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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert
Autoren: Jennifer Lewis
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investieren zu müssen.“
    Ihr scharfer, analytischer Verstand beeindruckte Kazim, passte aber irgendwie überhaupt nicht zu der eher warmen, sanften Seite ihres Charakters, mit der Sara ihn immer wieder verblüffte. Für einen so jungen Menschen war sie ungewöhnlich weise, und wenn sie ihn dann noch mit kleinen Beweisen ihres Humors überraschte, musste Kazim zugeben, dass er verzaubert war.
    Im Sonnenlicht, das jetzt am späten Nachmittag durch die Fensterfront hereindrang, leuchtete ihr Haar wie Gold. Kazim fragte sich unwillkürlich, wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn er es berühren würde, um ihren Kopf nach hinten zu beugen und sie zu küssen.
    Hastig verscheuchte er den Gedanken. Er würde sich niemals mit einer Angestellten einlassen, weil er es sich nicht erlaubte, seine Macht in dieser Weise auszunützen. Er hatte keine seiner Assistentinnen geküsst, obwohl die meisten von ihnen alles darangesetzt hatten, ihn dazu zu bringen. Aber einer Frau, die sich einem Mann im Büro an den Hals warf, könnte er niemals Respekt oder gar Liebe entgegenbringen.
    Er verstand außerdem nicht, was es an ihm war, das die Frauen so sehr anzog. So hinreißend sah er auch nicht aus, dass er jede Frau verzaubern könnte. Sein Körper war eher muskulös und kräftig von seiner Arbeit mit den Pferden und ganz und gar nicht elegant und geschmeidig, wie Frauen es seiner Meinung nach sicher vorzogen.
    Allerdings war da sein Reichtum. Er war schon immer wohlhabend gewesen, selbst bevor er eine kleine Bohrfirma gekauft hatte und sie in die florierende Dienstleistungsfirma für die Ölbranche verwandelt hatte, die sie heute war. Öl hatte schon lange, bevor er geboren wurde, seine Familie und sein Land bereichert. War das der Grund für die unwiderstehliche Anziehungskraft, die er auf Frauen ausübte?
    Aber es war ihm eigentlich egal. Saras Vorgängerinnen hatten alle freiwillig die Firma verlassen, und Kazim hatte keiner eine Träne nachgeweint. Allerdings hatte auch keine von ihnen Saras Talent besessen. Schon jetzt erledigte sie Aufgaben, die über den Bereich hinausgingen, für den sie eigentlich eingestellt worden war. Sara zu verlieren würde ihm sehr viel ausmachen. Für ihn stand fest, dass er alles tun würde, damit sie blieb.
    Er würde morgen mit Sara zum neuesten Bohrfeld seiner Firma fliegen. Die Reise würde ihr Verständnis für ihre Arbeit erweitern und sie auf ein größeres Aufgabengebiet vorbereiten.
    Der Gegenstand seiner Überlegungen ging in diesem Moment durch den Konferenzraum zur Tafel und zeichnete eine Formel auf, um die einer der Kunden sie gebeten hatte. Wie von selbst wanderte Kazims Blick zu ihren Hüften und zu der Rundung ihres festen Pos, als sie sich streckte, um die obere Hälfte der Tafel zu erreichen.
    Plötzlich begann sein Körper verräterisch zu reagieren, und Kazim löste seine Krawatte, die ihm auf einmal viel zu eng vorkam.
    Sara ließ ihren Stift fallen, und als sie sich vorbeugte, um ihn aufzuheben, schmiegte sich ihr Rock noch enger an ihre Schenkel und ihren Po. Kazim schluckte mühsam, räusperte sich und machte sich hastig Notizen, die in Wirklichkeit keinen Sinn ergaben, aber ihm wenigstens einen Vorwand verschafften, den Blick von Sara abzuwenden. Irgendwie musste er seine heftige Reaktion auf sie unterdrücken.
    Es war unmöglich, dass sie in einem so knappen Rock zur Arbeit kam. Er würde Jill Took bitten, sich darüber mit Sara zu unterhalten.
    Zögernd hob er wieder den Blick, während Sara freundlich die Formeln über einen Aspekt des Raffinierungsprozesses erklärte. Er musterte ihr Kostüm mit kritischem Au ge und musste bei näherem Hinsehen zugeben, dass damit eigentlich alles in Ordnung war. Es war nicht zu eng, und der Rock reichte bis knapp über das Knie. Was Schnitt und Farbe anging, war es sogar recht konservativ.
    Das Problem war nicht das Kostüm, sondern er.

3. KAPITEL
    „Sechsundsiebzig Flaschen Bier, sechsundsiebzig Flaschen Bier …“ Sara verstummte.
    „Sie haben es überlebt. Machen Sie die Augen auf.“ Kazims Worte drangen wie aus weiter Ferne in ihr Bewusstsein.
    „Oh Gott.“ Ihr ganzer Körper war angespannt. Sie hatte die Augen zusammengekniffen, um die Wirklichkeit nicht wahrnehmen zu müssen.
    „Wir sind jetzt über den Wolken. Es gibt keine Gefahr.“ Kazim sprach leise, sodass seine tiefe Stimme gerade eben über dem Lärm der Triebwerke zu hören war.
    Vorsichtig öffnete Sara die Augen, doch das grelle Sonnenlicht ließ sie sie wieder
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