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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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holen.«
    »Die Äbtissin Helen ist da.« Clare spreizte die Finger und ließ die getrockneten Blumen zurück in die Schüssel fallen.
    »Cläre, wartet.« Gareth streckte die Hand nach ihr aus, als sie an ihm vorbeisegelte, doch er erwischte sie nicht mehr.
    Cläre stürzte durch die Tür hinaus in den Hof. »Joanna? Wo ist die Äbtissin? Vielleicht hält sie erst noch am Kloster an, um die Priorin zu begrüßen. Beim Gürtel der heiligen Hermione, wir sind noch gar nicht mit den Vorbereitungen fertig. Ich wollte, daß alles perfekt ist, wenn sie ankommt.«
    Gareth trat gemächlich aus dem Trockenraum und gesellte sich zu Ulrich, der in der Nähe stand. Gemeinsam beobachteten sie das hektische Treiben.
    »Die Äbtissin ist hier?« fragte Gareth.
    »Ja. Sie ist vor kurzem mit einer Eskorte von Seabern herübergekommen. Einer der Männer kam gerade mit der Neuigkeit vom Dorf heraufgeritten.«
    »Mit einer Eskorte?« Gareth zog fragend eine Braue nach oben.
    »Anscheinend reisen Thurston of Landry und drei seiner Ritter rein zufällig in dieselbe Richtung wie die Äbtissin. Also haben sie ihr angeboten, ihr und ihrer Gefolgschaft Begleitschutz zu gewähren. Sie alle müßten jeden Augenblick hier auftauchen.«
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, stöhnte Gareth.
    Ein Entsetzensschrei erhob sich über den Lärm im Hof.
    Gareth blickte hinüber zu Clare, die wild mit den Händen in der Luft herumfuchtelte.
    »Was soll das heißen, Thurston of Landry ist auf dem Weg hierher?« schrie Clare Joanna an. »Das ist vollkommen unmöglich. Was sollte er hier wollen?«
    »Beruhige dich, Clare«, sagte Joanna. »Wir werden es schon schaffen.«
    Cläre runzelte wütend die Stirn. »Wie kann er es wagen, mir so etwas anzutun? Hat er denn kein Gefühl für Anstand? Ich habe heute abend eine Äbtissin zu Gast; da kann ich einen dämlichen Baron wirklich nicht gebrauchen.«
    »Wir schaffen es schon«, wiederholte Joanna, um sie zu beruhigen.
    »Nein, das ist vollkommen unmöglich. Er hat alles kaputtgemacht. Wie soll ich mich um meinen Schwiegervater kümmern, wenn ich versuche, eine hochangesehene Äbtissin zu unterhalten?«
    »Das ist eine gute Frage«, sagte Gareth zu Ulrich.
    »Ihr lächelt, Mylord. Ihr wißt genau, daß es mich immer zutiefst beunruhigt, wenn Ihr lächelt.« Ulrich zögerte. »Und was ist mit den Gefangenen?«
    »Am besten laßt Ihr sie noch ein, zwei Tage im Keller. Im Augenblick herrscht ein zu großes Durcheinander. Wenn wir jetzt noch einen Haufen Diebe aufhängen würden, wäre das Chaos perfekt.«
    »Ja«, sagte Ulrich. »Auf jeden Fall wird es bestimmt ein interessanter Abend.«
    Rufe vom Wachturm und eine Staubwolke von der Straße her kündigten die Ankunft der Gäste an. »Sie sind da«, rief jemand. »Die Äbtissin und Thurston of Landry stehen vor dem Tor.«
    Cläre stapfte hinüber zu Gareth. »Das ist wirklich die Höhe. Euer Vater hätte mir sein Kommen wenigstens ankündigen können.« »Ich nehme an, daß er ganz spontan auf die Idee gekommen ist, als er erfuhr, daß die Äbtissin auf dem Weg hierher ist.«
    »Aber warum sollte er das tun? Das Ganze ergibt keinen Sinn.« Clare brach ab, als die Reiterschar durch das Tor kam.
    Es herrschte allgemeines Durcheinander, als die Bediensteten vorwärts stürzten, um die Zügel der Pferde zu nehmen.
    »Kommt, Clare. Wir müssen unsere Gäste begrüßen.« Gareth nahm ihren Arm und ging los.
    »Die Dame auf dem kleinen Pferd ist die Äbtissin.« Clares böse Miene wich neuer Begeisterung. »Sie scheint bei bester Gesundheit zu sein.«
    »Das ist sie im allgemeinen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Egal.« Gareth beobachtete, wie Thurston abstieg und der Äbtissin galant von ihrem Pferd half. Dann wandten die beiden sich ihren Gastgebern zu.
    »Meine liebe Äbtissin.« Clare stürzte vorwärts, um den Ring der großen, gutaussehenden Frau in der Benediktinerinnentracht zu küssen. »Herzlich willkommen auf Desire. Es ist uns eine große Ehre.«
    »Es ist schön, Euch wiederzusehen, Lady Clare.« Die Äbtissin Helen lächelte. »Es ist mir immer ein großes Vergnügen, Euch zu besuchen. Unsere Korrespondenz bereitet mir mehr Freude als ich sagen kann.«
    »Ihr seid zu freundlich.« Clare wandte sich mit offensichtlichem Widerwillen an Thurston. »Mylord, Eure Anwesenheit ist uns eine Ehre.«
    Die Frostigkeit in ihrer Stimme schien Thurston zu amüsieren. »Ich habe mich darauf gefreut, Euch nach all den Jahren einmal wiederzusehen, Lady Clare.«
    »Wie
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