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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera
Autoren: Carter Brown
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Dollar pro
Stück. Ihr Vater hat mich beauftragt, sie zu finden. Gail Corinth meinte, Sie
könnten mir sagen, wo sie ist .«
    »Ich bin kein Zuhälter,
Holman«, versetzte er. »Wenn Marisa was von ihrem Alten will, dann wird sie
sich schon selbst bei ihm melden. Was will er denn überhaupt? Eine
Beteiligung?« Er lächelte. »Sagen Sie ihm, so lukrativ ist das Geschäft auch
wieder nicht .«
    »Sie sind anscheinend ein neuer
Typ von Pornokrämer«, stellte ich fest. »Sie haben einen köstlichen Humor .«
    »Treiben Sie es nicht zu weit,
Holman«, warnte er. »Ich habe das Gefühl, Sie sind drauf und dran, mich zu
beleidigen, und das möchte ich Ihnen nicht geraten haben. Ich bin nämlich ein
jähzorniger Mensch .«
    »Sie machen mir direkt Angst«,
bekannte ich. »Ehrlich gesagt, mir war schon ein bißchen mulmig, als ich das
tolle Hemd sah und die kahle Hühnerbrust. Aber — «
    Er war mir viel zu schnell.
Eben stand er noch da und hörte mir zu, und einen Herzschlag später traf mich
sein Knie brutal in den Unterleib. Der Schmerz durchzuckte mich wie eine
Explosion, und unwillkürlich krümmte ich mich zusammen, so daß ich direkt in
die harte Faust hineinfiel, die mich zwischen den Augen traf. Es war beinahe
eine Erleichterung, in der schwarzen Flutwelle unterzugehen, die mich
überspülte.
    Als ich erwachte, blickte ich
in ein Paar großer, blauer Augen, die besorgt zu mir heruntersahen. Der Schmerz
wallte mit solcher Heftigkeit wieder auf, daß ich stöhnte, und die großen Augen
wurden noch besorgter.
    »Tut es sehr weh ?« erkundigte sich Bonnie Adams mit teilnehmender Stimme.
    »Nicht so weh wie mein
verletzter Stolz«, erwiderte ich. »Aber es reicht .«
    »Ich kam nicht mehr dazu, Sie
vor Bill zu warnen«, sagte sie. »Er ist ein gewalttätiger Mensch. Von der
Sorte, die aus Spaß an der Gewalt gewalttätig wird, wenn Sie verstehen, was ich
meine.«
    »Ich verstehe genau, was Sie
meinen«, ächzte ich und setzte mich mühsam auf. »Wo ist er jetzt ?«
    »Gegangen«, erwiderte sie. »Er
sagte, ich soll den Laden zumachen und verschwinden und Sie mitnehmen. Wenn Sie
die einzige Art von Kunde wären, die ich anlocken könnte, dann könnte ich auf
mein Geld warten, bis ich schwarz werde, sagte er .« Sie holte tief Atem. »Ich habe mir immer schon gedacht, daß ich ihn hasse. Aber
jetzt weiß ich es .«
    Ich rappelte mich hoch, noch
immer gekrümmt, und richtete mich langsam auf.
    »Wo wohnt er ?«
    »Machen Sie nicht noch mehr Dummheiten«,
fuhr sie mich an. »Der wartet doch nur auf eine Reprise. Wahrscheinlich gleich
mit ein paar Kumpels, denen so was auch Spaß macht. Und dann landen Sie im
Krankenhaus oder auf dem Friedhof .«
    »Ich war nie ein Held«,
bekannte ich. »Nicht einmal in meinen besten Tagen. Wie wäre es, wenn Sie mich
jetzt heimfahren, und wir uns endlich den Drink zu Gemüte führen ?«
    »Okay«, stimmte sie zu. »Wollen
Sie sich auf mich stützen ?«
    »Danke, es geht schon«,
erwiderte ich. »Ein Schluck Alkohol bringt mich wieder auf die Beine .«
    Eine Viertelstunde später
hielten wir vor meinem Haus. Bonnie Adams gehörte zu jenem Typ von
Autofahrerin, neben dem sogar ein Grand-Prix-Sieger nervös wird. Ich stieß
einen abgrundtiefen Seufzer der Erleichterung aus, als wir mit einem Ruck vor
der Haustür zum Stehen kamen. Der Schmerz war etwas abgeklungen, und ich
stellte fest, daß ich gehen konnte, ohne allzu sehr dabei leiden zu müssen. Wir
wanderten ins Wohnzimmer, und ich verzog mich gleich hinter die Bar. Bourbon on the rocks in einem
Wasserglas schien mir die geeignete Medizin. Ich hatte schon ein paar kräftige
Blicke ins Glas getan, als mir die Brünette wieder einfiel, die auf dem Hocker
vor der Theke saß.
    »Scotch und Soda«, sagte sie.
»Und ich hoffe, Sie erwarten nicht, daß ich mich als Chirurgin betätige, wenn
Sie dann unter Vollnarkose stehen .«
    Ich mixte ihr den Drink und
schob ihn über die Theke.
    »Kennen Sie Marisa ?« fragte ich.
    Sie nickte. »Flüchtig. Ihr
Vater weiß gar nicht, wie glücklich er sich schätzen kann. Ich meine, daß er
sie los ist .«
    »Sie mögen sie nicht ?« erkundigte ich mich scharfsinnig.
    »Mit der hat man nichts als Verdruß .« Bonnie legte eine Pause
ein, um ihren Whisky zu kosten. »Sie hat eine Schwäche für Männer, aber nur um
sie zu manipulieren. Sie sind ein netter Mensch, Holman, auch wenn es an der
Robustheit ein bißchen hapert. Hören Sie auf mich, fahren Sie zu Marisas Papi
und sagen Sie ihm, daß Sie sie nicht
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