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LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

Titel: LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR
Autoren: ABBY GREEN
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PROLOG
    Am Swimmingpool, Hotel Lézille, halb neun abends
    Er sah sie sofort.
    Sie stand am Türbogen zwischen der Hotelhalle und dem Swimmingpool. Ungewohnt starke Erregung bemächtigte sich seiner. Sie wirkte unsicher. Nicht dass sie die schönste Frau war, die er je gesehen hatte, doch sie strahlte eine Natürlichkeit aus, die in seinen Kreisen selten war. Und dadurch umso reizvoller. Dunkles Haar rahmte in schimmernden, weichen Wellen ihr Gesicht. Das schlichte schwarze Kleid umschmiegte ihren schlanken Körper und die beeindruckenden Brüste. Er musste aufpassen, dass er sie nicht anstarrte.
    Gestern, auf der Straße, hatte er verbergen können, dass sie ihn buchstäblich sprachlos gemacht hatte. Dabei war er nie um Worte verlegen, und er konnte sich nicht erinnern, dass ihm irgendetwas überhaupt jemals die Sprache verschlagen hatte. Aber als sie ihn mit ihren großen blauen Augen ansah, war sein Interesse erwacht und seine Fantasie mit ihm durchgegangen. Dieser volle, sinnliche Mund …
    Unerwartet war er ihr auf der Insel vorhin wiederbegegnet und ihr gefolgt, um sie aus nächster Nähe zu betrachten. Sie hatte ihn nicht enttäuscht. Sie erbebte unter seinem Blick genau wie bei ihrer ersten Begegnung, als er sie mit beiden Händen festhielt. Er konnte sich nicht erinnern, dass eine Frau so auf ihn reagiert hatte, ohne dass viel zwischen ihnen passiert wäre.
    Er presste die Lippen zusammen, während er daran dachte, dass sie seine Einladung zum Dinner abgelehnt hatte. Auch das war ihm noch nie passiert. Gehörte das zu ihrer Masche? Er war immer wieder überrascht, zu welchen Mitteln manche Frauen griffen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Dem Mann die Eroberung schwer zu machen war allerdings ein alter Trick …
    Die dünne Rothaarige neben ihm hörte gar nicht mehr auf zu reden. Anscheinend merkte sie nicht, dass er längst einen interessanteren Anblick gefunden hatte als ihre von einem Schönheitschirurgen geformte Oberweite.
    Mit einer kaum merklichen Handbewegung holte er einen der Angestellten herbei. Der Mann beugte sich zu ihm herab.
    „Ja, Sir?“
    „Wer ist die Frau?“ Er deutete mit dem Kopf auf sie.
    „Sie gehört nicht zu unseren Gästen, Sir, aber ich kann es herausfinden, wenn Sie wünschen …“
    Mit einem Kopfschütteln entließ er ihn.
    Die Langeweile, die ihn seit geraumer Zeit erfüllte, schwand, während er beobachtete, wie die junge Frau anmutig zwischen den Tischen hindurch zu ihrer Gruppe ging. Er brauchte nicht lange, um die Leute einzuschätzen. Unter anderem verdankte er es seiner ausgeprägten Menschenkenntnis, dass er sein Vermögen innerhalb kurzer Zeit verdreifacht hatte. Er fixierte den Mann, der ihr offenbar als Begleiter zugedacht war. Keine Konkurrenz. Sein Puls beschleunigte sich, während er sie unauffällig musterte, und er beschloss, den empfindlichen Schlag gegen seinen Stolz zu vergessen. Diese Frau war es auf jeden Fall wert, umworben zu werden. Verlangen stieg in ihm auf und mischte sich mit prickelnder Erwartung.
    Seit vielen Monaten hatte er sich nicht mehr so lebendig gefühlt …

1. KAPITEL
    Einige Stunden früher
    Unschlüssig ging Jane Vaughan auf dem überfüllten Anleger auf und ab. Sie wusste nicht mehr, an welcher Stelle sie gestern gewesen war. Die Ausflugsboote waren zahlreich, und noch zahlreicher waren die Menschen, die sich davor in langen Schlangen aufgestellt hatten. Der Mann, an den sie sich gestern gewandt hatte, hatte weder Geld genommen noch ihr ein Ticket gegeben, sondern ihr lediglich versichert, er würde sie an Bord des richtigen Bootes bringen, wenn sie zu ihm komme. Das Problem war nur, dass sie ihn nirgends entdecken konnte.
    Dass sie mit diesem Fremden zusammengestoßen war, musste sie ziemlich durcheinandergebracht haben. Eigentlich passte es gar nicht zu ihr, dass sie die halbe Nacht wach lag und von einem Mann träumte, mit dem sie zufällig auf der Straße zusammengeprallt war. Er war groß und schlank gewesen. Sie sah den kraftvollen Körper vor sich, das schmale, markante Gesicht, als würde er vor ihr stehen. Ihr wurde warm, und Jane schüttelte den Kopf, um das irritierende Bild zu vertreiben. Nein, wirklich, so etwas sah ihr gar nicht ähnlich.
    Sie marschierte auf einen Liegeplatz zu, der ihr vage bekannt vorkam, und stellte sich hinten an.
    „Excusez-moi. C’est le bâteau pour les îles?“ , fragte sie, als sie an die Reihe kam, aber der Mann winkte sie nur ungeduldigweiter.
    Jane zögerte kurz. Was kann schon
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