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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe
Autoren: Michelle Rowen
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ich verspürte den verzweifelten Wunsch, etwas zu tun – irgendetwas! „Kommt schon! Kommt schon, ihr Mistkerle. Lasst mich hier raus!“
    Ich bemerkte Lichtblitze hinter mir und drehte mich langsam um. Die Lichter im Raum wurden dunkler, und aus dem Nichts erschien ein Holoscreen, auf dem eine Übersicht der Stadt zu sehen war.
    So etwas hatte ich nur ein Mal zu Gesicht gekriegt – damals hatte ich mich in das einzige Kino der Stadt geschlichen, das noch geöffnet hatte, um mir einen alten Science-Fiction-Film anzuschauen. Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Technologie im realen Leben existierte. Ob es echt war?
    Offensichtlich war es das, denn ich sah es ja gerade mit meinen eigenen Augen.
    Ich ging um die Bildfläche herum, weil ich sehen wollte, woher die Projektion kam, allerdings konnte ich es nicht ausmachen. Ich berührte das Bild, und es zuckte und verformte sich, als würde ich meinen Finger in eine flache Schale mit Wasser tauchen. Es war zum Teil durchsichtig, und ich konnte Rogan auf der anderen Seite erkennen.
    Er blickte mich an und schüttelte den Kopf. „Es fängt an.“
    „Was fängt an? Was ist das?“
    Auf der Karte der Stadt wurde eine Kreuzung, die nicht näher beschrieben war, mit einem runden, weißen Lichtpunkt markiert.
    „ Level eins ist erfolgreich beendet worden. “ Die körperlose Stimme klang begeistert. In den Worten schwang etwas Unheimliches, Melodiöses mit. „Countdown besteht aus sechs Leveln. Beendet sie alle, ohne disqualifiziert zu werden oder auszuscheiden, und ihr seid die Gewinner. Eure nächste Herausforderung ist es, vor Ablauf der Zeit den markierten Punkt zu erreichen, den ihr auf der Karte seht. Falls ihr es nicht schafft, seid ihr raus. Zögert nicht und vergeudet keine Zeit. Euch bleiben dreißig Minuten, um dieses Level zu schaffen. Eure Zeit startet jetzt. “
    Die Karte verblasste, und der Bildschirm zeigte stattdessen eine tickende Uhr. Dann verschwand auch die Uhr, und ich starrte direkt in Rogans Augen. Es wurde wieder hell, und ein kühler Luftzug strich über meine nackten Arme.
    Ich wandte mich um und stellte fest, dass die Tür, gegen die ich getreten hatte, ein Stück weit offen stand. Sie führte nach draußen. In die Stadt. Auf gewohntes Terrain.
    „Kira!“, rief Rogan mir hinterher.
    Aber ich hörte ihn kaum. Ich war zu beschäftigt damit, wegzulaufen.

LEVEL 2

3. KAPITEL
    Das Piepen setzte ein, nachdem ich beinahe einen Block weit gerannt war. Zuerst war es leise, aber es wurde mit jedem weiteren Schritt lauter und drängender.
    Ich beschloss, es fürs Erste nicht weiter zu beachten.
    Ich war entkommen. Und je mehr Abstand ich zwischen mich und das bringen konnte – was auch immer das gewesen war –, desto besser war es.
    Ich schaute mich um und betrachtete die graue Straße und die grauen Gebäude, die sich in den Himmel reckten. Außer mir war keine Menschenseele zu sehen.
    Ja. Willkommen in meiner City.
    Vor fünfundzwanzig Jahren war es eine aufstrebende und erfolgreiche Handelsmetropole gewesen – eine der wohlhabendsten Städte im ganzen Land. Genau genommen hatte die gesamte Welt sich in einem Aufschwung befunden. Die Technologisierung hatte zugenommen. Die Wirtschaft war gewachsen. Alles war gut gewesen. Und als gerade jeder zuversichtlich in die Zukunft geblickt hatte, war die „Große Plage“ über die Welt hereingebrochen. Innerhalb weniger Wochen waren sechzig Prozent der Weltbevölkerung ausgelöscht worden. Tot und beerdigt, einfach so.
    Diejenigen, die überlebten, machten weiter. Welche Wahl hatten wir denn? Die Welt drehte sich weiter. Die Überlebenden bauten die Städte, so gut wie möglich, wieder auf und gründeten Familien. Aber seit der Plage war alles anders. Die Metropole war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Viele Menschen beschlossen, aus der gefährlichen Umgebung fortzugehen, in der Banden, Plünderer und Krankheiten herrschten. Sie zogen aufs Land und lebten dort wie die Menschen vor Hunderten von Jahren. Die Plage war vorüber, doch andere Krankheiten griffen um sich und töteten jedes Jahr unzählige Menschen. Ob man sich für die Stadt oder das Land entschied – es gab keine Garantie, dass das Leben leichter wurde. In der City zu leben war alles, was ich kannte. Mein Vater war ein Wissenschaftler gewesen, der an der Universität unterrichtet hatte. Wir hatten nie woanders gewohnt.
    Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, hier zu leben, wenn die Gegend mit Menschen überfüllt war. In der
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