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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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schade, daß Ihr Euer Kommen nicht angekündigt habt. Dann hätten wir Euch einen gebührenden Empfang bereiten können«, murmelte Clare.
    Thurston küßte ihr die Hand mit der unbeschwerten Eleganz, die er Frauen gegenüber immer an den Tag legte. »Es tut mir leid. Es war ein spontaner Entschluß. Erlaubt mir, Euch zu sagen, wie froh ich bin, daß mein Sohn Euren Anforderungen an einen Ehemann Genüge tut.«
    »Tja, nun, ich war mir anfangs nicht ganz sicher, daß er das tut, aber im Grunde ist er für den Posten durchaus geeignet.«
    »Das hatte ich gehofft.«
    Gareth beobachtete mit Genugtuung, daß Clare seinem Vater ungeduldig ihre Hand entzog. Nur wenige Frauen waren immun gegen Thurston of Landrys Charme. Clare jedoch schien ihn überhaupt nicht zu bemerken.
    Sie runzelte die Stirn. »Mylord, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich muß Euch warnen. Falls Ihr gekommen seid, um Lord Gareth abzuholen, dann vergeudet Ihr nur Eure Zeit.«
    »Ach, ja?«
    »Ja, Ihr könnt ihn nicht haben. Er wird hier zu Hause gebraucht. Ihr habt ihn zu mir geschickt, und ich muß darauf bestehen, daß Ihr mir gestattet, ihn zu behalten. Es gibt eine Menge zu tun. Die Insel hatte seit Jahren keinen richtigen Herrn mehr.«
    »Ich verstehe.« Thurston warf Gareth einen amüsierten Blick zu.
    »Wenn Ihr wollt, daß diese Ländereien profitabel bleiben...«, Clare machte eine bedeutungsvolle Pause, »oder daß die Erträge vielleicht sogar noch gesteigert werden, dann werdet Ihr Sir Gareth hier lassen müssen.«
    Thurstons Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Ich versichere Euch, Madam, daß ich nicht die Absicht habe, Euch daran zu hindern, die Erträge der Insel zu steigern.«
    »Nun, das wäre also geklärt.« Clare wirkte erleichtert. »Ich nehme an, wir werden noch Platz finden für Euch und Eure Männer.«
    »Vielen Dank. Das ist sehr freundlich von Euch, Madam.«
    Gareth erinnerte sich an etwas, das Nicholas of Seabern auf dem Frühjahrsmarkt zu ihm gesagt hatte. Sie wird froh sein, wenn Ihr verschwindet. Sie hat keine Verwendung für einen Ehemann.
    Nicholas hatte sich offensichtlich geirrt. Clare wollte, daß er hier auf Desire blieb. Und nicht nur, weil sie ihn nützlich fand. Sie liebte ihn. Glückliche Erleichterung wallte in ihm auf.
    Cläre wandte sich wieder an die Äbtissin. -Mylady, Ihr werdet Euch zweifellos nach der langen Reise erst einmal frisch machen wollen. Eure Zimmer sind vorbereitet.«
    »Danke.« Die Stimme der Äbtissin war tief und dunkel. Sie strahlte ruhige Kraft aus.
    Cläre warf Gareth einen finsteren Blick zu. »Ihr habt die Äbtissin noch nicht ordnungsgemäß begrüßt, Mylord.«
    »Das stimmt.« Gareth ergriff die Hand der Äbtissin und blickte in ein Paar grauer Augen, die das Ebenbild seiner eigenen waren. »Willkommen auf Desire, Mutter.«
    Cläre stapfte in ihrem Zimmer auf und ab, während Eunice versuchte, sie anzukleiden.
    »Seine Mutter. Ich fasse es einfach nicht, Joanna. Die Äbtissin Helen ist seine Mutter. Wie peinlich. Wie konnte er mir nur so etwas antun?«
    »Ich nehme an, Lord Gareth wollte einfach nicht, daß du von Anfang an weißt, daß du mit der Äbtissin verwandt bist.« Joanna beobachtete, wie Eunice hinter Clare herlief und ihr ein safrangelbes Kleid über den Kopf warf.
    »Aber warum nicht?« Clare kämpfte mit den Falten des Kleides, bis es über ihren Kopf gerutscht war. Eunice nutzte die Gelegenheit, ergriff die Bänder und band sie zu.
    »Vielleicht, weil er weiß, daß du sie sehr schätzt. Zweifellos wollte er deine Zuneigung um seiner selbst gewinnen.«
    Cläre starrte sie an. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Meinst du wirklich, daß er es mir deshalb nicht gesagt hat?«
    »Das wäre immerhin eine Möglichkeit.« Joanna erhob sich von ihrem Hocker und ging zur Tür. »Mach dir wegen des Abendessens keine Gedanken. Es ist alles bestens vorbereitet.« Die Hand auf dem Türknauf, drehte sie sich noch einmal um. »Ach, übrigens, Dallan hat unseren Gästen zu Ehren noch ein paar Strophen zu seiner neuen Ballade hinzugedichtet.«
    Cläre entfuhr trotz ihrer schlechten Laune ein Lächeln. »Noch mehr Verse, in denen der mutige, tapfere, verwegene Lord Gareth besungen wird?«
    »Ich glaube, ja. Er ist ganz versessen darauf, sein neuestes Gedicht vorzutragen.«
    Eunice zerrte an Clares Haaren, damit diese stehenblieb. Widerwillig ließ Clare zu, daß die alte Dienerin ihre Zöpfe unter ein golddurchwirktes Netz stopfte.
    »Hat Sir Ulrich schon gesagt,
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