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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)
Autoren: James S. A. Corey
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Ihre beste, wenn nicht die einzige Hoffnung ist, herauszufinden, was dieses Ding will und kann. Ich habe sie versteckt, damit Sie nicht einfach losmarschieren und sie mir wegnehmen können. Sie ist der einzige Grund dafür, dass Sie mir überhaupt zuhören. Wie wäre es also mit ein wenig Respekt?
    Das Terminal seiner Sekretärin zirpte, sie blickte kurz darauf.
    »Es ist Kapitän Holden, Sir.«
    »Muss ich mit ihm reden?«
    »Es wäre gut, wenn er das Gefühl hätte, auf irgendeine Weise eingebunden zu sein, Sir. Er hat schon öfter unautorisierte Presseerklärungen abgegeben.«
    »Schön, dann lassen Sie ihn rein.«
    In den Wochen, nachdem die Eros-Station in der dichten Venusatmosphäre zerborsten war, hatte Holden sich gut erholt, doch längere Flüge unter hoher G-Belastung, wie die Rosinante sie bei der Verfolgung des Asteroiden auf sich genommen hatte, hinterließen dauerhafte Spuren. Die geplatzten Blutgefäße in den Augen waren verheilt, die Blutergüsse um die Augen und im Nacken waren verschwunden. Nur das kleine Zögern beim Gehen verriet, dass er in den Gelenken Schmerzen hatte, weil die Knorpel noch nicht zu ihrer natürlichen Form zurückgefunden hatten. Damals, als Fred noch ein anderer Mann gewesen war, hatte man es als Beschleunigungskater bezeichnet.
    »Hallo«, sagte Holden. »Sie sehen gut aus. Haben Sie den letzten Feed von der Venus verfolgt? Zwei Kilometer hohe Kristalltürme. Was glauben Sie, was das ist?«
    »Ihre Schuld?« Es klang nicht einmal unfreundlich. »Sie hätten Miller auch sagen können, er solle in die Sonne fliegen.«
    »Ja, weil zwei Kilometer hohe Kristalltürme, die aus der Sonne sprießen, überhaupt nicht bedrohlich wirken«, entgegnete Holden. »Sind das Erdbeeren?«
    »Bedienen Sie sich.« Fred hatte seit dem Morgen keinen Bissen mehr herunterbekommen.
    »Nun«, fuhr Holden kauend fort, »wollen die mich wirklich deshalb verklagen?«
    »Nachdem Sie über einen offenen Funkkanal einseitig auf alle Schürf rechte und Baurechte auf einem ganzen Planeten verzichtet haben?«
    »Ja«, sagte Holden.
    »Ich würde annehmen, dass die Leute, denen die Rechte gehören, möglicherweise an eine Klage denken«, antwortete Fred. »Sofern jemals ans Licht kommt, wer sie überhaupt sind.«
    »Könnten Sie mir dabei helfen?«, fragte Holden.
    »Ich kann Ihnen ein Leumundszeugnis ausstellen«, bot Fred an. »Aber ich schreibe nicht die Gesetze.«
    »Was genau tun Sie dann eigentlich alle hier? Kann es nicht eine Art Amnestie geben? Wir haben das Protomolekül geborgen, Julie Mao auf Eros gefunden, Protogen zerschlagen und die Erde gerettet.«
    » Sie haben die Erde gerettet?«
    »Wir haben dabei geholfen«, erklärte Holden, doch es klang düster. Millers Tod machte ihm immer noch zu schaffen. Fred wusste, wie sich so etwas anfühlte. »Es war eine gemeinsame Anstrengung.«
    Freds persönliche Sekretärin räusperte sich und blickte zur Tür. Sie mussten bald aufbrechen.
    »Ich werde tun, was ich kann«, versprach Fred. »Ich habe eine Menge anderer Dinge zu erledigen, aber ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Außerdem bekommt Mars die Rosinante nicht zurück«, erklärte Holden. »Die Bergungsbestimmungen besagen, dass dieses Schiff mir gehört.«
    »Der Mars dürfte wohl anderer Meinung sein, aber ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Sie wiederholen sich.«
    »Mehr, als es ansprechen, kann ich tatsächlich nicht.«
    »Und Sie werden ihn erwähnen, nicht wahr?«, fuhr Holden fort. »Miller. Er hat es verdient, genannt zu werden.«
    »Der Gürtler, der aus freiem Entschluss nach Eros zurückgekehrt ist, um die Erde zu retten? Und ob ich ihnen das unter die Nase reiben werde.«
    »Nicht der ›Gürtler‹. Er hat einen Namen. Josephus Aloisus Miller.«
    Holden war mit den Erdbeeren fertig. Fred verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Sie haben sich schlaugemacht«, sagte er.
    »Ja. Nun ja, ganz so gut kannte ich ihn eigentlich nicht.«
    »Niemand kannte ihn richtig.« Fred zeigte sich ein wenig versöhnlicher. »Ich weiß, wie schwer es ist, aber wir brauchen keinen realen Mann mit einem komplizierten Leben. Wir brauchen ein Symbol für den Gürtel. Eine Ikone.«
    »Sir«, drängte die Sekretärin. »Wir müssen jetzt wirklich gehen.«
    »So sind wir bis hierher gelangt«, antwortete Holden. »Ikonen. Symbole. Menschen ohne Namen. Die Wissenschaftler von Protogen haben über Biomasse und Bevölkerungszahlen nachgedacht. Nicht über Mary, die bei der Versorgung gearbeitet und in
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