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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel
Autoren: Andrew Grey
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erkannte.
    »Ich weiß, du magst deinen Job, aber ist es damit vergleichbar, mit Kirk wie eben über die Wiesen zu reiten?« Geoff hatte das Gefühl, dass Len etwas in seinem Gesicht suchte. »Dein Vater wollte, dass du die Farm übernimmst. Er hat nur nicht erwartet, dass es so früh sein würde. Keiner von uns hat das.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
Len trat auf ihn zu und umarmte ihn fest. »Du musst jetzt gar nichts sagen. Du musst nur entscheiden, was du wirklich willst.«
    »Aber ich bin Buchhalter.«
    Len lachte – aus vollem Herzen. Das erste Mal seit Geoffs Ankunft. »Und das hier ist in erster Linie eine Firma, eine sehr erfolgreiche, wenn du‘s genau wissen willst.« So hatte Geoff das noch nie betrachtet – für ihn war es einfach sein Zuhause. »Komm, wir müssen zurück, bevor die Geier anfangen, deine Tante zu umkreisen.«
    »Geh schon mal vor, ich komme gleich nach«, sagte Geoff.
    Len stieg auf und ritt den Trampelpfad zurück, Geoff mit seinen Gedanken alleine lassend.
    »Nun, Kirk, was denkst du?« Das Pferd schnaubte und schüttelte den Kopf. »Ja, ich auch.«
    Geoff stieg wieder auf und machte sich auf den Weg zurück zur Farm. Sobald sie das offene Feld erreichten, galoppierte Kirk los und Geoff trieb ihn noch zusätzlich an.
    Sie atmeten beide heftig, als er Kirk zurück in seine Box führte. Geoff nahm ihm den Sattel ab und striegelte das Pferd erneut. Er versicherte sich, dass er genug Wasser und Hafer hatte, bevor er das Zaumzeug wegbrachte.
    Joey räumte gerade die Sattelkammer auf.
    »Wie lange arbeitest du schon hier?«, fragte Geoff.
    Joey fuhr erschrocken zu ihm herum. »Em... nur einen Monat oder so. Len bringt mir das Reiten bei, als Gegenleistung dafür arbeite ich im Stall.«
    »Ich bin Geoff.« Er streckte seine Hand aus und der jüngere Mann nahm sie. »Freut mich, dich kennenzulernen.«
    »Mein Beileid wegen Ihrem Vater. Er war wirklich ein netter Mann.«
    »Danke. Bist du hier bald fertig?«
    »Ja, ist nicht mehr viel.«
    »Warum kommst du dann nicht mit nach oben zum Haus und isst zu Abend mit uns? Ich bin mir sicher, dass wir eine ganze Armee beköstigen könnten.«
    »Danke. Ich muss das hier nur erst fertig machen. Len hat mir gesagt, ich soll die Sattelkammer putzen.«
    Geoff erinnerte sich noch gut daran, dass er genauso viel Energie gehabt hatte, als es ums Reiten lernen ging und wie seine Welt sich um Len gedreht hatte.
    »Okay, aber lass dir nicht zuviel Zeit.« Geoff ging zurück zum Haus. Allmählich kehrte sein inneres Gleichgewicht zu ihm zurück.
    ‚Es ist eine Schande, dass Dad erst sterben musste, damit ich bemerke, wie viel mir dieser Ort bedeutet‘.
    Geoff schob den Schmerz von sich weg, während er die Treppen zur Veranda hochstieg.
    Das Haus war in Aufruhr. Die anderen zwei Schwestern seines Vaters, Janelle und Victoria, waren angekommen und schwirrten durchs Haus. Len saß in seinem Stuhl, offensichtlich müde und definitiv überfordert.
    »Geoff!« Seine Tante Vicki umarmte ihn flüchtig und hastete dann zurück in die Küche. In diesem Moment kam Janelle mit einer offensichtlich recht vollen Tasche unterm Arm die Treppen hinunter.
    »Geoff.« Sie kam auf ihn zu, stellte die Tasche neben der Tür ab und umarmte ihn. Len schenkte dem keine Beachtung und Geoff sah den verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht.
    »Was ist da drin?« Geoff zeigte auf die Tasche.
    »Nichts Wichtiges.«
    Geoff seufzte und ging zur Tür, hob die Tasche auf und leerte den Inhalt auf das Sofa aus. Wie er es vermutet hatte, war es die Quiltdecke seiner Urgroßmutter. Seine Tante und sein Vater stritten schon solange er denken konnte darum.
    Er hob den Quilt auf und reichte sie ihr. »Bring sie zurück.«
    Ihre Augen weiteten sich und schwammen auf einmal in Tränen. »Dein Vater sagte, sie ist -«
    Geoff konnte erst ein Lächeln, dann ein Lachen nicht unterdrücken. »Hör mit den Krokodilstränen auf und bring sie zurück.« Er übergab sie ihr und schaute zu, wie sie die Treppen hoch marschierte und ein paar Minuten später mit leeren Händen wieder hinunter kam.
    »Wenn du etwas haben willst, frag‘ und ich überlege es mir.«
    Sie öffnete tatsächlich den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder.
    Ohne ein weiteres Wort ging Geoff in die Küche und traf auf seine Tante Mari, die das Abendessen vorbereitete.
    »Danke.« Er küsste sie sanft auf die Wange.
    »Wieviele sind fürs Abendbrot da?« Er konnte die Hoffnung in ihren Augen sehen.
    Geoff
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