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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction
Autoren: Thomas Landfinder
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Pessimismus (»Des Menschen bester Freund«) bis zu einem lebensbejahenden Optimismus (»Das Leben ist auch nicht mehr, was es einmal war«) ein weites Spektrum umfaßt.
    Ein anderes interessantes Motiv ist die Liebe zwischen einem Menschen und einem außerirdischen Wesen. Alain Doremieux (»Vana«), Damon Knight (»Fachmann vom Antares«), Catherine Cliff( »Halsband und Leine«) und Robert Silverberg (»Braut einundneunzig«) haben es reizvoll abgewandelt.
    James Gunn schickt seine »gutgebauten Mädchen« in den ewig alten, ewig jungen Kampf der Geschlechter. J. G. Ballard setzt die Mittel der Elektronik von morgen ein, um das Thema Eifersucht um eine überraschende Variante zu bereichern (»Technische Spielerei«). Frederik Pohl prangert in seinen »Liebesspielen« die zunehmende Enthumanisierung der menschlichen Liebessehnsüchte an (wobei er gleichzeitig eine sehr scharfsinnige Beobachtung zum enorm ansteigenden Rauschdrogen-Konsum anstellt), während Robert Sheckley gleich einen logischen Schritt weitergeht und in seinem »Siebenten Opfer« { * } die Folgen einer totalen Emanzipation ausmalt.
    Alan E. Nourse benützt einen Computer, um die Liebenden einander zuzuführen, muß allerdings bestürzt feststellen, daß das Ergebnis der »Totalen Vereinigung« alles andere als erfreulich ist. (Wer näher hinsieht, merkt allerdings, daß der Schluß gar nicht so verblüffend ist; schließlich entsteht auch in der heutigen Realität nicht selten ein »ES«, wenn ein »ER« und eine »SIE« sich vereinigen.)
    Kurt Vonnegut jr. heißt uns tatsächlich »Willkommen im Affenhaus«: Seine Satire ist eine bitterböse Attacke auf die ständig zunehmenden Eingriffe der Naturwissenschaftler in unser Privatleben und vor allem auf behördliche Manipulationsversuche.
    Wie werden Mann und Frau der Zukunft beschaffen sein? Wie werden sie miteinander verkehren? Daniel F. Galouye zerbricht sich mit viel Phantasie den Kopf darüber, wie »Eine Frau für Superman« ihrem Zukünftigen zugeführt werden könnte, wie man sie auf die Ehe vorbereitet und was beide dann aus einer solchen Verbindung machen. Fritz Leiber wiederum bekommt sehr romantische Anwandlungen von »guter alter Zeit« (also eigentlich unserer Epoche!) und verleiht einem handgeschriebenen Liebesbrief ungeahnte Macht, womit er der Zustimmung der wahrlich Verliebten aller Zeiten sicher sein darf.
    Erscheinen auch in den meisten Geschichten die Frauen in ihrer zukünftigen Rolle mehr oder minder heutig, nämlich als das männliche Wunschbild vom »anschmiegsamen Kätzchen« (selbst beim weiblichen Autor Catherine Cliff!), so verfolgt Ernst Vlcek einmal die andere Möglichkeit: die Frauen, unsterblich, als hehre Walküren in ihren einsamen Festungen, voller Furcht vor dem »unbekannten Wesen«, während die Männer zu wilden Tieren oder günstigstenfalls zu abschreckenden Zoobewohnern umfunktioniert worden sind.
    »Die größte Liebe« ist für jeden Mann und jede Frau sicher jeweils etwas völlig anderes. Aber die moderne Psychologie kennt doch gewisse unbewußte Wünsche, die das Verlangen auch des Erwachsenen überlagern können. Wenn diese Wünsche übermächtig werden,  können Neurosen oder gar Psychosen entstehen. Wenn eine Erfindung wie die Zeitmaschine jedoch neue Wege zur Erfüllung solcher unbewußter Sehnsüchte eröffnet – was dann?
    Cordwainer Smith schließlich berichtet aus fernsten Äonen, daß auch zwischen den Sternensystemen die Liebe der größte menschliche Antrieb ist. So wörtlich, wie er es meint, wird man es allerdings in absehbarer Zeit bestimmt nicht erleben …

 
    »Seltsam ist Propheten Lied,
    Doppelt seltsam, was geschieht.«
     
    Eine Fülle von Abwandlungen der Liebe. Aber wird die »Liebe 2002« tatsächlich das absolut Neue bringen? Sieht man näher hin, so entdeckt man weniger neue Möglichkeiten als vielmehr eine Fülle pathologischer Abweichungen von den alten. Wer seinen Freud und die anderen Seelenforscher gelesen hat, findet nicht nur in Philip Jose Farmers »Mutter« verblüffende Demonstrationen unbewußter, meist stark tabuierter und daher unterdrückter Phantasien. Eine Fülle von Voyeurs (Asimovs außerirdische Sexualforscher), Exhibitionisten (Besters Nach-Atomkriegs-Menschen), Sadisten (Sheckleys Killer), Masochisten (Cliffs sklavisch anhängliche »Heldin«) und Narzißten (Pohls Bordell-Direktor) geben „sich ein Stelldichein, häufig in der Maske nichtirdischer Geschöpfe oder projiziert auf zukünftige Erdenbewohner.
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