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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)
Autoren: James S. A. Corey
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Verfolgungsjagd unter hohem Schub hatten sie fast zwei Tage lang keine Ruhe gefunden. Holden hatte den anderen befohlen, sich ein wenig auszuruhen, und angeboten, die erste Wache zu übernehmen.
    Dabei war er prompt eingenickt. Das war nicht gut.
    Wieder blitzte es rot. Holden schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben, und konzentrierte sich auf die Konsole. Dort pulsierte eine rote Warnlampe. Er tippte auf den Bildschirm und öffnete das Menü. Es war eine Gefahrenanzeige. Jemand richtete einen Zielerfassungslaser auf sie.
    Er aktivierte das Display und schaltete die aktiven Sensoren ein. Das einzige Schiff im Umkreis von Millionen Kilometern war die Ravi , und genau die zielte nun auf sie. Nach den automatischen Logs hatte es erst vor einigen Sekunden begonnen.
    Er aktivierte den Com und wollte gerade die Ravi rufen, als eine Nachricht bei ihm einging. Er öffnete die Verbindung, und gleich darauf hörte er McBrides Stimme: » Rosinante , stellen Sie sämtliche Manöver ein, öffnen Sie die äußere Schleusentür, und erwarten Sie unser Enterkommando.«
    Holden runzelte die Stirn. War das ein schlechter Witz?
    »McBride, hier ist Holden. Was ist los?«
    Sie antwortete militärisch knapp und unfreundlich.
    »Holden, öffnen Sie Ihre äußere Luftschleuse, und bereiten Sie sich auf die Besetzung vor. Wenn ich sehe, dass Sie auch nur ein einziges Verteidigungssystem aktivieren, eröffne ich das Feuer. Haben Sie verstanden?«
    »Nein«, antwortete er und konnte die Gereiztheit nicht völlig verbergen. »Das habe ich nicht verstanden, und ich lasse Sie nicht an Bord kommen. Was soll das überhaupt?«
    »Ich habe vom UN-Oberkommando den Befehl erhalten, Ihr Schiff zu beschlagnahmen. Ihnen werden die Störung von UN-Militäroperationen, die unrechtmäßige Inbesitznahme von UN-Militäreigentum und eine Reihe weiterer Verbrechen vorgeworfen, die ich jetzt nicht im Einzelnen benennen werde. Wenn Sie sich nicht ergeben, sind wir gezwungen, das Feuer auf Sie zu eröffnen.«
    »Oh«, machte Holden. Die UN hatte bemerkt, dass die Raketen vom Kurs abgewichen waren, hatte versucht, sie neu zu programmieren, und erkannt, dass die Raketen nicht zuhörten.
    Sie waren wütend.
    »McBride«, erwiderte Holden nach einem Moment, »es nützt Ihnen doch nichts, wenn Sie an Bord kommen. Wir können Ihnen die Raketen nicht zurückgeben, und unnötig ist es sowieso. Sie fliegen nur einen kleinen Umweg.«
    McBrides Lachen klang eher wie das Bellen eines wütenden Hundes kurz vor dem Biss.
    »Ein Umweg?«, sagte sie. »Sie haben 3573 hochexplosive thermonukleare interplanetare Raketen einem Verräter und Kriegsverbrecher übergeben.«
    Holden brauchte einen Moment, um es zu verstehen.
    »Meinen Sie Fred? Als Verräter würde ich ihn nun nicht gerade bezeichnen …«
    McBride unterbrach ihn.
    »Deaktivieren Sie die falschen Transponder, die unsere Raketen von Eros ablenken, und reaktivieren Sie die Transponder auf der Oberfläche von Eros, sonst eröffnen wir das Feuer auf Ihr Schiff. Sie haben zehn Minuten.«
    Mit einem Klicken brach die Verbindung ab. Holden starrte die Konsole an und schwankte zwischen Unglauben und Empörung, dann zuckte er mit den Achseln und löste den Gefechtsalarm aus. Auf allen Decks des Schiffs färbten sich die Lichter zu einem zornigen Rot, die Sirene ertönte dreimal. Weniger als zwei Minuten später stürmte Alex die Leiter ins Cockpit hinauf, und eine halbe Minute hinter ihm stürzte Naomi zu ihrem Platz in der Operationszentrale.
    Alex meldete sich als Erster.
    »Die Ravi ist vierhundert Kilometer entfernt«, meldete er. »Lidar sagt, sie hat die Raketenrohre geöffnet und uns mit der Zielerfassung anvisiert.«
    Holden sprach sehr betont. »Öffnen Sie nicht – ich wiederhole –, öffnen Sie nicht unsere Rohre, um umgekehrt die Ravi anzuvisieren. Behalten Sie sie nur im Auge, und bereiten Sie sich auf Verteidigungsmaßnahmen vor, falls sie auf uns feuert. Wir wollen nichts tun, um sie zu provozieren.«
    »Soll ich stören?«, fragte Naomi hinter ihm.
    »Nein, das wirkt zu aggressiv. Bereite aber ein Paket mit Gegenmaßnahmen vor, und halte den Finger auf dem Auslöser«, sagte Holden. »Amos, sind Sie im Maschinenraum?«
    »Roger, Käpt’n. Ich bin bereit.«
    »Bringen Sie den Reaktor auf hundert Prozent, und legen Sie die Abwehrkanonen auf Ihre Konsole. Wenn sie uns aus dieser kurzen Distanz beschießen, hat Alex keine Zeit, das Feuer zu erwidern und gleichzeitig Ausweichmanöver zu fliegen.
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