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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction
Autoren: Thomas Landfinder
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Rambo.
    »Wollen Sie lügen oder die Wahrheit sagen?«
    »Eine Lüge«, sagte Rambo, »ist die einzige Wahrheit, die Menschen miteinander teilen können, deshalb werde ich Ihnen Lügen erzählen, so wie wir es zu tun gewohnt sind.«
    »Können Sie Ihre Reise erzählen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht, Bürger Rambo?«
    »Worte können sie nicht beschreiben.«
    »Erinnern Sie sich an Ihre Reise?«
    »Erinnern Sie sich an Ihren Pulsschlag von vor zwei Minuten?« entgegnete Rambo.
    »Ich möchte hier kein Spiel mit Ihnen spielen«, sagte Starmount. »Wir glauben, daß Sie in Weltraum3 waren, und wir wollen, daß Sie als Zeuge über Lord Crudelta aussagen.«
    »Oh!« sagte Rambo. »Ich kann ihn nicht leiden. Ich habe ihn nie leiden können.«
    »Wollen Sie dennoch versuchen, uns zu erzählen, was mit Ihnen geschehen ist?«
    »Soll ich, Elisabeth?« fragte Rambo das Mädchen, das im Publikum saß.
    Sie zögerte nicht. »Ja«, sagte sie mit fester, klarer Stimme, die durch den großen Raum hallte, »erzähle es ihnen, damit wir unser Leben wiederfinden können.«
    »Ich werde es Ihnen erzählen«, sagte Rambo.
    »Wann haben Sie Lord Crudelta zuletzt gesehen?«
    »Als ich ausgezogen und in die Rakete eingepaßt wurde, vier Sprünge jenseits des Außenpostens Quälerzähler. Er stand unten. Er winkte mir zum Abschied zu.«
    »Und was geschah dann?«
    »Die Rakete stieg auf. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, wie in keinem anderen Raumfahrzeug, in dem ich jemals gesessen habe. Ich wog ein Vielfaches meines eigenen Gewichts.«
    »Und dann?«
    »Die Maschinen flogen weiter. Ich wurde aus dem Raum heraus in mich selbst zurückgeworfen.«
    »Was empfanden Sie dabei?«
    »Hinter mir ließ ich die Schiffe, die Kleider und das Essen, die weiter den Raum durchflogen. Ich fuhr Flüsse hinab, die es nicht gab. Ich fühlte Menschen um mich herum, obwohl ich sie nicht sehen konnte, rote Menschen, die mit Pfeilen auf lebende Körper schossen.«
    »Wo waren Sie?« fragte ein Mitglied des Ausschusses.
    »Im Winter, wo es keinen Sommer gibt. In einer Leere wie in dem Kopf eines Kindes. Auf Halbinseln, die sich vom Land losgerissen hatten. Und ich war das Schiff.«
    » Was waren Sie?« fragte dasselbe Ausschußmitglied.
    »Die Raketenspitze. Der Rumpf. Das Boot. Ich war berauscht. Es war berauscht. Ich selbst war das Rauschboot«, sagte Rambo.
    »Und wohin fuhren Sie?« nahm Starmount den Faden wieder auf.
    »Wo verrückte Laternen aus idiotischen Augen starrten. Wellen von Toten aller Zeiten vor und zurück brandeten. Wo die Sterne zum Teich wurden und ich darin schwamm. Wo das Blau zu einer Flüssigkeit wird, die stärker ist als Alkohol, wilder als Musik, gewürzt vom roten, roten Rot der Liebe. Ich sah all die Dinge, von denen die Menschen immer dachten, sie sähen sie, aber ich war es, der sie wirklich sah. Ich habe phosphoreszierende Stimmen gehört und Gezeiten, die sich wie wildgewordene Rinder ihren Weg aus dem Meer herausbahnten und ihre Hufe in die Riffe hineinschlugen. Sie werden es mir nicht glauben, aber ich fand Floridas, die wilder waren als dieses hier, wo die Blumen die Haut von Menschen hatten und Augen wie große Katzen.«
    »Wovon reden Sie?« fragte Lord Starmount.
    »Von dem, was ich im Raum gesehen habe«, fuhr Artyr Rambo auf. »Glauben Sie es oder glauben Sie es nicht. Es ist das, woran ich mich erinnere. Vielleicht ist es ein Traum, aber es ist alles, was ich habe. Es waren Jahre, unendliche Jahre, und es war nur ein Wimpernzucken. Ich habe grüne Nächte geträumt. Ich spürte Orte, wo der ganze Horizont zu einem einzigen riesigen Wasserfall wurde. Das Boot, das ich war, begegnete Kindern, und ich zeigte ihnen El Dorado, wo die Goldmänner leben. Die Menschen, die im Raum ertrunken waren, fluteten sanft an mir vorüber. Ich war ein Boot, in dem all die verlorenen Raumschiffe still und ertrunken lagen. Seepferde, die nicht wirklich waren, begleiteten mich. Der Sommermonat kam und schlug die Sonne nieder. Ich kam an Sternarchipelen vorüber, wo rasende Himmel sich den Wanderern öffneten. Ich weinte um mich. Ich weinte um die Menschen. Ich wollte das sinkende Rauschboot sein. Ich versank. Ich fiel. Mir schien das Gras wie ein See, an dem ein trauriges Kind auf Händen und Knien ein Spielzeugboot segeln ließ, zerbrechlich wie ein Schmetterling im Frühling. Ich kann den Stolz der nie gekannten Fahnen nicht vergessen, die Arroganz der Gefängnisse, denen ich mißtraute, die schwimmenden Geschäftsleute! Dann lag ich
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