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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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rechte Zeit noch der rechte Ort -«
    »Das sehe ich anders.« Gareth erhob sich drohend von seinem Stuhl. »Und ob es die rechte Zeit und der rechte Ort ist, werte Gattin. Wir werden diese Sache auf der Stelle klären. Ich habe genug von Eurem unaufhörlichen Geschimpfe, Madam.«
    Cläre starrte ihn böse an. Gareth erschien noch nicht einmal im günstigsten Augenblick klein oder auch nur durchschnittlich groß, aber wie er jetzt über ihr thronte, wirkte er riesig. »Ich schimpfe nicht, Mylord. Ich schimpfe nie.«
    >>Ganz im Gegenteil, Ihr piesackt mich pausenlos wegen dieser Kerle, die unten im Keller sitzen, und ich habe wirklich genug davon.«
    Cläre konnte sich nur mit größter Mühe zurückhalten, ihm nicht die Reste ihrer Suppe ins Gesicht zu kippen. Sie blickte in die Gesichter ihrer Gäste und stellte entsetzt fest, daß Lord Thurston und Lady Helen sich bestens zu amüsieren schienen.
    >>Mylord, Ihr stellt mich vor unseren Gästen bloß«, fauchte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Bitte nehmt wieder Platz und versucht, Euch zu benehmen.«
    Gareth kreuzte seine Arme vor der Brust. »Nicht, ehe wir diese idiotische Sache geklärt haben. Die ganze Burg weiß, daß es einfach lächerlich wäre, diese sieben Halunken freizulassen. Nennt mir nur einen einzigen vernünftigen Grund, weshalb ich es tun sollte.«
    Cläre wurde zusehends wütender. »Es wäre ein Akt der Gnade.«
    »Das reicht nicht.«
    »Es wäre eine angemessene Geste zu Ehren des Geburtstages der heiligen Hermione.«
    »Madam, bevor ich auf diese Insel kam, hatte ich von der heiligen Hermione noch nie etwas gehört. Und ich werde bestimmt nicht ihretwegen diese Männer laufenlassen. Nennt mir einen anderen Grund.«
    »Um den Besuch Eurer Eltern zu feiern?« schlug sie verzweifelt vor.
    »Nein, das ist auch kein ausreichender Grund.«
    Cläre hielt es einfach nicht länger aus. Sie sprang ebenfalls von ihrem Stuhl auf. »Ich bitte Euch einfach um einen Gefallen, Sir. Und, wenn Ihr auch nur einen Funken Zuneigung für mich empfinden würdet, Höllenhund von Wyckmere, dann würdet Ihr Mitleid mit diesen Männern zeigen.«
    Gareths Blick war unergründlich. »Einen Funken Zuneigung, sagt Ihr?«
    »Ja<<, erwiderte sie, außer sich vor Zorn. »Wenn Ihr auch nur einen Bruchteil der Liebe erwidern würdet, die ich für Euch empfinde, dann hättet Ihr keine Probleme, mir diesen Gefallen zu erweisen.«
    Sobald sie diese Worte ausgesprochen hatte, wäre Clare am liebsten in einer Rauchwolke verschwunden oder im Boden versunken. Sie konnte einfach nicht glauben, daß sie eine solche Närrin war.
    Niemand rührte sich. Selbst die Bediensteten waren an ihren Plätzen erstarrt.
    »Ich muß sicher sein, daß ich Euch richtig verstanden habe, Madam», sagte Gareth langsam. »Ihr meint, wenn ich Euch liebte, würde ich diese Männer laufenlassen?“
    Närrin. Närrin. Närrin. Clare fragte sich, wie sie diese Blamage jemals überleben sollte. Aber es gab kein Zurück. Sie reckte das Kinn und blickte direkt in die rauchigen Tiefen von Gareths Augen.
    »Ja, Mylord. Genau das meine ich.“
    »So soll es denn sein.“
    Cläre riß den Mund auf und klappte ihn wieder zu. Sie starrte ihn verständnislos an. »Wie bitte, Mylord?“
    Gareths Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Ich sagte, so soll es denn sein. Die Männer werden morgen früh von der Insel fortgeschafft. Sie werden von Desire und Seabern verbannt.“
    Cläre traute ihren Ohren nicht. »Ihr tut es wirklich? Ihr laßt sie laufen? Meinetwegen?“
    »Als Beweis meiner Liebe.“
    »Oh, Gareth .« Clare warf sich in seine Arme. »Ihr habt eine wunderbare Art, große und edelmütige Gesten zu machen. Vielen Dank, Mylord.«
    Gareth zog sie an sich und begann zu lachen. Sein lautes, schallendes Gelächter erfüllte die Halle. Die Gäste grinsten einander an.
    »Ihr liebt mich also wirklich?« Clares Stimme drang gedämpft von seiner breiten Brust herauf.
    Gareth hörte auf zu lachen. Er sah auf sie hinab, und seine Kristallaugen waren plötzlich so klar, daß Clare ihm direkt in die Seele blicken konnte. Es war unverkennbar, daß er es ehrlich meinte.
    »Wie sollte ich Euch nicht lieben, Clare? Ihr haltet mein Herz und meine Zukunft in Euren Händen.«
    Die gesamte Halle brach in wilden, donnernden Applaus aus, als der Höllenhund von Wyckmere sich herabbeugte, um seine Frau zu küssen.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah Clare, daß Helen sich leicht zu Thurston hinüberbeugte und ihm etwas zuflüsterte.
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