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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt
Autoren: Jason Dark
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genau zwischen die wimmelnden Körper der unheimlichen Nager.
    Den linken Arm streckte sie noch aus, geriet mit den Fingern zwischen die Tiere, wobei es ihr dennoch gelang, sich so abzustützen, dass ihr nichts weiter geschah.
    Dann lag sie auf der Seite. Ein Mensch zwischen den wimmelnden Rattenkörpern, die sich zu einer Woge vereinigt hatten und die Frau regelrecht überschwemmten. Sie waren überall.
    Glenda drehte sich auf den Rücken schlug um sich, bekam Ratten zwischen ihre Finger und zerquetschte sie in blinder Wut. Auf dem Körper spürte sie die Tiere, im Gesicht, und die kleinen Pfoten wirbelten über die Haut, wobei sie winzige Wunden hinterließen. Glenda hatte eine schreckliche Angst. Oft genug war ihr der Blick durch die über ihr Gesicht laufenden Rattenkörper versperrt und als sie für einen Moment klare Sicht bekam, sah sie Jane Collins herbeikommen. Da Glenda auf dem Boden lag, wirkte die Hexe noch größer, als sie tatsächlich war.
    Und sie ließ sich Zeit. Ein kaltes, grausames Lächeln lag wie eingefroren auf ihren Lippen, während sie sich dem Opfer näherte. Jane schürzte die Unterlippe und sie schüttelte ein wenig vorwurfsvoll den Kopf »Ich hätte dich für klüger gehalten, Glenda«, erklärte sie lässig.
    »Ich wundere mich wirklich über deine Dummheit, denn du weißt doch, dass du mir nicht entkommen kannst.«
    Sie blieb stehen, legte die Stirn in Falten und schaute spöttisch auf ihr »Opfer« hinab, das eingebettet zwischen den wimmelnden Rattenkörpern lag.
    »Wie es aussieht, kleine Glenda, werde ich dich doch dem Höllenfeuer übergeben.« Sie lachte meckernd, beugte sich vor und fragte: »Oder soll ich dich von den kleinen, süßen Tierchen zerfetzen lassen?«
    Glenda wollte eigentlich keine Antwort geben. Sie öffnete den Mund gegen ihren Willen, und sofort drangen zwei Rattenbeine durch die Öffnung, so dass Glenda vor Ekel spuckte, bevor sie die nächsten Worte ausstieg. »Mach, was du willst, du verfluchte Hyäne. Mir ist es egal. Mir ist alles egal…«
    Jane Collins hob die Schultern. Kalt blieb ihr Gesicht. Kein Muskel regte oder rührte sich. Sie war sich ihrer Lage vollauf bewusst, denn sie beherrschte Glenda Perkins. Ein Fingerschnippen von ihr, und es gab sie nicht mehr.
    Die Ratten schufen Platz, als Jane Collins auf Glenda zuging. Mit ein paar zackigen Bewegungen scheuchte die Hexe die Nager auch von Glendas Körper, um sich selbst zu bücken. Ihre Finger fanden die Hand der Frau.
    »Komm hoch!«
    Glendas Widerstandswille war gebrochen. Sie ließ es wehrlos zu, dass Jane sie in die Höhe hievte und auch auf die Beine stellte, wo Glenda schwankend stehen blieb. In diesen schrecklichen Augenblicken dachte sie einfach an gar nichts. Was ihr widerfuhr, stand im Buch des Schicksals geschrieben, und dagegen machte man als Mensch nichts. Jane riss ihre Gefangene zu sich heran. Glenda setzte ihr auch keinen Widerstand mehr entgegen, sie fiel gegen die Hexe und wurde weitergeschleift in Richtung Schlafzimmer.
    »Ich habe mich dazu entschlossen, dich dem Teufel zum Geschenk zu machen«, erklärte Jane Collins mit einer kalten, leidenschaftslosen Stimme. »Wenn er dich bekommt, Glenda, wird das mein Ansehen in der Hölle wesentlich stärken.«
    Glenda hörte die Worte zwar, aber sie reagierte nicht darauf. Sie wusste selbst, dass sie nichts tun konnte, um die Hexe von ihrem Vorhaben abzuhalten. Dazu fehlten ihr einfach die Kraft und der Mumm. Hin und wieder versuchte sie zu gehen. Sie wollte sich nicht wie ein Tier wegschleifen lassen, aber es gelang ihr so gut wie nicht, sich auf den Beinen zu halten. Manchmal wurde das Zimmer zu einem Karussell, in dessen Mittelpunkt sie sich sah.
    Jane Collins redete. Was sie im einzelnen aussprach, konnte Glenda nicht verstehen. Ihr Aufnahmevermögen schaffte es einfach nicht, den Sinn der Worte zu begreifen.
    Obwohl Glenda nur am Gelenk festgehalten wurde, hatte sie das Gefühl, eine gewaltige Hand an der Kehle zu spüren, die wie eine Garotte, eine Würgezange, wirkte und ihr allmählich die Luft abschnürte. Es war die eigene Angst, die ihren Atem stocken ließ, denn sie sah keine Chance mehr, den Klauen der Hexe zu entkommen.
    Die Tür zum Schlafzimmer stand nicht weit genug offen. Jane musste sie mit dem Fuß aufkicken.
    Jane schleifte Glenda über die Schwelle, die sich noch einmal gegen den Griff stemmte, dabei zurückschaute und auch die zahlreichen Ratten sah, die ihr folgten wie ein wandernder Teppich. Die Tiere hatten nicht
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