Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert
Autoren: Jennifer Lewis
Vom Netzwerk:
einen Weg gefunden zu überleben. Kazim hatte die neue Sprache gelernt, die Regeln begriffen und gelernt, sich nach ihnen zu richten. Die lange Trennung von der Heimat und allen Menschen, die er liebte, hatte ihn zu dem Mann gemacht, der er heute war.
    „Sind Hengste nicht gefährlich?“ Saras Frage riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.
    „Man muss sie mit Vorsicht behandeln, aber ein Mann, der einen Hengst geritten hat, kann sich niemals mehr mit einem anderen Pferd zufriedengeben. Die wilde Macht des Herdenführers zu zügeln und sich auf ihm zu bewegen, als wäre man eins mit ihm, ist eine Erfahrung, die sich mit keiner anderen vergleichen lässt.“
    Eine leichte Röte breitete sich auf Saras Wangen aus. Zuerst war Kazim erstaunt, aber dann wurde ihm klar, dass seine Worte ein ganz anderes Bild in ihr wachgerufen haben mussten.
    Ein Lächeln erschien um seine Mundwinkel, als Saras Röte sich noch vertiefte. Die Vorstellung, wie Sara sich rittlings auf ihn schwang, sich verlangend an ihn schmiegte und ihm mit ihren schmalen feingliedrigen Fingern durchs Haar fuhr, ihn drängte, sie endlich zu nehmen … Sein Körper reagierte heftig, und am liebsten hätte Kazim Sara an sich gezogen, um die Bilder seiner Fantasie Wirklichkeit werden zu lassen.
    Hastig legte er die Zeitung auf seinen Schoß, um seinen prekären Zustand zu verbergen, und versuchte, sich auf etwas zu konzentrieren, das sein Verlangen erstickte.
    Sara riss den Blick von ihm los und wühlte wieder in ihrer Tasche. Sie war immer noch rot. So helle Haut wie ihre konnte manchmal ein wirklicher Nachteil sein. Es war, als stünde ihr ins Gesicht geschrieben, was sie dachte.
    Unwillkürlich überlegte er, welcher Teil ihres Körpers noch errötet sein mochte. Vielleicht waren auch ihre Brustknospen ein wenig dunkler geworden …
    Kazim räusperte sich laut und raschelte mit der Zeitung. „Entschuldigen Sie. Etwas muss mir in die Kehle geraten sein.“ Zu seinem Glück verriet seine dunkle Haut nicht so leicht, welche Hitze in diesem Moment seinen ganzen Körper durchfuhr.
    Er war so hart geworden in seiner engen Hose, dass es wehtat. Er bedauerte, dass er sein Jackett ausgezogen hatte, aber wenn er jetzt aufstand, um es aus dem Seitenfach zu nehmen, würde sein verräterischer Zustand nur allzu offensichtlich sein. Nur das „Wall Street Journal“ rettete ihn davor, sich vor dem Gegenstand seiner Lust lächerlich zu machen.
    Warum in aller Welt hatte diese Frau eine solch erschreckende Wirkung auf ihn?
    Er hatte im letzten Jahrzehnt nicht gerade wie ein Mönch gelebt. Frauen warfen sich ihm ziemlich regelmäßig an den Hals, und manchmal nahm er ihr Angebot auch an. Sie hatten ihre Bedürfnisse und er seine, sie genossen die gemeinsame Zeit, aber am Ende war eine Trennung unvermeidlich. Einige unter ihnen suchten einen reichen Freund, der sie verwöhnen sollte, andere einen exotischen Liebhaber, mit dem sie ihre wilde Seite ausleben und mit dem sie angeben konnten.
    Keine von ihnen sah den wahren Mann in ihm, den schlichten Mann, den die Armut seiner Seele bedrückte, den einsamen Mann, der durch seinen Vater gelernt hatte, dass Liebe und Zuneigung Verbrechen waren, die eine harte und anhal tende Bestrafung verdienten. Er war nicht mehr in der Lage zu lieben, und das Wissen darum tat ihm nicht mehr weh.
    Nun ja, wenigstens hatten seine ernsten Gedanken sein körperliches Problem vorerst aus der Welt geschafft. Er blätterte um und warf Sara einen verstohlenen Seitenblick zu.
    Sie war eingeschlafen. Gut.
    Kazim war ihretwegen erleichtert. Es wäre sehr viel besser für sie, wenn sie die Rückkehr zur Erde verschlief. Der Ruck bei der Landung würde sie schon unsanft genug aufwecken.
    Einige der Bohrstätten seiner Klienten verfügten über Landebahnen, die selbst für die besten Piloten eine Prüfung bedeuteten. Ihr jetziges Ziel war ein abgelegenes neues Ölfeld, und die Landebahn würde wahrscheinlich noch staubig sein, weil man sie erst vor Kurzem angelegt hatte. Selbst Kazim wurde manchmal unruhig beim Anblick felsigen, unebenen Bodens, der mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zuzurasen schien.
    Vorsichtig, um Sara nicht zu wecken, legte er die Zeitung beiseite. Sara sah so friedlich aus. Ihre langen, ungetuschten Wimpern hatten denselben dunklen Goldton wie die Erde seiner Heimat. Ihre Wangen waren immer noch leicht gerötet, und ihre Lippen waren weich geschlossen.
    Was für Träume mochte sie gerade träumen, die dieses feine Lächeln auf ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher