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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera
Autoren: Carter Brown
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finden können .«
    »Papi ist es aber nicht recht,
daß sie Pornofilme macht«, versetzte ich. »Und er hat Angst, daß es ihr auch
nicht recht ist .«
    »Was soll das denn heißen ?«
    »Ihr Vater fürchtet, daß jemand
sie dazu zwingt, in den Filmen mitzuwirken«, erklärte ich.
    »Kein Mensch könnte Marisa zu
irgend etwas zwingen, das ihr keinen Spaß macht .« Bonnie lachte kurz auf. »Sie ist das größte Luder, das herumläuft .«
    »Wie lange sind Sie denn schon
so gut mit ihr befreundet ?« erkundigte ich mich.
    Ihre Mundwinkel zuckten.
    »Ich sollte der große Star
werden, bis sie auftauchte. Bill Wilson sah sie, und schon hockte ich wieder im
Laden .«
    »Macht er denn die Filme ?«
    »Er finanziert sie«, antwortete
sie. »Er hat ein paar Leute wie Danny Bridges an der Hand, die die Streifen
produzieren, aber er steckt den ganzen Gewinn ein .«
    »Wie stehen Sie eigentlich zu
Wilson ?« fragte ich.
    »Ich war seine Geliebte, um ein
altmodisches Wort zu gebrauchen«, antwortete sie. »Die Stellung, das versteht
sich, war unbezahlt, dafür aber um so anstrengender.
Als Belohnung winkte mir dafür die Karriere als Porno-Star. Sogar Gage sollte
ich bekommen. Doch dann tauchte Marisa auf, und meine Filmkarriere war im Eimer .«
    »Wie tauchte sie denn auf ?«
    »Jetzt bin ich an der Reihe !« In den dunkelblauen Augen lag ein Ausdruck der
Berechnung. »Ist der besorgte Papi ein alter Busenfreund von Ihnen ?«
    »Ich bin ihm heute abend zum erstenmal begegnet«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Das dachte ich mir«, stellte
sie befriedigt fest. »Das Haus können Sie sich gar nicht dadurch verdient
haben, daß Sie fremden Leuten kostenlos Gefälligkeiten erweisen, stimmt’s ?«
    »Stimmt .«
    »Also zahlt der Herr Papa Ihnen
einen Haufen Geld, weil er hofft, daß Sie seine widerspenstige kleine Tochter
finden. Ich frage mich, wie ich dazu komme, Ihnen all diese wertvollen
Informationen gratis zu geben .«
    »Mein unwiderstehlicher Charme ?« meinte ich ohne Hoffnung.
    »Ich bin mit der Miete im
Verzug«, erklärte sie. »Ich brauche Essen, Trinken — «
    »Ich verstehe Sie
überdeutlich«, unterbrach ich. »Fünfzig Dollar?«
    »Fünfzig Dollar?« Ihre
Zungenspitze leckte über die Lippen. »Bar auf die Hand?«
    »Bar«, bestätigte ich.
    »Und Sie kommen dann nicht
vielleicht hinterher auf dumme Gedanken? Ich tu’s natürlich, aber nur, wenn es
mir Spaß macht. Mit Ihnen könnte ich es nicht tun, ich meine, nachdem ich Geld
genommen habe. Da käme ich mir komisch vor .«
    Ich blätterte fünfzig Dollar
auf die Theke.
    »Als Bezahlung für Ihre
Informationen«, sagte ich. »Ich verspreche, daß ich nicht auf dumme Gedanken
kommen werde. Sie sind sowieso nicht mein Typ. Ich schwärme für flachbrüstige
Blondinen mit Lederstiefeln. — So, und jetzt erzählen Sie mir mal, woher Marisa
plötzlich auftauchte .«
    »Aus dem Nichts.« Sie faltete
die Scheine säuberlich und steckte sie ein. »Eines schönen Tages, der Himmel
war blau und die Sonne lachte, und ich sollte endlich vor die Kamera, war sie
da .«
    »Tausend Dank«, sagte ich. »Sie
können mir jetzt neunundvierzig Dollar zurückgeben .«
    »Ich glaube, Danny Bridges hat
sie aufgetan«, erklärte sie eilig. »Sie war nämlich bei ihm, als wir ins
Atelier kamen .«
    »Atelier?«
    »So nennt Danny es. In
Wirklichkeit ist es eine umgebaute Garage hinter der Burg, in der er wohnt .« Sie sah den Zorn in meinen Augen und fuhr noch eiliger
fort. »Es ist in West-Hollywood. Eine ganz miese Gegend, fast abbruchsreif. Ich
kann Ihnen sagen, wie Sie hinkommen, aber ich an Ihrer Stelle würde mich da
lieber nicht hinwagen. Danny Bridges ist genauso jähzornig wie Bill .«
    »Bridges machte also Wilson mit
Marisa bekannt, und prompt sah Wilson in ihr seinen neuen Star ?«
    »Genauso war es .« Sie nickte mit Nachdruck. »Bill und Danny steckten eine
Weile die Köpfe zusammen, dann erklärte mir Bill, ich würde nicht mehr
gebraucht und könnte Leine ziehen. Ich machte mich brav davon, und als ich mich
später nach dem Film erkundigte, sagte er, ich sollte mir die Sache aus dem
Kopf schlagen, er hätte einen neuen Star .«
    »In dem Meisterwerk, in dem ich
Marisa bewundern durfte, spielte sie mit einem anderen Mädchen zusammen«,
bemerkte ich.
    »Danny dreht mit Vorliebe Filme
zum Thema lesbische Liebe. Er behauptet, das wäre ihm künstlerische Inspiration .«
    »Klar, besonders die
Großaufnahmen«, knurrte ich. »Das andere Mädchen war mehr jungenhaft gebaut
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