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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera
Autoren: Carter Brown
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    Ich verminderte den Druck
meines Fußes auf seiner Kehle ein wenig, so daß er sprechen konnte.
    »Vor ungefähr drei Wochen«,
röchelte er.
    Das stimmte mit dem überein,
was Marisa Vargas mir am Abend zuvor erzählt hatte.
    »Was wurde danach aus Tricia
Cameron ?«
    »Wir ließen sie gehen .«
    »Erzählen Sie keine Märchen !«
    Ich trat wieder fester zu.
    »Ich schwöre es !« quietschte er. »Wir hatten den Film. Mehr wollten wir
nicht. Wir wollten nur etwas in der Hand haben, falls ihr Alter mal
Schwierigkeiten machen sollte, und um sie daran zu hindern, etwas gegen uns zu
unternehmen. Danach brauchten wir sie nicht mehr .«
    »Und wohin haben Sie sie gehen
lassen ?« bohrte ich weiter.
    »Sie wollte nur schnellstens
aus Los Angeles weg und nie wieder herkommen«, erklärte er eilig. »Wir
besorgten ihr einen Flugschein nach New York und gaben ihr hundert Dollar .«
    »Ach, Sie sind unter die
Philanthropen gegangen ?« stellte ich sarkastisch fest.
    Er versuchte, den Kopf zu
schütteln.
    »Wir haben uns von ihr dafür
eine Erklärung unterschreiben lassen, daß sie in dem Film auf eigenen Wunsch
mit gewirkt hat und für ihre Arbeit bezahlt worden ist .«
    »Wie viele Kopien haben Sie von
dem Film ziehen lassen ?«
    Einen Moment lang starrten die
hervorstehenden Augen mich verständnislos an.
    »Nur die eine. Es sollte ja nur
eine Rückversicherung sein, verstehen Sie .«
    »Und was geschah mit dieser
einen Kopie ?«
    »Danny bewahrte sie im Atelier
auf .«
    »Und Tricia flog nach New York ?«
    »Natürlich. Bonnie und ich
haben sie zum Flughafen gebracht und haben gewartet, bis sie an Bord war. Wir
haben sogar noch den Start abgewartet, weil wir ganz sicher sein wollten, daß
sie es sich nicht plötzlich anders überlegte .«
    »Und was ist in New York aus
ihr geworden ?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich
das wissen ?« schrie er. »Glauben Sie vielleicht, sie
hat mir eine Ansichtskarte geschickt ?«
    »Sagte sie, was sie dort tun
wollte ?«
    »Sie hatte eine Freundin dort«,
antwortete er mürrisch. »Sie waren zusammen im College. Bei der wollte sie
bleiben .« —
    »Name?«
    »Keine Ahnung. Wir haben doch
kein Plauderstündchen abgehalten nach dem, was geschehen war .«
    Widerstrebend nahm ich meinen
Fuß von seiner Kehle. Es ließ sich einfach nicht feststellen, ob er die
Wahrheit sagte oder nicht. Er räusperte sich mehrmals und begann mit größter
Vorsicht, seinen Hals zu massieren.
    Marisa schien erfreut, als ich
gegen fünf wieder zu Hause ankam.
    »Ich mache die Drinks«, sagte
sie, kaum daß ich das Wohnzimmer betreten hatte. »Mach du es dir bequem und
erzähl mir, was du für einen Tag gehabt hast .«
    Sie trat hinter die Theke, und
ich ließ mich auf einem der Hocker nieder. War wenigstens einmal etwas anderes.
    »Was hast du denn für einen Tag
gehabt ?« erkundigte ich mich.
    »Gräßlich!« Sie verdrehte die
Augen. »Kaum warst du weg, da tauchten Wilson und Bridges hier auf. Als ich
nicht öffnete, wollten sie durch die Hintertür einbrechen. Wilson hatte eine
doppelläufige Flinte mit, und Bridges wollte gerade eine Handgranate werfen,
als ich hinausschaute .«
    Ich blickte mich aufmerksam im
Zimmer um.
    »Viel Schaden scheinen sie
nicht angerichtet zu haben .«
    »Ich habe mich angeschlichen
wie ein alter Indianer«, erklärte sie stolz. »Riß Wilson die Flinte aus der
Hand, jagte ihm aus dem Lauf eine Kugel zwischen die Augen und konnte Bridges
gerade noch mitten ins Herz treffen, ehe er die Granate entsicherte .«
    »Die Auffahrt war leer, als ich
ankam«, stellte ich fest. »Du hast die Leichen wohl weggebracht, wie ?«
    »Im Keller verscharrt«,
erwiderte sie mit Befriedigung.
    »Ich habe gar keinen Keller .«
    »Das weiß ich .« Sie schüttelte grimmig den Kopf. »Du hättest mich graben sehen sollen! Ich bin
vollkommen erschöpft .«
    Ich trank einen Schluck von
meinem Bourbon.
    »Wie ist er ?« erkundigte sie sich.
    »Phantastisch«, versicherte
ich. »Nur etwas mehr Bourbon hättest du zu den Eiswürfeln geben sollen .«
    »Und was für einen Tag hast du
hinter dir ?«
    »Einen ganz deprimierenden«,
antwortete ich. »Hast du für das Abendessen etwas eingekauft ?«
    »Steak«, erwiderte sie. »Ich
dachte, eine Abwechslung wäre dir sicher recht .«
    »Fein .« Ich spülte noch einen Schluck von meinem Drink hinunter. »Ich schlage vor, wir
machen hinterher einen Besuch .«
    »Bei wem?«
    »Bei deinem Vater.«
    Sie schüttelte energisch den
Kopf.
    »Da komme ich nicht mit
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