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Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Abenteuer Liebe: Liebenächte in Mexiko / Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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1. KAPITEL
    D u bist wirklich zu alt für so einen Blödsinn, dachte Grant Sullivan verärgert. Warum zum Teufel kroch er hier herum, wo er sich doch geschworen hatte, nie mehr im Leben einen Dschungel zu betreten? Er war beauftragt worden, eine Tochter aus reichem Hause zu retten, aber jetzt, nach zwei Tagen, wurde er den Eindruck nicht los, dass die junge Dame gar nicht gerettet werden wollte. Im Gegenteil, sie schien ihr derzeitiges Leben, das aus Lachen, Flirten und am Swimmingpool in der Sonne brutzeln bestand, in vollen Zügen zu genießen. Morgens schlief sie lange, dann stand sie auf und setzte sich zum Frühstück in den mit Steinplatten belegten Patio, wo sie den neuen Tag mit einem Glas Champagner begrüßte, während ihr Vater mittlerweile fast von Sinnen war vor Sorge um seine Tochter, weil er die Befürchtung hegte, ihre Entführer könnten sie schlimmsten Folterqualen unterziehen.
    Der einzige, der hier gefoltert wird, bist du, dachte Grant mit wachsender Verärgerung und schlug um sich, um sich der Moskitos, die ein williges Opfer gefunden zu haben glaubten, zu erwehren. Der Schweiß lief ihm in Strömen über den Rücken, und seine Beine schmerzten vom langen Sitzen. Eben, als er seine Marschverpflegung heruntergewürgt hatte, war ihm wieder einmal aufgegangen, wie sehr er Marschverpflegung hasste. Die Schwüle bewirkte, dass sich seine Narben bemerkbar machten, und er hatte nicht wenige davon. Nein, es gab keinen Zweifel, er war definitiv zu alt für so einen Job.
    Er war jetzt achtunddreißig und hatte gut die Hälfte seines Lebens irgendwo, in irgendeinem Krieg, verbracht. Mit der Zeit war er müde geworden, so müde, dass er sich schließlich nur noch gewünscht hatte, jeden Morgen in demselben Bett aufzuwachen. Er war ausgebrannt und sehnte sich nach nichts weiter als nach Ruhe.
    Nicht, dass er sich nun in die Berge in eine Höhle zurückgezogenhätte, aber immerhin hatte er daran gedacht. Statt dessen hatte er sich eine heruntergewirtschaftete Farm in Tennessee gekauft und sie wieder auf Vordermann gebracht. Er war ausgestiegen und hatte sein altes Leben hinter sich gelassen, doch offensichtlich nicht weit genug, um nicht ab und zu aufgestöbert zu werden. Immer wenn bei einem Fall Dschungelerfahrung gefragt war, erinnerten sich seine ehemaligen Vorgesetzten beim Geheimdienst an Grant Sullivan.
    Ein Geräusch auf dem Patio riss ihn aus seinen Gedanken, und er schob vorsichtig ein großes Blatt beiseite, um sein Gesichtsfeld zu erweitern. Da kam sie, leicht bekleidet wie stets, mit Sandaletten an den nackten Füßen, in der einen Hand einen kühlen Drink und in der anderen ein Buch. Ihr Gesicht war fast zur Hälfte von einer überdimensionalen Sonnenbrille verdeckt, doch als sie jetzt den Wachen lächelnd zuwinkte, während sie sich in den Liegestuhl am Pool gleiten ließ, sah er ihre Grübchen.
    Verdammt noch mal, warum hatte sie unbedingt umherreisen und aller Welt ihre „Unabhängigkeit“ beweisen müssen, anstatt schön brav zu Hause unter Daddys Fittichen zu bleiben? Dann wäre das alles nicht passiert, und er, Grant, säße jetzt nicht hier, sondern könnte in aller Gemütsruhe auf seiner Farm herumwerkeln. Aber anscheinend hatte sie ein bemerkenswertes Talent, sich in gefährliche Situationen zu bringen.
    Verdammt noch mal, ihr schien gar nicht klar zu sein, dass sie eine zentrale Rolle in einer hässlichen Spionagegeschichte spielte, in die mindestens drei Regierungen und verschiedene revolutionäre Splittergruppen verwickelt waren. Sie alle waren auf der Suche nach einem verschwundenen Mikrofilm. Das einzige, was ihr bisher das Leben gerettet hatte, war der Umstand, dass sich niemand so genau darüber im klaren war, wie viel sie wusste. War sie in George Persalls Spionageaktivitäten verwickelt, oder war sie einfach nur seine Geliebte gewesen? Wusste sie, wo sich der Mikrofilm jetzt befand, oder hatte ihn Luis Marcel an sich gebracht? Sicher war nur, dass sich der Film noch kurz vorGeorge Persalls Tod in dessen Besitz befunden hatte. Doch nachdem Persall einer Herzattacke erlegen war – und zwar in ihrem Schlafzimmer – war der Film nicht mehr auffindbar gewesen. Hatte Persall ihn bereits vorher an Luis Marcel weitergegeben? Marcel war zwei Tage vor Persalls Tod untergetaucht, ob mit oder ohne den Film war ungeklärt. Die Amerikaner waren hinter besagtem Film nicht weniger her als die Russen und die Sandinisten sowie alle möglichen Rebellengrüppchen in Zentralund Südamerika.
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