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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel
Autoren: Andrew Grey
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Tante Mari war etwas Besonderes. Sein Vater hatte noch zwei andere Schwestern und beide waren Miststücke erster Güte. Sie würden früher oder später auch auftauchen, aber Mari konnte mit ihnen umgehen.
    Geoff und Len gingen zusammen zum Stall, wo die Pferde mit majestätisch erhobenen Köpfen aus ihren Boxen schauten. Geoff verteilte an jeden Streicheleinheiten. An der letzten Box war es am schwersten. Hier stand Kirkpatrick, das Pferd seines Vaters. Geoff tätschelte die Nase und gab ihm ein paar Karotten.
    »Lust auf ein bisschen Bewegung, Junge?« Neben seinem Vater war Geoff die einzige Person, die er jemals auf seinem Rücken geduldet hatte.
    »Ich sattle ihn für Sie.« Geoff drehte sich um und sah einen der Stalljungen an der Tür stehen, mit Kirks Sattelzeug und Trense.
    »Danke, ...«
    »Joey«, half ihm der Junge auf die Sprünge. Er trat in die Box, nachdem er die Decke und den Sattel über die halbhohe Tür gelegt hatte, und fing an, das Pferd zu bürsten. »Er liebt es, gestriegelt zu werden.«
    Kirk schien sich tatsächlich Joeys Strichen entgegen zu recken. Die Bewegungen des Stallburschen waren effizient und geübt und bald war das Pferd sauber, gesattelt und fertig für ihren Ausritt.
    Geoff dankte dem Jungen und führte Kirk auf den Hof, um dort auf Len und dessen Pferd zu treffen.
    »Lass uns zum Fluss reiten«, rief Len, während er seinen Fuchswallach bestieg. Geoff hob die Hand zum Einverständnis und stieg in den Sattel des schwarzen Hengstes. Sie lenkten ihre Pferde um den Stall herum und auf die weiten Grasflächen dahinter.
    Geoff fühlte sich frei und leicht, während sie ritten. Schon als Kind hatte er sich auf dem Rücken eines Pferdes am glücklichsten gefühlt. Auf dem sicheren Gelände der Weiden gab er die Zügel frei und ließ Kirk rennen. Der Wind peitschte durch sein Haar und sein Hemd, als das kräftige Tier über die grüne Ebene schoss. Einige der Sorgen des Tages lösten sich auf und der Knoten in seinem Inneren schien sich mit jedem von Kirks Schritten ein bisschen mehr zu lockern.
    Als sie sich der anderen Seite der Weide näherten, zügelte er sein Pferd. Kirk gehorchte und verlangsamte sein Tempo bis zum Schritt.
    »Du bist so ein guter Junge, weißt das das?« Geoff tätschelte den Nacken des Pferdes, während er auf Len wartete.
    »Das hab ich gebraucht«, bemerkte Geoff.
    »Das glaube ich dir gerne.« Len lächelte ein wenig. »Er würde wollen, dass wir glücklich sind.«
    »Ich weiß. Aber das fällt mir gerade noch ein wenig schwer.«
    »Komm, es gibt da etwas, das ich dir zeigen will.« Len lenkte sie auf den bewaldeten Weg, der zum Fluss hinunter führte. Er duckte sich unter hohen Bäumen entlang und schlängelte sich um Gestrüpp und Büsche herum. Als sie das Wasser erreichten, leitete er sie noch etwa zehn Meter weiter einen schmalen Pfad entlang, hielt dann an und stieg vom Pferd.
    »Hier ist es.«
    Geoff schaute sich um. Das Wasser schickte funkelnde Lichtpunkte über die Blätter. »Hier haben du und Dad -?«
    »Ja. Hier hatten er und ich viele unserer ersten Male und hier sind wir hergekommen, wenn wir mal nicht wollten, dass kleine Ohren uns hören.« Len schaute sich um. »Ich kann ihn fühlen... es ist so, als wäre er hier bei mir.« Er drängte die Trauer zurück und schaute Geoff mit sehr ernstem Gesichtsausdruck an. »Du musst eine Entscheidung fällen. Dein Vater hat vor ungefähr fünf Jahren das Land, die Farm und alle dazugehörigen Bankkonten auf euer beider Namen umschreiben lassen.« Geoff wollte etwas sagen, aber Len hielt ihn auf. »Sie gehören nun ganz dir und du musst die Entscheidung für dich treffen. Du könntest alles verkaufen – und es würde dir eine Menge Geld einbringen –, aber dann wäre es weg, zusammen mit deinem Erbe. Dieses Land gehörte deinem Urgroßvater und nun ist es deins.«
    »Hast du mich deswegen hierher gebracht? Um mir das zu erzählen?«
    »Nein. Ich wollte dir damit sagen, dass ich weiß, wie unglücklich du bist. Und bilde dir keine Sekunde lang ein, dass dein Vater und ich nicht wussten, dass du mit jedem verfügbaren Mann geschlafen hast.«
    Geoff schaute indigniert. »Woher...?«
    Len brachte ihn zum Schweigen. »Ich weiß, wie das ist, weil ich genauso war, bevor ich deinen Vater getroffen habe. Es ist leer, einsam und zutiefst unbefriedigend, besonders im Vergleich dazu, neben jemandem aufzuwachen, den man liebt.«
    Geoffs Ärger ebbte ab, als er die Wahrheit hinter dem, was Len sagte,
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