Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesperlenspiel

Liebesperlenspiel

Titel: Liebesperlenspiel
Autoren: Kajsa Arnold
Vom Netzwerk:
erreichen. Ich habe es auch auf dem Festnetz versucht, aber es war niemand zu erreichen.«
    Meine Wangen glühen und färben sich der Hitze nach zu urteilen rot. »Ich habe eine Schlaftablette genommen und das Telefon ausgeschaltet, tut mir leid.«
    »Jetzt bist du ja da.«
    Ich schaue mich um und sehe Paul vertieft in ein Gespräch mit Mr Brakeman. Ab und an blicken beide zu mir herüber und ich möchte zu gerne wissen, was da vor sich geht. Ihre Blicke sind mir unangenehm und ich kann nur hoffen, dass Paul seinem Schwiegervater nicht gerade gesteht, mit mir die Nacht verbracht zu haben. Dann kann ich sofort meine Kündigung einreichen, bevor ich im hohen Bogen rausgeschmissen werde.
    »Meine Herrschaften, darf ich Sie bitten? Der Briefingroom befindet sich in der obersten Etage« , ruft Tim laut.
    Ich stehe im Aufzug ganz hinten an der Wand, direkt neben Paul, der nach meiner Hand sucht und , als er sie erreicht, mit seinem Daumen zärtlich über meinen Handballen fährt. Ich schnappe nach Luft und versuche mich freizumachen, doch erst kurz bevor sich die Türen des Lifts in der 5. Etage öffnen, lässt er meine Hand wieder los. Ich würdige ihn keines Blickes, sondern steige kommentarlos aus dem Aufzug.
    »Maggie«, rufe ich überrascht aus, als ich sie im Briefingroom antreffe.
    »Tim hat mich angerufen, weil du ja nicht aufzutreiben warst, damit ich für die Besprechung alles vorbereite. Wo bist du überhaupt gestern abgeblieben?«, fragt sie leise.
    Ich hebe die Schultern. »Zu Hause, ich habe geschlafen.«
    »Na, das muss ja ein tiefer Schlaf gewesen sein«, bemerkt sie spitz und wirft einen Blick auf Paul, der in eine Unterredung mit Tim und Jon Kinsley, dem CEO von Mixmex, vertieft ist.
    »Ich muss dir unbedingt etwas erzählen, was ich gestern im Internet über Paul Westen gegoogelt habe.« Sie versucht mich zur Tür zu ziehen, doch Tim erhebt die Stimme und bittet die Anwesenden sich zu setzen.
    Maggie verschwindet mit einem gezischten: »Später.«

    Tim begrüßt alle Anwesenden und stellt mich auch noch einmal vor. Dann wird die Werbekampagne besprochen und die Absatzstatistik analysiert. Alles in allem dauert dies fast eine Stunde, bis Tim endlich zum Ende kommt und Mr Brakeman das Wort ergreift.
    »Ich bitte Sie, mein nicht ganz so korrektes Deutsch zu entschuldigen. Aber Mr Kinsley hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, dass die Mixmex Corporation den Werbeauftrag an Brakeman, Louis und Westen Deutschland vergeben wird, unter der Bedingung, dass Ms Peterson in unsere Hauptstelle nach New York wechselt und dort die Kreativleitung der Mixmex Kampagnen übernimmt.«
    Eine kurze Pause tritt ein, in der alle Köpfe sich in meine Richtung drehen und mich anstarren. Erst als Tim große Augen macht und mit den Augenbrauen zuckt, weiß ich, dass ich etwas sagen sollte.
    »Ähm, ich ... also, das kommt jetzt etwas überraschend«, stammele ich verlegen. Mein Blick sucht Pauls, doch er scheint im Moment etwas ganz Wichtiges notieren zu müssen. Verdammt! New York, das ist immer mein Traum gewesen, doch der Gedanke, dass ich dort Paul ab und an begegnen würde, lässt die Sache in einem ganz anderen Licht erscheinen.
    »Aber Herr Westen ist doch für die Projekte von Mixmex zuständig«, wende ich ein und habe somit seine volle Aufmerksamkeit.
    Brakeman übersetzt für Kinsley leise, was ich gerade gesagt habe und Kinsley erwidert etwas, was ich nicht verstehen kann, weil er zu leise spricht. Brakeman nickt und schaut dabei Paul kurz an, der ebenfalls nickt.
    »Sie würden mit Paul zusammen daran arbeiten. Wäre das ein Hindernis für Sie?«
    Oh Mann, irgendwie ist die Luft hier gerade sehr dünn und ich schütte mir ein Glas Wasser ein. Ich trinke einen Schluck, das verschafft mir ein wenig Bedenkzeit. »Ich weiß nicht so genau, ich habe hier einige Projekte zu betreuen, die kann ich nicht so einfach im Stich lassen.«
    Ich sage es in den Raum hinein, doch mein Blickt bleibt an Pauls hängen. Ihm hier in Hamburg wiederzubegegnen ist eine Sache, doch in New York, wo er mit seiner Frau lebt, eine ganz andere. Endlich war ich über ihn hinweg und jetzt dieses Angebot, das Leiden wird wieder von vorne beginnen ... das möchte ich auf keinen Fall.
    »Ich denke nicht, dass dies eine so gute Idee ist.«
    »Ms Peterson, darf ich Sie einen Augenblick unter vier Augen sprechen?« Michael Brakeman hat sich bereits erhoben.
    »Sie können mein Büro benutzen.« Tim ist aufgesprungen und öffnet die Tür zu dem angrenzenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher