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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert
Autoren: Jennifer Lewis
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leicht zusammenkneifen. Kazim sah sie besorgt an, und Sara merkte, dass sie seine beiden Hände umklammerte, aber sie konnte sich einfach nicht dazu bringen, ihn loszulassen, und das hatte diesmal keineswegs etwas mit Verlangen zu tun.
    „Sehen Sie, ist doch nicht so schlimm, oder? Das Flugzeug fliegt ganz normal. Und von hier können Sie den Boden gar nicht sehen.“
    „Oh Gott!“ Bei dem Gedanken an den Boden, der sich viele, viele Meilen unter ihnen befand, zog sich ihr Magen zusammen.
    „Ihnen wird doch nicht übel werden?“
    Ach, lieber Gott, lass mich bitte nicht so tief sinken. „Ich glaube nicht.“
    „Gut.“
    „Es tut mir so leid. Ich bin eine solcher …“ Feigling? Angsthase? Schwächling?
    „Entschuldigen Sie sich doch nicht, Sara. Viele Menschen haben Angst vor dem Fliegen.“ Er drückte beruhigend ihre Hände.
    Sara atmete mehrmals tief durch. Sie waren in der Luft. Du lieber Himmel!
    „Sie sind noch nie geflogen?“, fragte Kazim.
    Ihr wurde schon ganz anders unter seinem zärtlichen Blick. „Nein.“
    „Ich dachte, die Amerikaner bewegen sich nur so fort.“
    „Nun ja, nicht alle.“ Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie sich über den Wolken befanden. Wieder stieg Panik in ihr auf.
    Kazim befreite eine seiner Hände aus ihrem Griff, und als Sara vor Angst zitterte, legte er einen Arm um ihre Schultern. Sara fand es angenehm beruhigend, seinen kräftigen Arm auf sich zu spüren, und lehnte sich an ihn. Vielleicht würde sie diesen Tag doch noch überleben.
    „Ihre Familie ist nie irgendwo hingeflogen, um Urlaub zu machen?“
    Sie lachte leise. „Nein. Wir haben kaum die Stadt verlassen. Unsere finanzielle Situation ließ es einfach nicht zu.“
    „Sie waren arm?“
    „Sehr arm.“
    „Oh“, erwiderte er nur.
    Er schien über diese neue Information nachzudenken. Würde er sie jetzt weniger schätzen? Bestimmt nicht. Schließlich war die Armut ihrer Familie ja nicht ihre Schuld. Aber Sara hatte nicht vor, je wieder arm zu sein, wenn sie es verhindern konnte.
    „Sie stammen doch aus Wisconsin, nicht wahr? Wie sind Sie nach Nevada gekommen?“
    „Auf dem altmodischen Weg über eine Straße.“
    „Auf Ihrem Fahrrad?“ Kazim hob die Augenbrauen.
    Sie lachte wieder. Das Lachen und seine tröstliche Umarmung halfen ihr, ihre Angst unter Kontrolle zu halten. „Nein, ich fuhr einen Wagen. Einen alten Schrotthaufen, der sofort den Geist aufgab, als ich hier ankam. Deswegen fahre ich ja jetzt ein Fahrrad.“
    Er lächelte. „Aber Sie werden sich einen neuen Wagen kaufen, oder?“
    „Irgendwann schon.“
    Sobald ich meine Schulden abbezahlt habe. Aber das brauchte Kazim nicht unbedingt zu wissen. Ihre persönlichen Probleme gingen niemanden etwas an.
    „Sie haben wieder ein wenig Farbe im Gesicht“, sagte er leise. Seine tiefe Stimme war so herrlich beruhigend, dass Sara sich erst allmählich bewusst wurde, dass sie so eng nebeneinandersaßen, als wären sie ein Paar.
    Kazims breite Brust presste sich an ihre Schulter, und Sara spürte jeden seiner Atemzüge. Auf einmal fiel ihr das Atmen schwer, und sie schluckte nervös. Sie war sicher, dass sie ganz rot geworden war, und wandte hastig den Blick von ihm ab. Je mehr ihre Angst verschwand, desto mehr wurde sie von einem ganz anderen Gefühl ersetzt – Verlangen.
    Kazims Hand lag auf ihrer Taille, dicht unter ihrer rechten Brust, und Sara glaubte jeden einzelnen seiner Finger auf ihrer Haut zu spüren. Auf einmal kam es ihr vor, als würde sie in Flammen stehen, und ihre Brustspitzen richteten sich auf. Und sie war sich plötzlich auch seines Dufts sehr bewusst – ein erdiger, männlicher Geruch, der ihre Erregung noch verstärkte.
    Vor ihrem inneren Auge erschienen gewagte Bilder, die ihr die Röte in die Wangen trieben. Ihr größter Wunsch war in diesem Moment, von diesem Mann überall berührt und geliebt zu werden. Aber er war ihr Boss!
    Ihre Haut kribbelte vor Erregung, aber ihr Verstand sagte ihr gleichzeitig, dass Kazims Umarmung nur eine freundli che Geste des Mitleids war. Wenn er wüsste, was in ihren Gedanken vorging oder in ihrem Körper, würde er sie voller Entsetzen von sich stoßen.
    Aber sie konnte nichts gegen den Wunsch tun, er möge sie noch eine ganze Weile so halten. Sie wollte das Gefühl, in seinen Armen zu liegen, noch genießen, so lange es ging, obwohl die Faszination, die dieser Mann auf sie ausübte, sie noch zur Verzweiflung bringen würde. Sara konnte es nicht vor sich selbst leugnen – er
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