig Jahren auch die Einstellung der Bevölkerung zum Wolf geändert. Mit der Öffnung der Grenzen in Deutschland und der Rückkehr der Wölfe sind auch die Menschen offener und empfänglicher für den Beutegreifer geworden.
    In dem vorliegenden Buch habe ich eine Auswahl der besten Artikel aus den ersten zehn Jahren Wolf Magazin zusammengestellt. Dabei habe ich lange überlegt, ob ich den Bericht „Wie man einen Wolf tötet“ auch einfügen soll. Eigentlich sollten hier nur die wirklich „schönsten“ Geschichten aus dem Wolf Magazin erscheinen. Aber ich glaube, dass wir uns manchmal die Grausamkeiten der Wolfsjagd vor Augen führen müssen, damit wir mit noch mehr „Feuer im Herzen“ gegen die Wolfsjagd und für den Erhalt dieser wunderschönen Tiere kämpfen können.
    Die Erstausgabe des Buches erschien 2001. Ich habe sie in der jetzigen Fassung geringfügig überarbeitet, jedoch die alten Begriffe wie „Rudel“ oder „Alpha“ meist stehen gelassen, um den Charakter der einzelnen Artikel nicht zu verändern. Heute verwenden wir in der Freilandforschung nicht mehr diese Begriffe, damals aber waren sie ein üblicher Terminus.
    Ich danke allen Autoren und Verlagen für die Abdruckgenehmigung und wünsche mir, dass dieses Buch dazu beiträgt, unsere Liebe zum Wolf an die Leser weiterzugeben. 
    Elli H. Radinger
Herausgeberin Wolf Magazin
     
     

Warum Wölfe retten, wenn Menschen sterben?
    Der Anblick eines hungrigen Kindes rührt an das Herz von uns allen, die wir Mitleid empfinden. Und dennoch bitten wir Sie hier, den Wolf zu unterstützen, den historischen Konkurrenten des Menschen bei der Jagd und den Mörder seiner Haustiere.
    In der heutigen Welt, wo Bevölkerungsexplosion, Hungersnöte und Kriege an unserem Planeten rütteln, scheint es außer Frage, auch nur einen Gedanken an den Schutz des Wolfes zu verschwenden. Wenn wir eine Auswahl treffen müssten, wem wir helfen, und wir werden vor die Frage gestellt: „Wer ist wichtiger, ein Kind oder ein Wolf?“, dann antworten wir: „Das Kind natürlich.“ In gewissem Sinne ist dies wahr. Aber es gibt eine andere, wichtige Überlegung, die die Frage in einen größeren Zusammenhang stellt: Wenn die Völker dieser Welt mit einer ähnlichen Lebensqualität überleben sollen, wie viele von uns sie jetzt besitzen, und nach der andere Nationen immer noch streben, dann müssen wir zurücktreten und eine Lektion von den Wölfen lernen.
    Wenn wir auch in der Zukunft mit menschlichen Angelegenheiten intelligent umgehen wollen, dann müssen wir auf die Wildnisgebiete schauen, die noch von menschlichen Aktivitäten unberührt sind. Wir müssen sie erhalten, damit wir das komplexe Netz des Lebens in einem gesunden Ökosystem studieren können. Mit diesem Wissen können wir dann weiser mit unserem Land in den verschiedensten Stadien der Zerstörung umgehen. Wildnisgebiete bieten einen Standard, an dem wir unsere eigene, sich ständig verändernde Umwelt messen können.
    Wildnis ist für die meisten Menschen ein fremder Begriff, und nur wenige haben sie erfahren. Sie ist die Heimat von Elch, Karibu, Biber und Bison. Und sie ist auch die Heimat des Wolfes, für den diese grasenden Wanderer eine Nahrungsgrundlage bilden. Diese Beutetiere könnten durchaus ohne den Wolf leben. Aber wir haben gelernt, dass die Herden gesünder sind, wenn Wölfe ihre Anzahl klein halten, indem sie die Schwachen und Kranken töten. Wölfe vernichten niemals eine ganze Herde, die für sie Futter bedeutet. Der Wolf und seine Beute werden so lange zusammenleben, wie es Land und Vegetation gibt, sie zu ernähren.
    Isle Royale im Lake Superior in Michigan ist ein amerikanischer Nationalpark, in dem seit vielen Jahrzehnten das Verhalten Wolf-Beute untersucht wird. Während die Zahlen von
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