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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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liebt ihn, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Habt Ihr es ihm gesagt?«
    »Ja.« »Und wie hat er darauf reagiert?«
    Cläre zuckte mit den Schultern. »Gar nicht, es schien ihm zu reichen, daß er es weiß.«
    »Aber er hat Euch nicht gesagt, daß er Euch ebenfalls liebt ?«
    »Nein.«
    Helen seufzte. »Wie gesagt, mein Sohn hat seine Gefühle noch nie offen gezeigt. Ich weiß auch nicht, ob er das jemals können wird. Ihr müßt lernen, hinter die Fassade zu blicken, wenn Ihr ihn besser kennenIernen wollt. «
    »Ich glaube, ich kenne ihn bereits sehr gut, Madam. Aber es gibt einfach gewisse Dinge, die ein Mensch in Worte fassen muß.« Sie wirbelte zu Helen herum. »Ihr könnt ebenso gut wissen, daß Gareth und ich momentan Streit haben.«
    Helen bedachte sie mit einem Lächeln. »Das sagte man mir bereits. Ich bin schon gespannt zu sehen, wie er ausgeht. Mein Sohn ist es nicht gewohnt, eine Schlacht zu verlieren.«
    »Deine Mutter ist schön wie immer.« Thurston betrachtete die Spielzeuge des Magiers, die Gareth vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    »M-hm.« Gareth blickte mit gerunzelter Stirn auf eine Seite des Buches von Sir Humphrey. »Habt Ihr schon mal von einer Maschine gehört, die mit demselben Mechanismus angetrieben wird wie eine Wasseruhr?«
    »Nein.« Thurston blickte ohne großes Interesse in das Buch. »Weißt du, das Ganze war ihre Idee.«
    »Was war ihre Idee?«
    »Dich mit Lady Clare zu verheiraten.«
    »Das habe ich bereits angenommen, als ich erfuhr, daß Mutter und Clare Kontakt haben.«
    »Du scheinst mit dieser Ehe zufrieden zu sein.«
    »Ja.« Gareth blätterte weiter.
    »Sie scheint fest entschlossen zu sein, dich an Heim und Herd zu binden.« »Ja.«
    »Die, hm, Gerüchte über den Verlust ihrer Jungfräulichkeit während ihres Aufenthaltes in Seabern waren natürlich bedauerlich.«
    »Nicht, daß es Euch etwas angehen würde, Sir, aber die Gerüchte waren vollkommen unbegründet.«
    »Ah, ich verstehe. Weißt du, es war nicht der Ruf der Lady, um den ich mir Gedanken gemacht habe.«
    »Ich weiß, worüber Ihr Euch Gedanken gemacht habt, Sir.« Gareth beugte sich näher über das Buch, um sich eine kleine Zeichnung anzusehen. »Ihr hattet Angst, ich könnte mich verpflichtet fühlen, Sir Nicholas zu töten.«
    »Ja. Ich bin froh, daß es nicht so weit gekommen ist. Nicholas ist vielleicht nicht gerade der Traumritter vieler Frauen, aber er kann gut mit dem Schwert umgehen und er ist mir gegenüber immer loyal. Solche Männer sind selten.«
    »Ja.«
    »Aber mir sind noch andere Gerüchte zu Ohren gekommen«, fuhr Thurston fort.
    »Ach ja?«
    »Man sagte mir, daß du und deine Frau darüber streiten, ob die Männer, die ihr während des Kampfes um die Burg gefangengenommen habt, aufgehängt werden oder nicht.«
    »Sie will, daß ich sie laufenlasse. Clare ist sehr weichherzig. Sie ist Gewalt und ihre Folgen nicht gewohnt.«
    »Frauen.« Thurston seufzte. »Sie verstehen solche Dinge einfach nicht.«
    Gareth erwiderte das amüsierte Grinsen seines Vaters. »In diesem Punkt stimme ich mit Euch überein, Sir.«
    Und so öffnete sich das Tor zur Hölle, und der Magier sah hinein.
    Bösewichter, gebt gut acht,
    auf des mächt’gen Sir Gareths zorn’ge Macht.
    Gareth zuckte zusammen. Er beugte sich zu Clare hinüber, die wie alle anderen eifrig klatschte, als Dallan sein neuestes Lied beendete.
    »Gebt acht auf meine Macht?« wiederholte er trocken.
    »Ich finde, das klingt sehr nett.«« Clare bedachte Dallan mit einem stolzen Lächeln, woraufhin dieser bis unter die Haarwurzeln errötete. »Das einzige, was mich an der Ballade stört, ist die vorletzte Strophe. Der Teil über die aufgehängten Männer gefällt mir nicht.«
    Die Äbtissin Helen biß in eine mit Mandeln gefüllte Feige. »Welches Ende würde Euch denn besser gefallen, Clare?«
    Cläre warf Gareth einen Blick zu, der Bände sprach. »Ich glaube, der mächt'ge Sir Gareth sollte Milde walten lassen. Sagt mir, Madam, ist nicht auch die Kirche der Meinung, daß man barmherzig sein soll?«
    »Das hängt ganz von der Situation ab«, murmelte Helen. »Die Kirche kann bemerkenswert praktisch sein in solchen Dingen. Außerdem spricht sie auch von der Notwendigkeit, Gerechtigkeit zu üben.«
    »Ja, aber -«
    »Es reicht.« Gareth hieb auf den Tisch, so daß sämtliche Krüge klirrten.
    Alle Köpfe wandten sich zu ihm um.
    Cläre sprang auf. Ihr Löffel fiel klappernd in die Schüssel zurück. »Gareth, also wirklich, dies ist weder die
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