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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe
Autoren: Michelle Rowen
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„Dachtest du, ich verarsche dich und täusche das alles vor?“
    „Ich war mir nicht sicher.“
    „Danke für die Hilfe.“
    Ich wollte gerade „jederzeit gern“ antworten, was meine typische Antwort gewesen wäre, doch ich verkniff es mir. Mit Rogan gab es kein „jederzeit“. Das war es. Wir waren aus unserem Gefängnis geflohen und ich würde jetzt auf jeden Fall die Kurve kratzen.
    Allerdings war ich mir nicht sicher, wo genau wir waren.
    Wir hatten ein anderes Zimmer betreten. Dieses sah nicht viel interessanter aus als das erste, aber ich konnte die Umrisse einer Tür ohne Griff erkennen. Ich trat hinein und kickte, so fest ich konnte, gegen die Tür.
    „Lasst mich hier raus!“, brüllte ich. Meine Stimme hallte von den Metallwänden wider.
    „Das bringt nichts“, stellte Rogan fest.
    „Abwarten.“ Wieder trat ich gegen die Tür. Und noch einmal. Irgendwann, als mein Bein anfing, zu schmerzen, und die Tür vollkommen unbeeindruckt schien, hörte ich auf. Ich hatte es nicht einmal geschafft, die Verkleidung etwas zu zerbeulen.
    Keuchend und schwitzend drehte ich mich zu Rogan um und wies mit dem Finger auf ihn. „Fang an, zu reden. Ich will alles hören, was du weißt.“
    Er blinzelte mich an und hielt eine Hand gegen seine Wunde gepresst. „Du bist meinetwegen zurückgekommen.“
    „Ja. Das bin ich. Jetzt pass bloß auf, dass ich meine Entscheidung nicht doch noch bereue.“
    „Ich dachte, du würdest mich dem sicheren Tod überlassen.“
    „Du glaubst noch immer, dass wir gestorben wären, falls wir in dem anderen Raum geblieben wären.“
    Er nickte. „Das knirschende Geräusch war die Decke, die auf den Boden gekracht ist. Ich schätze, dass uns das auf der Stelle getötet hätte.“
    Ausdruckslos starrte ich ihn an.
    „Woher weißt du …“
    Ehe ich meine Frage zu Ende stellen konnte, wurde ich unterbrochen.
    „ Herzlichen Glückwunsch, Rogan und Kira, zur erfolgreichen Beendigung des ersten Levels von Countdown.“
    Die körperlose Stimme drang wie auch schon der Countdown durch Lautsprecher, die man nicht sehen konnte. Es erschien mir beinahe so, als wäre die Stimme in meinem Kopf. Ich konnte die genaue Richtung, aus der sie kam, nicht benennen, und der Klang bereitete mir körperliche Schmerzen – fast so, als würde etwas in mein Gehirn gedrückt werden.
    Anders als bei dem Countdown, der so metallisch geklungen hatte, ob eine computergenerierte Stimme herunterzählte, wirkte diese Stimme allerdings sehr menschlich. Sehr männlich. Und sehr selbstgefällig.
    „Du Scheißkerl“, stieß Rogan knurrend hervor. „Lass uns hier raus!“
    „ Level eins “, fuhr der Sprecher fort, als hätte er Rogans Bemerkung entweder nicht gehört oder sich entschlossen, sie zu ignorieren, „ sollte eure Fähigkeiten in Sachen Vernunft und Kompatibilität testen. Ihr habt euch die Möglichkeit erspielt, mit Level zwei weiterzumachen. Und angesichts eurer bisherigen Leistung haben wir euch zu einem Team zusammengeschlossen. “
    Mein Herz hämmerte. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich habe für nichts dergleichen unterschrieben …“
    Plötzlich durchzuckte etwas wie ein Blitz mein Gehirn. Weiß glühender Schmerz erfasste mich. Ich schrie und presste beide Hände an meinen Kopf, während ich zu Boden stürzte.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass es Rogan nicht anders erging.
    Der Schmerz verschwand so schnell, wie er gekommen war, und ich schaute mich benommen und geschockt in dem Raum um.
    „W… Was …“, brachte ich hervor.
    Die Stimme redete weiter, als wäre nichts Außergewöhnliches vorgefallen. „ Eure Implantate sind aktiviert und auf die Frequenz des jeweils anderen eingestellt worden. Vergesst nicht, dass ihr als Team spielt. Falls ihr euch mehr als dreißig Meter voneinander entfernt, führt das zur sofortigen Disqualifikation. “
    Ich rappelte mich auf und taumelte zur kalten Metallwand, um mich daran festzuhalten.
    „Ich will wissen, was hier los ist“, erklärte ich mit heiserer Stimme. „Ich möchte sofort hier raus oder ich rufe die Polizei!“
    Es war eine leere Drohung. Die Cops würde es überhaupt nicht scheren, was mitjemandem wie mir passierte. Ich besaß nicht einmal einen Ausweis. Wahrscheinlich würden sie mich nach St. Augustine’s bringen, da ich Unruhe gestiftet hatte.
    Ich war auf mich gestellt.
    Rogan versuchte mühsam, aufzustehen, während ich wieder zur Tür lief und dagegentrat, auch wenn mir klar war, dass es nichts nützen würde. Aber
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