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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert
Autoren: Jennifer Lewis
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Gedanken.“
    „Das sehe ich.“ Er lehnte sich in seinem schwarzen Ledersessel zurück, und ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Er wusste, dass sie ihn begehrte, genauso wie auch all ihre Vorgängerinnen. Sara gab sich alle Mühe, seinem Blick standzuhalten. Kazim betrachtete sie weiterhin nachdenklich, ohne etwas zu sagen, und biss sich dann leicht in die Unterlippe. Es war eine so sinnliche Geste, dass es Sara ganz heiß wurde.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie zusammenfahren, und sie sprang schnell auf und legte Kazims Rede achtlos auf den Sessel.
    „Sie sind ganz schön schreckhaft“, bemerkte er leise.
    „Herein!“, sagte sie heftiger als beabsichtigt und versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen, auf die sie sonst doch immer so stolz war.
    „Ich habe die Proben vom Davis-Feld, die Sie verlangt haben“, sagte Dora, eine der Angestellten, und lächelte Kazim mit ihrem knallrot geschminkten Mund an. Sie war die größte Klatschtante in der Firma und hatte Sara schon oft mit großem Genuss den traurigen Untergang ihrer Vorgängerinnen bis in jede Einzelheit beschrieben.
    Dora trug einen rechteckigen Metallkasten, in denen kleine Fläschchen mit einer schwarzen Flüssigkeit steckten, und stellte sie auf Kazims Schreibtisch.
    Kazim nahm eins der Fläschchen heraus. „Danke, Dora.“ Er verabschiedete sie mit einem Nicken, und sie verließ das Büro mit einem Grinsen auf dem Gesicht, das Sara erröten ließ. Hatte Dora womöglich die Situation erkannt und begriffen, dass Sara der gleichen Versuchung zu erliegen drohte wie schon so viele Frauen vor ihr?
    „Wissen Sie, was das ist?“ Kazim schüttelte die Flüssigkeit im Fläschchen.
    „Öl?“
    „Ja. Der Grund, warum wir uns alle hier befinden. Schwarzes Gold.“
    Er nahm den Stöpsel von der kleinen Flasche, hielt sie sich an die Nase und seufzte zufrieden. „Ich bekomme nie genug von diesem Geruch.“ Er stand auf und ging auf Sara zu. „Haben Sie je Rohöl in der Hand gehabt?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, sagte Sara. Seine Nähe machte sie unsicher, und sie schluckte mühsam.
    Kazim tauchte einen Finger in die schwarze Flüssigkeit und nahm ihn wieder heraus. „Hier.“ Er hielt Sara den Finger unter die Nase, und sie unterdrückte den plötzlichen Drang zu lachen. Der starke Geruch wirkte seltsamerweise regelrecht berauschend.
    Kazim hielt sich den Finger an die Nase, und impulsiv gab Sara ihm einen leichten Schubs, sodass er sich Öl auf die Oberlippe schmierte. Sie hatte ihn berührt! Zwar nahm sie sofort entsetzt die Hand wieder zurück, und er sah sie erstaunt an.
    Sie lachte ziemlich verlegen. „Sie sehen aus wie Charlie Chaplin.“
    „Vielleicht bin ich eine seiner berühmtesten Figuren – der Große Diktator.“
    Ein Hauch von Humor blitzte in seinen Augen auf, und sein Mund verzog sich nun zu einem kaum merklichen Lächeln.
    „Sie sind allerdings ein gütiger Diktator.“ Sie salutierte spöttisch, und ganz langsam vertiefte sich sein Lächeln, und Sara fühlte sich, als wäre die Sonne aufgegangen.
    „Das nehme ich mal als Kompliment“, sagte er amüsiert. Das warme Lächeln und der intensive Ausdruck seiner Augen trugen ernsthaft dazu bei, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    „Lassen Sie mich Ihnen ein Taschentuch holen.“
    Sie nahm eins aus einer Schachtel auf seinem Schreibtisch und tupfte ihm damit den Fleck von der Oberlippe. Ihre Fingerspitzen berührten seine Wange, und einen Moment lang erschauerte sie vor Erregung.
    Er beobachtete sie nachdenklich, während sie ihm das Öl vom Mund wischte. Es ging nicht so leicht ab, und Sara schmierte auch noch aus Versehen ein wenig davon mit dem schmutzigen Taschentuch auf seine Wange.
    „Warten Sie, ich nehme ein neues.“
    Betontes Räuspern riss beide aus ihren Gedanken. Dora war mit einem Kasten weiterer Proben hereingekommen, und ihre amüsierte Miene ließ keinen Zweifel daran, was sie denken musste. Sara wurde bewusst, dass es so aussehen musste, als würde sie ihren eigenen Lippenstift vom Mund ihres Chefs wischen.
    Was für eine Vorstellung!
    Sie steckte das schmutzige Taschentuch in ihre Tasche und griff nach dem Kasten mit den Proben und machte auf dem Schreibtisch Platz dafür.
    „Danke, Dora.“
    Sie nickte und wandte sich ab, die Lippen fest zusammengepresst. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, wandte Sara sich zu Kazim um und sah das Lächeln in seinen Augen.
    „Sie glaubt, dass wir uns geküsst haben“, stellte er fest.
    Sara
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