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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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Die spinnt ja!  
    Agnes eilte ein weiteres Mal herbei und gemeinsam befreite man mich von der Bettpfanne.
    Mein Handy klingelte. Auf dem Display erschien der Hinweis: „Arschloch ruft an“.
    „Soll ich da jetzt rangehen? Ich meine, da steht, er ist ein Arschloch“, stellte ich ratlos fest.
    „Na mach schon, Tom will nur wissen, wo du steckst. Ihr teilt euch beide noch Betsy.“ Wer ist Betsy? Ich klappte das Telefon auf.
    „Hallo“, grüßte ich befangen.
    „Hallo Penny, sag mal, wo steckst du? Wo bist du denn gestern so schnell hin? Und wo warst du die ganze Nacht?“ Ach herrje, der hört sich aber gar nicht nach Arschloch an! Der ist wohl eher besorgt?!
    Ich schwieg. „Naja, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt zur Vernissage fahre, ich bin dann in zirka einer Woche wieder da, okay?“
    „Äh ja gut“, stammelte ich und atmete geräuschvoll aus.
    „Penny? Alles in Ordnung?“, fragte mein Ex-Mann.
    „Ja! Äh, nein“, machte ich.
    „Ja was denn nun? Ja oder nein? Penny?“, schien er jetzt ungeduldig zu werden.
    „Eher nein“, gab ich zu, „ich hatte einen Unfall und lieg im Krankenhaus. Und ich habe leider keine Erinnerung an irgendetwas. Ich meine, ich weiß nicht mehr, wer ich bin oder wer Isa ist und wer du bist, weiß ich auch nicht.“
    „Wie jetzt? Soll das heißen, du kennst mich nicht mehr? Du kannst dich nicht an uns erinnern?“, überschlug sich seine Stimme.
    „Ja genau, das heißt es wohl.“
    Enttäuscht nahm ich wahr, dass mir die Stimme am anderen Ende zwar ganz nett, aber leider gar nicht vertraut vorkam. Und wieso ich gestern so schnell weg war? Das wüsste ich auch gern. Verdammte Hacke!
    Isa riss mir genervt den Hörer aus der Hand und stand auf. Während sie wie ein Tiger auf und ab lief, erklärte sie Tom die Situation. Nachdem sie fertig war, übergab sie mir abermals das Handy.
    „Hör zu! Weiß Georg schon Bescheid?“, fragte Tom.
    „Welcher Georg?“ Die vielen Namen machten mich wahnsinnig. In meinem Kopf lief ein kleines Männchen umher, das mir immerzu fremde Namen an die Innenseite meiner Stirn warf.
    „Georg ist dein Chef, ihr wart bis gestern in Hamburg auf der Modemesse, danach warst du kurz zu Hause bei mir und kurze Zeit später bist du noch mal los gegangen, ich weiß nicht, wo du hin wolltest.“
    „ Ich war auf einer Modemesse? Wieso das denn?“, fragte ich neugierig.
    „Sag mal, kannst du dich an wirklich gar nichts mehr erinnern?“
    „Nein leider nicht, gar nichts. Was bin ich denn von Beruf?“
    „Oh mein Gott, ich muss Georg anrufen und ihm sag en, dass du erst mal ausfällst. Du bist Chefeinkäuferin bei Design-Outlet. Du hast den Laden praktisch erschaffen und hochgezogen.“ Wusste ich’s doch! Ich bin wichtig. Geil! Chefeinkäuferin. Was macht man denn da so? Okay bloß nicht ausflippen!
    „Also pass auf, ich sag die Vernissage ab, pack dir ein paar Sachen und komm zu dir. Ich kann ja Betsy auch nicht über Nacht allein lassen. Brauchst du etwas Bestimmtes?“, fragte Tom, um sich die Frage gleich selbst zu beantworten.
    „Eigentlich kannst du ohne deinen Laptop nicht leben, aber den sehe ich hier nirgends. Ich guck mal, was ich so finde und komme gleich.“ Am anderen Ende klickte es und ich vernahm nur noch einen Dauerpiepton. Das Arschloch hatte einfach aufgelegt.
    „Tom ist also das Arschloch? Mein Ex-Mann? Und ich teile mir Betsy mit ihm?“, hakte ich nach. Isa nickte.
    „Sag mir, dass Betsy keine Frau ist“, flehte ich fast tonlos. Isa schüttelte gedankenverloren den Kopf. „Betsy ist eure Hündin.“ Erleichtert seufzte ich. 
    Wieso ist Tom eigentlich in meiner Wohnung? Hat der eben gesagt, er findet meinen Laptop nicht? Panik war inzwischen mein ständiger Begleiter und ich gewöhnte mich langsam an das überschüssige Adrenalin, das ständig durch meine Venen schoss und mein Blut zum Kochen brachte.
    „Wieso ist Tom in meiner Wohnung?“, richtete ich mich an Isa, „ich denke, wir sind geschieden?“
    „Ja, richtig! Das ist eine lange Geschichte“, holte Isa tief Luft.
    „Kurzform bitte“, ersuchte ich. Isa räusperte sich und setzte sich wieder auf die Bettkante.
    „Tja, Tom und du, ihr habt euch vor etwa fünfzehn Jahren kennengelernt.
    Abgesehen davon, dass es Liebe auf den ersten Blick war, verbindet euch beide diese künstlerische Ader. Ihr verstandet euch einfach immer blind, in jeder Beziehung.“ Isa machte eine kurze Pause und überlegte, was sie mir außerdem an Information zukommen lassen
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