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Liebesnacht mit einem Mörder

Liebesnacht mit einem Mörder

Titel: Liebesnacht mit einem Mörder
Autoren: J. D. Robb
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sind, wird es zirka eine Stunde dauern. Dann fahren wir nach Hause.«
    »Du willst die Sache niemand anderem überlassen.«
    »Nein, das will ich nicht. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich sie jemand anderem überlassen muss. Außerdem…«, in Erinnerung an Miras Worte sah sie ihn gerade an, »… habe ich ein Recht auf das Leben, das ich mir zusammen mit dir aufgebaut habe.«
    »Also ruf bei der Zentrale an.« Er legte eine Hand an ihre Wange. »Und dann fahren wir heim.«
    Mit einem abgrundtiefen, selbstmitleidigen Seufzer brachte Peabody ihre Papierarbeit zu Ende, hob den Kopf und merkte, dass McNab eingetreten war. »Was ist?«
    »Ich komme gerade zufällig vorbei. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Dallas Ihnen freigegeben hat.«
    »Ich habe dann frei, wenn meine Berichte fertig geschrieben sind.«
    Lächelnd spähte er auf den Computer, der soeben meldete, dass der letzte Bericht der entsprechenden Datei zugeordnet worden war. »Das ist anscheinend genau in dieser Sekunde der Fall. Haben Sie denn jetzt ein heißes Date mit Ihrem Beau?«
    »Sie haben wirklich keine Ahnung.« Peabody schob sich vom Schreibtisch zurück. »Man verbringt wohl kaum den Weihnachtsabend mit jemandem, mit dem man bisher nur einmal ausgegangen ist.« Außerdem war Charles bereits für den Abend gebucht.
    »Ihre Familie lebt nicht in der Nähe, oder?«
    »Nein.« In der Hoffnung, dass er sich endlich verdrückte, fing sie an, den Schreibtisch aufzuräumen.
    »Sie konnten also über die Feiertage nicht nach Hause fahren?«
    »Diesmal nicht.«
    »Ich auch nicht. Dieser Fall lässt einem kaum noch Freizeit. Ich habe auch nichts weiter vor.« Er schob die Daumen in die Taschen seiner Hose. »Was meinen Sie, Peabody, sollen wir vielleicht über Weihnachten einen Waffenstillstand schließen?«
    »Ich wüsste nicht, dass wir Krieg gegeneinander führen.« Sie drehte sich um und nahm ihre Uniform vom Haken.
    »Sie wirken ein bisschen niedergeschlagen.«
    »Es war halt ein langer Tag.«
    »Tja, wenn Sie den Weihnachtsabend nicht mit Ihrem Beau verbringen, warum verbringen Sie ihn dann nicht einfach mit einem Kollegen? Es ist kein guter Abend, um allein zu sein. Ich lade Sie auf einen Drink und was zu essen ein.«
    Gesenkten Hauptes knöpfte sie ihren Mantel zu. Weihnachten allein oder zusammen mit McNab. Keiner der beiden Gedanken war besonders reizvoll, doch kam sie zu dem Schluss, dass der Abend allein noch schlimmer war. »Ich mag Sie nicht genug, um mich von Ihnen zum Essen einladen zu lassen.« Sie fixierte ihn und zuckte mit den Schultern. »Wir werden die Rechnung teilen.«
    »Abgemacht.«
    Sie hätte nicht erwartet, sich tatsächlich zu amüsieren, doch nach ein paar Cocktails kam sie zu dem Schluss, dass sie nicht wirklich unglücklich war. Zumindest war sie nicht allein.
    Sie knabberte an den Chicken Wings, die, wie sie aus leidvoller Erfahrung wusste, den direkten Weg in Richtung ihrer Hüften nehmen würden. Aber zum Teufel mit der ständigen Diät. »Wie können Sie nur derartige Mengen essen?«, fragte sie McNab, während sie voll Neid verfolgte, wie er große Bissen von seiner Riesen-Doppel-Käse-Pizza nahm. »Warum sind Sie, wenn Sie derart reinhauen, kein fettes, aufgedunsenes Schwein?«
    »Stoffwechsel«, mummelte er. »Ich habe einfach einen guten Stoffwechsel. Wollen Sie ein Stück?«
    Überflüssige Pfunde waren für sie ein beständiger, persönlicher Kampf. Trotzdem nahm sie eine halbe Scheibe und schob sie sich genüsslich in den Mund.
    »Haben Sie und Dallas sich wieder vertragen?«
    Peabody schluckte und funkelte ihn böse an. »Hat Sie mit Ihnen darüber geredet?«
    »Hey, ich bin Detective. Ich merke schlicht, was um mich herum passiert.«
    Die beiden Cocktails hatten ihre Zunge weit genug gelöst, als dass sie zugab: »Ich fürchte, dass sie total sauer auf mich ist.«
    »Haben Sie etwas verbockt?«
    »Ich schätze. Zwar hat sie das auch«, meinte Peabody und runzelte die Stirn, »aber ich habe eindeutig den größeren Bock geschossen, und ich habe keine Ahnung, wie ich das wieder gutmachen soll.«
    »Wenn man einen Menschen hat, der sich für einen in Stücke reißen lassen würde, und wenn man mit ihm Streit hat, dann kriegt man die Sache früher oder später wieder hin. In meiner Familie schreien wir uns giftig an, dann sind wir eine Zeit lang beleidigt, und dann entschuldigen wir uns.«
    »Dallas und ich sind aber nicht miteinander verwandt.«
    Er lachte. »Nein, das sind Sie nicht.« Und betrachtete sie
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