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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel
Autoren: Andrew Grey
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zurück zur Farm war angenehm und Geoff fuhr zufrieden mit offenen Fenstern und aufgedrehter Musik. Am frühen Nachmittag lenkte er den Truck schließlich in die Einfahrt. Das Haus war verlassen, Len draußen bei der Arbeit. Also entschied sich Geoff, zu entladen, was er auf die Schnelle tragen konnte, und die unhandlicheren Sachen auf später zu verschieben. Als Len wiederkam, wartete Geoff bereits mit dem fertigen Mittagessen auf ihn.
    »Was hast du den Rest des Tages vor?«, fragte Len, als er sich hinsetzte.
    »Den Truck entladen und dann mit den Pferden arbeiten. Ich will den Stall für Princess fertig machen. Sie sollte ja kurz vorm Fohlen sein, wenn sie es nicht schon getan hat, als ich weg war…?«
    »Nein, sie sieht so aus, als wäre sie in den nächsten paar Tagen fällig. Die Jungs und ich kontrollieren auf den westlichen Weiden die Zäune. Ich will ungefähr hundert Rinder dahin übersiedeln.« Geoff setzte sich und sie begannen zu essen. »Wie lief‘s mit deinem Job und diesem Raine?«
    »Den Job aufzugeben war leicht, schwerer war es, Raine zurückzulassen. Er ist der beste Freund, den ich seit langem hatte.« Geoff schaufelte das Essen in sich hinein. Er hatte noch so viel zu tun. »Ich dachte, ich schau mir heute Abend mal die Buchhaltung an, um mich ein bisschen einzuarbeiten.«
    Bevor er zurück nach Chicago aufgebrochen war, hatte er bereits erfahren, dass die Farm von Vollzeitmitarbeitern betrieben wurde und dazu noch ein paar Aushilfskräfte beschäftigte, die bei den allgemeinen Arbeiten halfen und den Stall ausmisteten oder das Heu einbrachten.
    »Könntest du das morgen machen? Es gibt da etwas, über das ich mit dir heute Abend reden möchte«, bat Len.
    »Sicher.« Geoff brachte sein und Lens Geschirr zum Abwasch. »Ich mach das später.«
    Geoff ging wieder nach draußen, räumte sein restliches Hab und Gut vom Truck ins Haus und parkte das Fahrzeug anschließend am Stall, wo es nicht im Weg herumstand. Anschließend bereitete er die größte Box für die bevorstehende Geburt vor und mistete einige der anderen Boxen aus, tränkte alle Pferde und füllte ihre Krippen mit Heu und ein wenig Hafer.
    Joey trudelte ein, als er gerade fertig wurde, und packte bei den letzten Handgriffen mit an. Er brachte mehr Heu vom Heuboden und fegte die Stallgasse.
    »Bleibst du zum Abendessen, Joey?«
    »Nein, heute kann ich nicht. Mom kocht was Besonderes zu meinem Geburtstag.« Er wirkte sehr aufgeregt.
    »Na dann ab nach Hause und feier schön!« Geoff scheuchte ihn aus dem Stall und beobachtete, wie er zu seinem Fahrrad rannte und in Richtung Heimat abzog. Len und die anderen Farmarbeiter bewegten sich soeben zurück zum Haus. Geoff fragte sich, was los war, bis er sich daran erinnerte, dass Freitag war.
    Lens wöchentliches Pokerspiel war eine Tradition auf der Farm und das seit... immer. Geoff erinnerte sich daran, als Kind neben Len gesessen und ihm beim Spielen zugeschaut zu haben, um von ihm zu lernen.
    »Geoffy... bist du bereit, beim Pokern die Hosen runter zulassen?«, rief ihm einer der Männer zu.
    »Ich komme gleich!«, entgegnete er und lächelte. Fred hatte ihn schon immer Geoffy genannt – er war der Einzige, dem er das durchgehen ließ. Es war schön, zu Hause zu sein. Das Leben in der Stadt hatte Spaß gemacht, aber diese Leute kannten ihn schon fast sein ganzes Leben lang. Er bedeutete ihnen etwas.
    Inzwischen standen die Dinge allerdings ein bisschen anders. Früher war sein Vater der Boss gewesen. Derjenige, der die schweren Entscheidungen gefällt hatte, und Geoff war nie wirklich davon betroffen gewesen, hatte sich nicht um die Konsequenzen scheren müssen. Nun war Geoff der Boss und jeder auf der Farm erwartete von ihm, dass er die Entscheidungen traf. Richtige Entscheidungen.
    Es machte ihn nervös. Natürlich hatte er Len, der ihm mit Rat und Tat zur Seite stand, aber der Betrieb und das Wohlbefinden der Tiere und der Menschen, die hier arbeiteten, waren jetzt von ihm abhängig. Er war für sie verantwortlich.
    ‚Oh Mann, wie soll ich das schaffen‘?
    Die Tragweite dessen, was er da übernommen hatte, traf ihn mit einem Mal wie ein Keulenschlag. Er lehnte sich gegen die Stallwand und zwang sich, tief durchzuatmen.
    »Mach einen Schritt nach dem anderen. Das würde Dad jetzt sagen.« Er nahm einen weiteren Atemzug. »Herrgott nochmal, jetzt rede ich schon mit mir selbst. Zieh den Kopf aus deinem Arsch, du bist kein Kleinkind mehr. Du bist hier aufgewachsen. Du weißt, was zu
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