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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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wann die Gefangenen freigelassen werden?« fragte Clare.
    Joanna seufzte. »Nein. Aber erwarte lieber nicht, daß Lord Gareth diese Männer laufen läßt, Clare. Du weißt genau, daß solche Dinge anders geregelt werden. Wenn du mich fragst, hat der ganze Haufen es verdient, aufgehängt zu werden.«
    »Allerdings«, murmelte Eunice.
    »Wenn ich daran denke, was dir und William hätte passieren können«, sagte Joanna, »dann könnte ich gleich noch einmal in Ohnmacht fallen.« Sie ging hinaus und schloß leise die Tür.
    »Lady Joanna hat recht.« Eunice legte den orange-blauen Gürtel um Clares Hüfte. »Lord Gareth hat den Ruf, Mördern und Dieben gegenüber gnadenlos zu sein. Und er wird auch diesem üblen Gesindel gegenüber kaum Milde walten lassen. Wenn Ihr mich fragt, sollte er das auch nicht tun.«
    »Ich frage dich aber nicht, Eunice.«
    »Ihr meint, er wird es für Euch tun, nicht wahr, Mylady? Ihr meint, er liebt Euch genug, um Euch diesen großen Gefallen zu erweisen.« Eunice warf ihr einen mitleidigen Blick zu, während sie das glitzernde Haarnetz mit einem Silberreif befestigte. »Aber ich warne Euch, das würde kein Mann jemals tun, und schon gar nicht der Höllenhund von Wyckmere.«
    »Vielleicht kann ich ja seinen Vater dazu bewegen, bei ihm ein gutes Wort für die Gefangenen einzulegen. <<
    »Das ist wirklich ein guter Witz.<< Eunice brach in gackerndes Gelächter aus. »Thurston of Landry würde seinem Sohn wohl eher helfen, die Galgen zu bauen.«
    »Dann kann vielleicht die Äbtissin Helen mit ihrem Sohn sprechen«, schlug Clare hoffnungsvoll vor.
    »Nein, Madam. Es wird nichts nützen. Die Sache geht sie nichts an, und wahrscheinlich ist sie sowieso wie die Männer der Meinung, daß es vernünftig ist, die Kerle aufzuhängen.«
    Cläre schloß kurz die Augen und schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Sie schien der einzige Mensch auf der ganzen Insel zu sein, der das Gefühl hatte, daß es falsch war, sieben Männer über den Blumenfeldern von Desire aufzuhängen.
    Sah denn außer ihr niemand, daß es schon genug Gewalt gegeben hatte? Konnte denn sonst niemand verstehen, daß die Männer des Magiers nichts weiter als heimatlose Jungen waren, die sich in den Dienst des einzigen Ritters gestellt hatten, der bereit gewesen war, sie zu nehmen?
    Und was die armen Bogenschützen betraf, so waren sie einfach unglückliche, herrenlose Männer, die keine andere Möglichkeit hatten, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
    Sie sah bereits die sieben Männer über einem Rosenbeet baumeln, und diese gräßliche Vorstellung reichte, um ihr den Magen umzudrehen.
    Kurze Zeit später führte Clare die Äbtissin in ihr Zimmer.
    »Ich bin richtig aufgeregt, meine liebe Äbtissin. Ich freue mich immer so über Eure seltenen Besuche. Aber ich kann Euch nicht sagen, wie peinlich es mir ist, daß ich nicht wußte, daß Ihr die Mutter meines Mannes seid. Ich schwöre, er hat mir gegenüber diese Tatsache kein einziges Mal erwähnt.« »Mein Sohn ist ein recht ungewöhnlicher Mann, und er zieht es meistens vor, die Dinge für sich zu behalten.» Helen strich vorsichtig über die Bücherregale. Ihr Kleid hatte einen hervorragenden Schnitt und war aus teurem Stoff. Ihr Schleier war sorgsam angeordnet, und umrahmte perfekt ihr edles Gesicht mit den unergründlichen Kristallaugen. »Er spricht nicht gern über sich selbst.»
    Cläre verzog das Gesicht. »Das stimmt allerdings.»
    Helen lächelte. »Ich möchte Euch sagen, daß ich sehr froh bin über diese Verbindung, Clare.«
    »Das bin ich auch.« Clare ging hinüber zum Fenster. »Ihr wißt besser als die meisten Menschen, daß ich eigentlich nicht unbedingt heiraten wollte, Madam.«
    »Ja. Aber wir beide wissen, daß es Eure Pflicht war. Ihr hattet keine andere Wahl.«
    »Ihr habt Euren Sohn für mich ausgesucht, nicht wahr? Es war alles Eure Idee.«
    »Ja. Ich habe Lord Thurston geschrieben und ihm diese Verbindung vorgeschlagen.«
    »Ich fühle mich geehrt, daß Ihr der Meinung wart, ich wäre eine passende Frau für Euren Sohn«, flüsterte Clare.
    »Ihr seid die einzige Frau, die mir jemals begegnet ist, die Gareth das geben kann, was er am meisten von allem sucht.«
    Cläre sah sie fragend an. »Und das wäre?«
    »Ein eigenes Zuhause.«
    »Oh.«
    Helen bedachte sie mit einem prüfenden Blick. »Ich habe gehört, daß er sogar gelernt hat zu lachen.«
    »Euer Sohn hat einen seltsamen Sinn für Humor, Madam, aber auf jeden Fall hat er einen Sinn dafür.«
    »Ihr
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