Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen
Autoren: Jana Falkenberg
Vom Netzwerk:
kein Sex-Appeal, da keine Chance auf glückliches Zusammensein. Ich verbarg meine Enttäuschung. Trotzdem ließ ich es auf einen Versuch ankommen, wer weiß, man soll ja sexuelle Überraschungen nicht gleich von vornherein ausschließen. Ich gab mir redlich Mühe, sein Zipfelchen wenigstens zur Größe eines Zipfels zu verhelfen. Aber es half nichts, das Zipfelchen schien schon seine Maximal-Größe erreicht zu haben. Es war kleiner und dünner als mein kleiner Finger. Ich untertreibe nicht. Ich war selbst erstaunt, welch kleine Ausmaße so ein Penis haben kann. Hatte ich da vielleicht sogar ein biologisches Wunder vor mir? Mir tat Nummer fünfundzwanzig eigentlich nur noch leid, denn er konnte ja nun so gar nichts für seine kleine Bestückung. Würden denn alle Frauen so reagieren wie ich? Ich wusste, dass er etliche sehr attraktive Damen als Freundinnen hatte. Wie reagierten die denn? Oder stellte ich mich hier nur einfach zu blöde an? Ich konnte mir aber einfach nicht vorstellen, dass nicht auch die anderen Ladys im Angesicht seines geradezu verschwindend kleinen Schwänzleins jegliche Lust verloren. Es macht einfach keinen Spaß, an so einem Dingelchen herumzuspielen oder zu zutzeln, besonders, wenn daran ein riesiger massiver Körper hängt. Man kommt sich dabei so doof vor, wenn man nur mit Daumen und Zeigefinger arbeiten muss und nicht die ganze Hand einsetzen kann. Vielleicht gilt hier der Spruch der Männer, die ja, wenn sie Arsch und Busen einer Frau bewerten, immer sagen, sie wollen halt was in der Hand haben. Ja, liebe Männer, das wollen wir auch, wir wollen was Handfestes. Natürlich sagte ich nichts zu dem Penisdesaster. Ich tat so, als sei alles bestens. Was soll man denn da auch sagen? Ich würde ja auch entrüstet reagieren und wäre bis an mein Lebensende meines Selbstbewusstseins beraubt, wenn ein Kerl mich auszieht, mich beäugt und dann sagen würde: „Nee du, deine Titten sind mir echt zu mini, da geht bei mir gar nichts, sorry.“ Kaum auszuhalten die Vorstellung, dass das sicher schon der eine oder andere gedacht haben könnte! Schließlich beschäftigte mich die Minimalausstattung von Nummer fünfundzwanzig ja auch stark, und meine Gedanken dazu waren auch nicht gerade political correct.
    Wie dem auch sei, wir versuchten, miteinander zu schlafen. Aber es wurde nichts draus. Alkoholduseligkeit und arge Müdigkeit musste ich noch nicht mal besonders stark vortäuschen, und zum Glück ging es ihm genauso, so dass wir unsere Bemühungen in dieser Hinsicht abbrachen. Wir kuschelten uns aneinander und nach kurzer Zeit musste mein Dinobaby auch schon aufstehen. Wir küssten uns zum Abschied, ich schloss die Tür, legte mich ins Bett und war traurig. Ich wusste, dass aus uns nichts werden wird, wir damit unsere Freundschaft vergeigt hatten, und ich grübelte, wie ich aus der Sache bloß wieder heraus kommen würde. Denn Nummer fünfundzwanzig sah das ganze offensichtlich etwas anders. Wir trafen uns noch einige Male, machten einen auf Paar, ich fühlte mich total unwohl dabei, brachte es aber nicht fertig, ihm reinen Wein einzuschenken und ihm mitzuteilen, dass von meiner Seite aus nichts läuft. Ich hoffte einfach noch zu sehr, dass ich mich vielleicht doch verlieben und ich mich unserer sexuellen Herausforderung stellen würde können. Ich war nun schließlich über ein Jahr lang Single und ich wollte unbedingt jetzt was Richtiges und anständiges. Auf Teufel komm raus. Ich war in die Idee verliebt, mich in Nummer fünfundzwanzig zu verlieben.
    Ich feige Kuh saß die Sache dann einfach aus. Er fuhr für zwei Wochen in Urlaub, nicht ohne sich vorher mit einem riesigen Blumenstrauß bei mir zu verabschieden. Er schrieb mir jeden Tag zig SMS, und ich antwortete immer weniger und immer nüchterner. Er roch den Braten. Als er wieder da war, bat ich ihn zu mir nach Hause um mit ihm zu reden. Ich hatte überhaupt keine Lust darauf, ihn zu sehen, und ich wusste noch nicht mal, was ich ihm sagen sollte. Es war mir alles zu doof, ich wollte einfach nicht mehr, punkt, aus die Maus und basta. Das ist ja das Verrückte: Wird man selbst so behandelt, ist es das schlimmste auf der Welt und man fragt sich, wie kann der Arsch nur (Pumuckl …). Aber ist es umgekehrt, dann ist es das schlimmste, dass der Depp es einfach nicht kapiert, dass man nicht will. Und was ist schon so schlimm daran, dass man nicht will? Man kann ja nun nicht immer jeden wollen. Ist doch völlig normal. Das werde ich mir übrigens runter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher