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LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

Titel: LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR
Autoren: ABBY GREEN
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zu ihm, damit sie hier unbehelligt herauskam.
    Jetzt stand sie fast neben ihm. Sie hielt den Atem an. Er kam ins Blickfeld. Glänzendes schwarzes Haar, hohe Stirn, markante männliche Züge, die gerade Nase, der sinnliche Mund, faszinierende grüne Augen … Jane brauchte nicht hinzusehen. Sein Bild hatte sich ihr eingeprägt, seit ihr Gesicht von seinem nur Zentimeter entfernt gewesen war – gestern auf der Straße. Die Fliegermontur unterstrich seine selbstbewusste Haltung.
    „Meine Güte, sieht der gut aus.“
    Was du nicht sagst, Sherry.
    Ihre neue Bekannte hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Stimme zu senken. Der Mann lächelte leicht. Also verstand er Englisch.
    Sie war an der Tür, wäre mit dem nächsten Schritt draußen gewesen, da spürte sie, wie warme, kräftige Finger ihr Handgelenk umschlossen. Hinter ihr staute sich die Menge. Um kein Aufsehen zu erregen, folgte sie der stummen Aufforderung.
    Er zog sie näher zu sich, und die Menschen um sie herum drängten sie unabsichtlich gegen ihn.
    Fragend schaute sie zu ihm hoch. „Was wollen Sie?“, brachte sie heraus. Etwas Besseres fiel ihr nicht ein.
    „Sie.“
    Mit Mühe unterdrückte sie ein Zittern. „Wer … wer sind Sie?“
    Der Mann antwortete nicht. Stattdessen musterte er ihr Gesicht, lächelte und betrachtete sie dann langsam von oben bis unten, bis sie sich unter seinem Blick nackt fühlte. Wärme breitete sich in ihr aus. Jane errötete. Ärgerlich versuchte sie, ihm ihr Handgelenk zu entwinden, aber er ließ es nicht zu.
    „Für wen halten Sie sich? Wie können Sie es wagen …?“
    Das Grün seiner Augen wurde dunkler. „Heißt das, Sie erkennen mich nicht?“
    Er hatte sich an sie erinnert.
    „Nein … nun ja, eigentlich doch. Wir sind uns gesternin der Gasse begegnet … als Sie mit mir zusammengeprallt sind.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, war es genau andersherum, n’est-ce pas?“
    Seine tiefe Stimme klang weich und tief. Er sprach fließend Englisch, ohne den geringsten Akzent, aber Jane hatte Schwierigkeiten, sich auf die Worte zu konzentrieren.
    „Ich habe im Stadtplan gelesen. Sicher haben Sie mich doch kommen sehen …“
    Wieder taxierte er sie ausgiebig. „Oh ja, ich habe Sie gesehen.“
    Sein amüsierter Blick gefiel ihr gar nicht. Wieder versuchte sie, sich ihm zu entziehen. Diesmal ließ er sie los, und seltsamerweise fehlte ihr seine Wärme.
    „Sie hätten besser aufpassen müssen, wohin Sie laufen. Eine Mauer wäre sicher schmerzhafter gewesen.“
    Jane wollte ihm nicht verraten, dass sie sich in jenem Moment wirklich gefühlt hatte, als wäre sie gegen eine Wand gerannt – eine Wand aus Muskeln. Sie bekam weiche Knie, wenn sie nur daran dachte.
    Um sich nichts anmerken zu lassen, hob sie rebellisch das Kinn. „Die Straße war leer. Es ist schließlich kein Verbrechen, wenn man für einen Augenblick abgelenkt ist.“
    Er neigte in einer angedeuteten Verbeugung den Kopf. „Wollen wir uns darauf einigen, dass wir beide schuld sind?“
    „Schon gut“, erwiderte sie knapp.
    „Sie sind mir noch böse, stimmt’s?“
    Jane sah sich um. Sie waren allein. Als sie durch die Tür blickte, entdeckte sie den Bus. Ihre Gruppe stieg gerade ein.
    „Ich muss gehen … Mein Bus fährt gleich.“
    Er griff nach ihrer Hand, und schon wieder fing ihr Puls an zu rasen.
    „Erweisen Sie mir die Ehre, und seien Sie bitte heute Abend mein Dinnergast. Ich möchte damit … unseren Waffenstillstand besiegeln und meinen Anteil an unserer Kollision wiedergutmachen.“
    Jane schüttelte verwirrt den Kopf. Er lädt mich zum Essen ein? Ihre Blicke trafen sich. Nein, dachte sie, nein, das kommt nicht infrage. Dieser Mann spielte nicht in ihrer Liga. Genauso gut hätte er von einem anderen Stern stammen können. Allein die Vorstellung, ihm an einem Tisch gegenüberzusitzen, war absurd – auch wenn sie es sich seit gestern oft ausgemalt hatte! Sie würde kein vernünftiges Wort herausbringen. Und wie er sie ansah … so, als wollte er sie zum Dinner!
    „Es tut mir leid“, sagte sie steif und entzog ihm ihre Hand. „Ich … ich bin bereits verabredet. Trotzdem vielen Dank für die Einladung.“
    Er blickte ihr in die Augen. Unendlich lange, wie ihr schien. Dann zuckte er unbekümmert die Schultern, und sein Gesicht wurde ausdruckslos. „Verstehe.“
    Ich habe ihn beleidigt, dachte sie unglücklich. Da sie nicht wusste, was sie sagen oder tun sollte, wandte sie sich ab und eilte zum Bus.
    Atemlos ließ sie sich auf ihren Sitz
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