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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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nicht gestern schon zurück sein? Ich hab dir ja so viel zu erzählen“, kam es überschwänglich aus dem Äther.
    „Äh, ja hallo, hier ist Penelope Plage und ich…“, stotterte ich und biss mir fast die Unterlippe ab. Oma Klein war ganz Ohr und hörte sogar auf zu kauen.
    „Penny? Alles in Ordnung bei dir? Bist du besoffen? Es ist grad mal Mittag!“, stellte Frau Kleist tadelnd klar oder sollte ich lieber Isabel denken?
    „Äh nein, nichts ist in Ordnung“, kam ich ohne Umschweife zur Sache, „ich liege hier im Krankenhaus am Westend, weil ich einen Verkehrsunfall hatte.“
    „Wie bitte?“, donnerte es aus dem Hörer. „Wann? Wieso?“
    „Ja, gestern hatte ich den Unfall. Aber Sie, äh du…“, stotterte ich, „musst keine Angst haben, mir geht es ganz gut. Da ist bloß diese eine blöde Sache… ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wer ich bin oder wer Sie sind…“ Ich holte tief Luft und kaute weiter nervös auf meiner Unterlippe.
    „Also jetzt wird’s ja verrückt! Hast du mich gerade gesiezt? Bei dir piept‘s ja wohl!“, empörte sich die fremde Bekannte am anderen Ende.
    „Sag ich doch! Seit dem Unfall kann ich mich an gar nichts mehr erinnern. Nichts! Die behaupten, ich wäre in einen fahrenden Kleintransporter gelaufen. Kannst du dir das vorstellen? Bin ich so? Du kennst mich doch! Ich hab mir allerhand gebrochen, aber das ist nichts gemessen an meinem Gedächtnisverlust.“
    „Also jetzt mach mal halb lang! Du hattest also einen Unfall und niemand benachrichtigt mich? Das ist wieder so typisch für Tom. Der kann was erleben. Dieser Idiot!“, wetterte Isabel Kleist.
    „Tschuldigung, aber darf ich fragen, wer Tom ist?“, hakte ich neugierig nach.
    „Hallo? Also ich glaube ja, du hast ´n richtigen Dachschaden davongetragen. Ich meine natürlich deinen Götter-Ex-Gatten. Mal im Ernst, also das hier nenn ich doch mal einen realen Notfall. Das wäre buchstäblich seine Pflicht gewesen, mir oder Vera Bescheid zu geben. Das ist wieder mal so richtig typisch für diese Flasche“, keifte sie weiter ins Telefon, als würde sie von ihrem eigenen idiotischen Ex-emplar sprechen. Stimmt ja, ich bin geschieden! Von Tom! So heißt er also.
    „Wer ist denn überhaupt Vera?“, unterbrach ich ihre Schimpftirade.
    „Wie bitte? Achso, Vera ist eine enge Freundin von uns. Pass auf Penny, halt durch. Ich bin so gut wie auf dem Weg zu dir. Alles wird gut, bis gleich!“ Die Verbindung unterbrach, bevor ich noch etwas erwidern konnte. Jetzt würde Isabel kommen. Meine Freundin. Eine, die wusste, wer ich war. Vielleicht konnte sie mir auf die Sprünge helfen. Wenn ich sie sehen würde, würde ich sie sicher wieder erkennen. Ganz bestimmt.
     
    Die Tür flog auf und herein platzte… eine Fremde.
    „Penny?“, breitete sie mütterlich ihre Flügel nach mir aus und stöckelte an mein Bett.
    „Ach du liebe Güte, schau an, wie du aussiehst? (Bussi Schrägstrich Bussi) Was haben die nur mit dir gemacht?“ Ich erkannte dieselbe schrille Stimme, mit der ich kurz zuvor telefoniert hatte. Vor mir stand eine groß gewachsene Frau mittleren Alters, mit roter Kurzhaarfrisur. Sie hatte ein fein geschnittenes Gesicht, grüne Augen und einen hübschen kleinen Mund. Oha, wie vornehm! Sündhaft teurer Blazer mit Reverskragen, Schulterpolstern, Knopfleiste und diesen kleinen Pattentaschen, die momentan so modern sind. Und diese formgebenden Wiener Nähte. Einfach schön... dieser leicht taillierte Schnitt hat eine so tolle Figur umschmeichelnde Form. Und dann diese schwarze Bundfaltenhose in Chino-Optik mit diesen eleganten Gürtelschlaufen. Jetzt erschrak ich über mich selbst. Ich machte große, runde Augen. Woher wusste ich, was eine Chino-Optik war? Und Wiener Nähte? War das mein Beruf? Nähte ich?
    „Ich kann mich kaum bewegen, entschuldige. Du bist Isabel?“, fragte ich mein fesches Gegenüber.
    „Also jetzt hör mal auf mit dem ganzen Isabel-Gedöns. Ich bin’s! Die Isa. Deine beste Freundin!“ Isa musterte mich beklommen.
    „Haben sie dir endlich mal die Nase gerichtet? Das wurde ja auch mal Zeit. Da hat dir dein Schicksal ja ganz schön in die Hände gespielt, was?“,  frohlockte Isa verschwörerisch blinzelnd, gerade so, als würde sie ernst meinen, was sie sagte.
    Mit der bin ich befreundet? Ganz schön oberflächlich, wenn ihr als erstes meine zu große Nase in den Sinn kommt.
    „Wir sind also beste Freundinnen, ja?“, fragte ich misstrauisch. Isa griff nach meiner Hand und setzte sich auf
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