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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)
Autoren: James S. A. Corey
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Asteroiden wie einen Cartoon-Schurken hinter den beiden Schiffen herschleichen.
    »Ja«, bestätigte Alex. »Eros. Er ist wieder auf dem Radar zu sehen. Was er auch getan hat, um die Sensoren zu blockieren, er hat damit aufgehört.«
    »Was tut er?«, fragte Holden. »Berechnen Sie den Kurs.«
    Naomi holte sich die Bahninformationen auf die Konsole und arbeitete daran, doch Alex war ein paar Sekunden schneller.
    »Ja«, bestätigte er, »ganz recht. Er hat den Kurs verändert. Er fliegt immer noch in Richtung Sonne, zielt aber nicht mehr auf die Erde wie vorher.«
    »Wenn er diesen Kurs und diese Geschwindigkeit hält«, schaltete sich Naomi ein, »dann würde ich sagen, er fliegt zur Venus.«
    »Mann«, sagte Holden. »Das war doch ein Witz.«
    »Ein guter Witz«, stimmte Naomi zu.
    »Tja, jetzt sollte jemand McBride beibringen, dass sie uns nicht mehr erschießen muss.«
    »He«, warf Alex nachdenklich ein. »Wenn wir die Raketen taub gemacht haben, dann heißt das doch, wir können sie nicht mehr abschalten, oder? Ich frage mich, wohin Fred sie letzten Endes dirigieren wird.«
    »Wenn ich das wüsste«, meinte Amos. »Er hat gerade die Erde entwaffnet. Das ist ziemlich peinlich.«
    »Unbeabsichtigte Nebenwirkungen«, seufzte Naomi. »Immer diese unbeabsichtigten Nebenwirkungen.«
    Der Einschlag von Eros auf der Venus verzeichnete die größten Zuschauerzahlen in der Geschichte der Menschheit. Als der Asteroid den zweiten Planeten des Sonnensystems erreichte, hatten schon mehrere Hundert Schiffe in Umlaufbahnen ihre Positionen bezogen. Militäreinheiten versuchten, die zivilen Schiffe zu verscheuchen, doch es nützte nichts. Sie waren hoffnungslos in Unterzahl. Eros’ Absturz wurde von militärischen Zieloptiken, den Teleskopen ziviler Schiffe und den Observatorien auf zwei Planeten und fünf Monden verfolgt.
    Holden wünschte sich, er könnte in der Nähe sein und es selbst verfolgen, doch Eros hatte nach seinem Wiedererscheinen stark beschleunigt, als sei er ungeduldig und wolle die Reise rasch hinter sich bringen, da er dem Ziel schon so nahe war. Holden saß mit seiner Crew in der Messe der Rosinante und verfolgte die Nachrichtenfeeds. Amos hatte irgendwo noch eine Flasche Tequilaimitat aufgetrieben und verteilte das Zeug großzügig auf ihre Kaffeebecher. Alex ließ sie mit einem sanften Schub von einem Drittel G in Richtung Tycho fliegen. Es gab jetzt keinen Grund mehr zur Eile.
    Bis auf das Feuerwerk war alles vorbei.
    Holden fasste Naomi an der Hand und hielt sie fest, als der Asteroid die Umlaufbahn um die Venus erreichte und abbremste. Er hatte das Gefühl, er könne hören, wie der ganzen Menschheit der Atem stockte. Niemand wusste, was Eros – nein, was Julie – jetzt tun würde. Nach dem letzten Kontakt mit Holden hatte niemand mehr mit Miller gesprochen. Der Detective antwortete nicht auf die Rufe, die auf seinem Handterminal eingingen. Niemand konnte sicher sagen, was auf dem Asteroiden geschehen war.
    Als das Ende dann kam, war es wunderschön.
    In der Umlaufbahn um die Venus löste Eros sich auf wie eine Schachtel voller Puzzleteile. Der riesige Asteroid zerbarst in ein Dutzend Brocken, die als lange Perlenkette über dem Äquator des Planeten hingen. Dann zerbrachen die großen Stücke in Dutzende kleinerer Teile, und so ging es immer weiter, bis eine Wolke aus unzähligen Samenkörnchen auf dem ganzen Planeten niederging und in den dicken Wolkenschichten verschwand.
    »Mann«, sagte Amos. Es klang beinahe ehrfürchtig.
    »Das war prächtig«, stimmte Naomi zu. »Etwas beunruhigend zwar, aber prächtig.«
    »Sie werden nicht ewig dortbleiben«, warnte Holden.
    Alex kippte den Rest Tequila in seinem Becher und füllte sofort aus der Flasche nach.
    »Was meinen Sie damit, Käpt’n?«
    »Es ist nur eine Vermutung, aber ich glaube nicht, dass die Wesen, die das Protomolekül geschaffen haben, es hier einfach nur lagern wollten. Es war ein Teil eines größeren Plans. Wir haben die Erde, den Mars und den Gürtel gerettet, aber die Frage ist, was jetzt geschieht.«
    Naomi und Alex wechselten einen Blick, Amos schürzte die Lippen. Venus schimmerte auf dem Bildschirm, während unzählige tanzende Lichter auf sie herabregneten.
    »Käpt’n«, sagte Amos schließlich. »Sie können einem aber echt die Stimmung vermiesen.«

EPILOG Fred
    Frederick Lucius Johnson, ehemaliger Colonel der Erdstreitkräfte, Schlächter der Anderson-Station. Inzwischen auch der Thoth-Station. Nicht durch Wahlen bestimmter
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