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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera
Autoren: Carter Brown
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gemacht, Gail .«
    » Unbeeinflußt ,
Blödsinn !« fuhr sie ihn an. »Wenn Holman gleich von
Anfang an eine Ahnung hat, was wirklich los ist, wird ihm das eine Menge Zeit
sparen. Und dir wahrscheinlich eine Menge Geld.« Sie zuckte ungeduldig die
Achseln. »Ich will dir mal etwas sagen: Wenn es Marisa Spaß macht, sich in
Pornofilmen zu produzieren, wird es weder dir noch Holman gelingen, sie daran
zu hindern .«
    »Mr. Holman weiß bereits, daß
ich lediglich herausbringen will, ob Marisa sich aus freiem Willen für dieses
Geschäft hergibt«, knurrte Vargas gereizt.
    »Aus freiem Willen?« Sie warf
den Kopf in den Nacken und lachte gurrend. »Du hältst es wohl für
ausgeschlossen, daß deine Tochter vor einer Kamera in sexuelle Erregung gerät,
wie? Du meinst vielleicht, man flößt ihr einen Liebestrank ein oder setzt sie
unter Hypnose? «
    »Gail!« Vargas’ Gesicht war
weiß von der Anstrengung, seinen Zorn zu bezähmen. »Jetzt reicht es .«
    »Eines muß ich dir trotzdem
noch sagen, Claude«, versetzte sie scharf. »Wenn du Holman in dieses Wespennest
hineinstochern läßt, wirst du es dein Leben lang bereuen .«
    »Ich glaube, du gehst jetzt
besser«, würgte er hervor. »Sonst lasse ich mich noch zu etwas hinreißen, das
mir später vielleicht leid tut .«
    Die Blondine blickte mich aus
glitzernden Augen an.
    »Ich werde später mit Claude
sprechen, Mr. Holman. Ich schlage vor, Sie unterhalten sich einmal mit Bill
Wilson über Marisa .«
    »Und wo erreiche ich Mr. Wilson ?«
    »Wilsons Sex-Shop am Sunset
Strip meine ich«, erwiderte sie. »Finden Sie nicht, daß Sie für einen Mann
Ihrer Branche ein wenig langsam schalten, Mr. Holman ?«
    Vargas stieß einen erstickten
Laut aus, sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Die Blondine sah ihm mit einem
Lächeln nach, das nur als bitter-süß bezeichnet werden konnte.
    »Ich werde mindestens eine
Stunde brauchen, um ihn wieder zu beruhigen«, bemerkte sie mit ausdrucksloser
Stimme. »Aber die Anstrengung lohnt sich immer; ich brauche ihn nämlich beinahe
so sehr wie er mich braucht. Würden Sie mir also den Gefallen tun und
verschwinden, Holman, damit ich anfangen kann ?«
     
     
     

2
     
    Es war fast halb elf, als ich
Wilsons Sex-Shop fand. Das erleuchtete Schaufenster war überladen mit
Pornobüchern, Pornoheften, Pornofotos und dem makabren Krimskrams, der jedes
Pornoherz erfreut. Der Laden selbst war leer, vielleicht weil der Abend so mild
war, daß die Leute lieber in Taten schwelgten als in Träumen. Ich wanderte an
den gefüllten Regalen und Tischen vorbei nach hinten, wo ein brünettes Mädchen
mit gelangweilter Miene an einer Zigarette lutschte. Lange Stirnfransen
verbargen fast die tiefblauen Augen. Sie trug keinen Büstenhalter unter dem
knappen Fähnchen aus Pannesamt, das mit Müh und Not über das Gesäß reichte.
    »Sie wünschen ?« Unter den Fransen hervor musterten mich die Augen gleichgültig.
    »Ich fühle mich so einsam«,
gestand ich. »Ich suche etwas, das mich nachts warmhält. Lebensgröße,
aufblasbar, und wenn es wie Sie aussieht, wäre das eine Wucht .«
    Sie seufzte hörbar. »In so
einem Laden hat man es wirklich schwer. Man weiß nie, ob man auf den Arm
genommen wird oder ob man es wirklich mit einem Sexverrückten zu tun hat .«
    »Oh, ich bin ein waschechter
Sexfan«, versicherte ich. »Aber wenn ich mir’s recht
überlege, wäre mir eigentlich doch etwas Lebendes sympathischer. Was haben Sie
denn nach Ladenschluß vor ?«
    »Ich wandere wahrscheinlich
direkt ins Irrenhaus, wenn Sie mich nicht endlich in Frieden lassen«, versetzte
sie. »Kaufen Sie sich doch einfach einen schönen, großen Vibrator und reiten
Sie darauf nach Hause .«
    »Ich wollte eigentlich Bill
Wilson sprechen«, erklärte ich. »Ein Blick durch Ihr Kleid genügt mir zu
wissen, daß Sie nicht der Mann sind, den ich suche .«
    Sie lächelte. »Ich bin Bonnie
Adams, und ich vertrete ihn hier nur, bis er zurückkommt .«
    »Von wo?«
    »Er ist mit Danny Bridges, dem
Produzenten, zu Außenaufnahmen gefahren. Bill meint, wenn er die Machwerke
schon unter die Leute bringt, hat er auch ein Recht darauf zu sehen, wie sie
produziert werden. Ich persönlich vermute allerdings, daß er hofft, für den
männlichen Star einspringen zu können .«
    »Sie wissen nicht, wo die
Aufnahmen stattfinden ?«
    »Im Gebirge irgendwo. Bill sagte
nur, er würde in zwei Tagen zurücksein. Bis jetzt hat er sich erst einen Tag
verspätet .«
    »Ich bin Rick Holman«, erklärte
ich,
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