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LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR

Titel: LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR
Autoren: ABBY GREEN
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duzten.
    „Nein!“, sagte sie rasch und lächelte beschwichtigend, als ihr auffiel, wie aufgeregt sie geklungen haben musste. „Nein, ich bin nur müde. Wollen wir uns wieder setzen?“
    Als sie an den Tisch zurückkehrten, verabschiedete sich eine Frau lachend von Sherry. Diese wandte sich Jane mit leuchtenden Augen zu. „Du ahnst ja nicht, was ich geradeherausgefunden habe.“
    „Was denn?“
    Die Männer murmelten etwas von Frauen und Klatsch und verzogen sich an die Bar. Jane fühlte sich ein wenig unbehaglich, als Sherry sich über den Tisch beugte und mit verschwörerischer Stimme ihre Neuigkeiten weitergab. Sie flüsterte zwar, aber nicht so leise, dass niemand außer ihr etwas hätte hören können.
    „Dieser Typ – weißt du, der tolle Kerl von vorhin – also, sieh nicht hin, aber er ist direkt hinter dir auf der anderen Seite des Pools. Und er schaut genau hierher!“
    Jane setzte sich kerzengerade hin. Ihr Herz schlug schneller, und sie konnte sich gerade noch beherrschen, sich nicht umzudrehen. Dafür sah Sherry ihr prüfend über die Schulter und runzelte die Stirn. Ein Ausdruck des Bedauerns erschien auf ihrem hübschen Gesicht.
    „Verflixt, er ist weg. Macht nichts. Warte, bis ich dir erzähle, was ich eben von Tilly Brown gehört habe. Er ist Mr. Island höchstpersönlich!“ Als Jane sie nur verständnislos anblickte, seufzte sie ergeben. „Ihm gehört die Insel, auf der wir heute waren. Er ist der Milliardär. Und er heißt –lass dir das mal auf der Zunge zergehen – Xavier Salgado-Lézille. Das Hotel gehört ihm auch. Ist das nicht wahnsinnig? Wenn ich daran denke, dass wir ihn gesehen haben und keine Ahnung hatten. Zu blöd …“
    Sherry plapperte munter weiter, während Jane einiges klar wurde. Es überraschte sie nicht, dass er kurz angebunden reagiert hatte, als sie seine Einladung ablehnte. Sicher gab es nicht viele Frauen, die ihm einen Korb gaben.
    „Und das Beste ist“, fuhr Sherry fort und machte eine Kunstpause, „er ist Junggeselle. Na ja, ein unverbesserlicher Playboy, unfähig, sich auf eine dauerhafte Beziehung einzulassen, wie manche sagen. Sie nennen ihn Prinz der Nacht, wegen seiner schwarzen Haare und weil er oft so finster dreinblickt, und …“
    „Sie sollten nicht alles glauben, was die Leute sagen.“
    Beim Klang der stahlharten, tiefen Stimme blickten beide auf. Das Objekt ihrer Unterhaltung stand an ihrem Tisch, gekleidet in einen maßgeschneiderten Smoking, der dem Mann eine Aura von Macht und Eleganz verlieh. Er, der Jane bis in ihre Träume verfolgt hatte, besaß einen Namen – und eine Insel, eine Hotelkette, ein Weingut und einen Ruf. Ihr schwirrte der Kopf. Sherry wurde nicht einmal rot, aber Jane bekam heiße Wangen. Sie dachte daran, wie sie und Sherry die Köpfe zusammengesteckt hatten, und wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken.
    Sherry fing sich als Erste. „Oh, Mr. Salgado-Lézille … Möchten Sie uns nicht Gesellschaft leisten?“
    „Bitte, Mr. Salgado genügt. Der volle Name … ist der reinste Zungenbrecher.“
    Jane zuckte zusammen und errötete noch tiefer. Er nickte Sherry zu, wandte sich an Jane und streckte die Hand aus. Eine klare Aufforderung zum Tanz. Sie konnte nicht ablehnen. Nicht nach dem, was gerade passiert war. Wortlos legte sie ihre schmale Hand in seine große und spürte sofort das elektrisierende Prickeln.
    Auf der Tanzfläche zog er sie in die Arme. Jane wahrte mühsam die Fassung. Das war es, wovor sie vor kurzem noch Angst gehabt hatte: das Gefühl dahinzuschmelzen, die Erregung, als sie sich ihres Körpers mehr und mehr bewusst wurde. Jede Bewegung wurde zu einem erotischen Spiel. Der Männerduft, der ihr in die Nase stieg, war frisch und verführerisch zugleich.
    Keiner von ihnen sagte etwas, während sie sich in perfekter Harmonie bewegten. Er hielt Jane sicher im Arm und hatte mit der anderen Hand ihre umfasst, sodass sie an seiner Brust lag. Als das Stück endete, wollte Jane sich ihm entziehen, aber er ließ es nicht zu.
    „Meinen Sie nicht, dass Sie mir wenigstens noch einen Tanz schulden?“
    Sie hob den Kopf und sah ihm dann direkt in die Augen. „N…natürlich.“
    Das Licht der unzähligen Kerzen rundherum brachte seine Augen zum Glitzern. Er lächelte kurz, schwieg aber.
    Es machte sie verlegen, schweigend mit ihm zu tanzen. Sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, deshalb platzte sie heraus: „Es tut mir leid wegen Sherry. Eigentlich kenne ich sie noch nicht sehr gut, und es wäre mir
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