Leidenschaft zum Dessert

etwas für andere Menschen zu empfinden.“
    Die drei attraktiven Brüder zeigten so große Zuneigung füreinander, dass es Sara zutiefst gerührt hatte. Sie hatten viel zu viel Zeit verloren. Aber von jetzt an würde das anders werden, dafür würde Sara sorgen.
    „Da wir von Brüdern reden …“ Erin fächelte sich Luft zu, dass ihr blondes Haar und die Rüschen an ihrem Chiffonkleid zu tanzen anfingen. „Was für heiße Typen!“
    Sara lächelte. „Halte dich lieber von Quasar fern, er ist ein notorischer Playboy.“ Sie sah zu dem blauäugigen Charmeur hinüber, der wie üblich von einer Schar errötender Mädchen umringt wurde.
    „Darauf kannst du wetten. Mit dem Typ habe ich schlechte Erfahrungen.“ Erin zwinkerte ihr zu. „Aber was ist mit Salim? Er sieht doch recht … würdevoll aus. Als könnte er jemanden brauchen, der ihn ein wenig auflockert.“
    „Keine leichte Aufgabe, könnte ich mir vorstellen. Er hat das Familienunternehmen geerbt, zusammen mit allen Pflichten, die damit einhergehen. Dabei war er damals noch sehr jung, und Kazim sagt, dass er immer noch nicht über seine Freundin vom College hinweg ist.“
    „Mist.“ Erin hob die Augenbrauen. „Andererseits weiß ich nicht, ob ich in Oman leben möchte.“
    „Lieber nicht! Wir rechnen damit, dass du mit uns nach Nevada kommst. Kazim stellt sich schon vor, wie schön es wäre, wenn die ganze Familie jeden Abend zusammen am Abendbrottisch sitzen könnte.“
    „Wirklich? Er ist so süß. Also wird er uns zusetzen, bis wir zustimmen, nach Nevada zu ziehen?“
    Sara nickte. „Oh ja. Kazim gibt nicht so schnell auf, das habe ich aus erster Hand erfahren.“
    „Nun ja, vielleicht wird mir ja die Wüstenluft gefallen. Und das Jobangebot ist auch ganz schön verführerisch. Glaubst du wirklich, ich kann ein guter Eventmanager werden?“
    „Aber natürlich.“ Sara drückte ermutigend den Arm ihrer Schwester. „Wenn ich Vizepräsident in Kazims Unter nehmen sein kann, dann kannst du Eventmanager werden. Unsere Kinder werden so viel Spaß zusammen haben in der neuen Kindertagesstätte der Firma.“
    „Du bist genauso schlimm wie er.“
    „Sie ist schlimmer.“ Im nächsten Moment war Kazim bei ihnen und legte den Arm um Saras Taille. Sie erschauerte angenehm überrascht. „Überleg doch bloß, wie deine Kinder im gesunden Klima aufblühen werden, wo sie das ganze Jahr über draußen spielen können.“
    „Schon gut, die Verkaufsmasche hat schon gewirkt“, sagte Erin mit einem Augenzwinkern und setzte sich Ben auf die Schultern.
    Sara wandte sich an Kazim. „Wo ist denn Derek? Hat er die Ringe?“
    „Salim hat die Ringe, meine Sara. Er ist der Trauzeuge. Dein Bruder wird dich zum Altar begleiten, falls du dich erinnerst.“
    Sie holte tief Luft und lachte. „Ich erinnere mich natürlich, ich bin nur so … so …“
    „Glücklich?“ Kazim hob eine Augenbraue und lächelte Sara liebevoll an.
    „Ja. So glücklich.“ Sie wurde ernst. „Ich kann es nicht erwarten, deine Frau zu werden.“
    „Und ich nicht, dein Mann zu werden.“
    Er küsste sie zärtlich auf die Wange, und Sara wunderte sich wie so oft, wie er es schaffte, mit einem so harmlosen Kuss so viel Sehnsucht in ihr zu wecken.
    Kazim sah sie einen Moment lang an und nahm dann Erin seinen kleinen Sohn ab. Er strich dem Baby das dunkle Haar aus der Stirn und hielt ihn an seine breite Schulter. „Wir haben keine Eile. Wir werden den Rest unseres Lebens zusammen sein, und ich bin entschlossen, jede wundervolle Minute davon bis zur Neige auszukosten.“
    Er küsste sie auf die Schläfe. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich schon auf unsere Hochzeitsnacht freue.“
    Sara wurde es ganz heiß in ihrem jungfräulich weißen Hochzeitskleid. „Halte dich bitte von mir fern bis nach der Zeremonie. Du weißt doch, dass ich ein anständiges Mädchen bin“, neckte sie ihn lächelnd.
    Sie fingen beide an zu lachen, und dann überraschte der kleine Ben sie mit seinem ersten, herrlich kehligen Lachen.
    – ENDE –