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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder
Autoren: J. D. Robb
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lächelnd. »Essen Sie die Chicken Wings noch auf?«
    Sie merkte, dass ihr leichter ums Herz wurde. Auch wenn ihr Gegenüber eine Nervensäge war, hatte er in dieser Sache eindeutig Recht. »Ich tausche sechs von den Dingern gegen eine zweite Scheibe Pizza«, antwortete sie und schob sich gut gelaunt ein Stückchen Hühnchen in den Mund.
    Eve gab sich die größte Mühe, die Überwachung der Wohnung aus ihren Gedanken zu verdrängen. Sie hatte gute, erfahrene Leute im und um das Gebäude verteilt und in einem Umkreis von vier Blocks elektronische Spürgeräte aufgestellt. Sobald Simon auch nur in die Nähe der Wohnung kommen würde, säße er in der Falle.
    Es nützte nichts, wenn sie überlegte, sich fragte, daran dachte, wo er zurzeit steckte, was er gerade tat, ob es noch einen Toten geben würde. Das hatte sie nicht in der Hand.
    Ehe die Nacht vorüber wäre, hätten sie ihn bestimmt erwischt. Die Beweise gegen ihn waren solide, er ginge ins Gefängnis und käme nie wieder heraus. Das müsste ihr genügen.
    »Du hast etwas von Wein gesagt.«
    »Ja, das habe ich.« Als sie das ihr von Roarke gereichte Glas entgegennahm, fiel ihr das Lächeln leichter als erwartet.
    »Und etwas von wilder Bumserei.«
    »Ich erinnere mich, dass du etwas in der Richtung vorgeschlagen hast.«
    Noch einfacher war es, das Weinglas auf den Tisch zu stellen und ihn anzuspringen wie ein Tier.
    Peabody kam später als erwartet heim. Sie hätte nicht erwartet, sich derart zu amüsieren. Natürlich, dachte sie, als sie die Treppe zu ihrem Appartement erklomm, hatte das wahrscheinlich mehr am Alkohol gelegen als an der Gesellschaft.
    Obgleich McNab zugegebenermaßen kein solches Arschloch wie sonst gewesen war.
    Nun war sie auf angenehme Weise beschwipst, würde sich in ihren abgewetzten Morgenmantel hüllen, die Lichter am Weihnachtsbaum anmachen, vom Bett aus irgendeinen rührseligen Weihnachtsfilm im Fernsehen gucken und um Mitternacht bei ihren Eltern anrufen.
    Der Weihnachtsabend war gar nicht so übel verlaufen wie befürchtet.
    Am Ende der Treppe wandte sie sich nach links und ging leise summend in Richtung ihrer Tür.
    Ehe sie jedoch den Schlüssel in das Schloss geschoben hatte, kam der Weihnachtsmann mit einer großen Silberschachtel um die Ecke und blitzte sie mit irren Augen an. »Hallo, kleines Mädchen! Du kommst ziemlich spät. Ich hatte schon Angst, ich könnte dir dein Weihnachtsgeschenk nicht mehr überreichen.«
    Oh, dachte Peabody. Oh, Scheiße. Sie hatte den Bruchteil einer Sekunde, um eine Entscheidung zu treffen. Sollte sie sich wehren, mitspielen oder lieber flüchten? Ihr Stunner steckte unter ihrem bis oben zugeknöpften Mantel, das Handy aber lag griffbereit in ihrer Tasche, und so entschied sie sich zu bleiben.
    Sie zwang sich zu lächeln, tastete nach dem Gerät und schaltete es ein. » Wow, der Weihnachtsmann. Ich hätte nie gedacht, dass ich dir direkt vor meiner Wohnungstür begegne. Und dann noch mit einem Geschenk. Dabei habe ich noch nicht mal einen Kamin.«
    Er warf den Kopf zurück und lachte.
    Eve rollte sich stöhnend auf den Rücken und streckte sich lang aus. Sie hatten es nicht mehr bis zum Bett geschafft, sondern sich direkt auf dem Fußboden ineinander verbissen.
    Und jetzt fühlte sie sich, obwohl oder gerade weil ihr jeder Knochen wehtat, schlichtweg fantastisch.
    »Das war kein schlechter Anfang.«
    Roarke lachte leise auf und strich mit einer Fingerspitze über ihre warme, feuchte Brust. »Das finde ich auch. Aber jetzt will ich mein Geschenk.«
    »Ach ja?« Lachend setzte sie sich auf und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Aber nächstes Jahr – «
    Als sie Peabodys Stimme aus dem Haufen achtlos abgelegter Kleider dringen hörte, brach sie verwundert ab.
    Wow, der Weihnachtsmann. Ich hätte nie gedacht, dass ich dir direkt vor meiner Wohnungstür begegne.
    »O mein Gott. O Gott.« Sie war bereits auf den Beinen, schnappte sich ihre Garderobe und schlüpfte hastig in ihre Hose. »Ruf die Zentrale an, ruf sofort die Zentrale an. Peabody braucht dringend Hilfe. Himmel, Roarke.«
    Er zog mit einer Hand die Hose über seine Hüfte und griff mit der anderen nach seinem Handy. »Los. Fahren wir. Wir rufen von unterwegs aus die Zentrale an.«
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte Simon. »Ich habe etwas ganz Besonderes für dich.«
    Sie musste Zeit gewinnen, Zeit, Zeit, Zeit. »Kriege ich vielleicht einen Tipp?«
    »Es ist etwas, was von jemandem, der dich liebt, speziell für dich
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