Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot
Autoren: John D. MacDonald
Vom Netzwerk:
noch einmal genauso oft klingelt. Steigen Sie wieder in Ihr Auto und verlassen Sie das Drive-In exakt um zwölf Uhr dreißig. Prägen Sie sich den genauen Kilometerstand auf Ihrem Tachometer ein. Wenn er zum Beispiel auf acht und sechs Zehntel steht und das Telefon siebenmal geklingelt hat, seien Sie bei fünf und sechs Zehntel (einfache Addition, Liebes) bereit. Sie fahren in westlicher Richtung auf der 101. Halten Sie sich auf der rechten Spur, das rechte Fenster offen und das Paket in Ihrer kleinen rechten Hand. Achten Sie auf ein Licht von vorn rechts. Gehen Sie auf fünfunddreißig Meilen herunter, und fahren Sie so weit rechts, wie Sie können. Wenn Sie ein kleines grünes Licht zweimal aufblinken sehen, werfen Sie das Paket sofort auf die Böschung. Wenn es zweimal rot blinkt, nehmen Sie das Geld wieder mit nach Hause und kommen am folgenden Sonntag. Jedesmal erhalten Sie dann das Negativ von einer Aufnahme sowie alle Abzüge von dem Negativ. Sie werden mit der Post kommen. Wenn alles gut geht und Sie auf keine oberschlauen dummen Gedanken kommen, sollten wir die ganze Angelegenheit in zwölf Wochen abgeschlossen haben.

    »Verdammt kompliziert«, sagte sie.
    »Genaugenommen ziemlich schlau. Zwei Leute könnten das fast ohne Risiko durchziehen. Einer am Drive-In und am Pavillon, der Sie oder Miss Holtzer überprüft und dann, nachdem Sie das Klingeln gehört haben, seinen Kumpel anruft, damit der sich an der angegebenen Stelle postiert. Er kann sich vergewissern, daß in Ihrem Wagen niemand versteckt ist. Er folgt Ihnen vom Parkplatz und fährt Ihnen hinterher, bis alles sicher aussieht. Dann überholt er Sie und gibt seinem Kumpel ein Zeichen, daß der die grünen Signale gibt. Gar nicht übel. Sehr schwierig, ihnen eine Falle zu stellen. Was ging schief?«
    »Gar nichts. Wenigstens damals nicht. In einer Nacht hat es rot geblinkt. Ich weiß nicht, wieso. Es dauerte dreizehn Wochen. Ich bekam das Zeug mit der Post. Die übelsten kamen als letzte. Dana machte die Übergaben. Sie hat vermutlich bessere Nerven als ich.«
    Hochrot sprang sie auf. »Seien Sie nicht so begriffsstutzig, McGee. In Wind of Chance wurden fast sieben Millionen gesteckt. Risikokapital. Der Kerl, der diese Anweisung geschrieben hat, kennt das Geschäft. Er wußte, daß ich springen mußte. Es ist nicht mehr wie in den alten Zeiten, wo man auf den Schutz des Studios bauen konnte. Jeder Film ist ein eigenes, separates Unternehmen. Es gibt heutzutage nur etwa zehn Männer, die die wirklich großen Pakete schnüren können. Wenn jeder von denen einen Satz dieser Abzüge in die Hand bekäme, wieso sollten sie dann noch ein Risiko mit mir eingehen? Diese Bilder sind pures Gift. Was sind Hundertzwanzigtausend, verglichen mit meinen Aussichten? Ich habe ein paar Aktien abgestoßen, die nicht so gut standen, und meine Steuerersparnisse dazugelegt und gezahlt. Erzählen Sie mir nicht, was ich hätte tun sollen!«
    Es war eine gute Vorstellung, die mir Bewunderung abnötigte. »Wie soll ich Ihnen helfen, wenn Sie mir ständig etwas vormachen?«
    »Was, zum Teufel, meinen Sie damit?« schrie sie mich an.
    »Alles, woran die Filmindustrie interessiert ist, ist das Geld, das eingespielt wird. Ihr Name auf einem Filmplakat spielt viel Geld ein. Genau wie bei Liz, Frankie, der Schwedin, Mitchum, Ava. Die waren auch nicht immer brave kleine Mauerblümchen. So etwas bricht einem nicht mehr den Hals, meine Liebe. Es gibt in unserer Kultur keine übermächtige öffentliche Einheitszensur mehr, die Sie von der Leinwand jagen könnte. Wenn Sie ein bißchen aus der Rolle fallen, lassen die PR-Leute Sie eine Stiftung für ein Hundeasyl gründen, und ganz Amerika liebt Sie wieder. Hören Sie auf, mir etwas vorzuspielen.«
    Die vorgetäuschte Empörung wurde im Nu abgeschaltet. Sie setzte sich wieder und musterte mich trotzig. »Schlauberger«, sagte sie.
    »Also, was hat Sie bewogen zu zahlen?«
    »Ein paar Kleinigkeiten. Vor einiger Zeit habe ich mich ein bißchen zu sehr aufgespielt. Meinetwegen hat sich der Dreh verzögert, und dadurch wurde das Budget gesprengt. Ein paar Leute haben sich überlegt, ob sie noch mit mir arbeiten wollten. Aber dann habe ich es eingesehen und mich abgeregt. Ich bin nicht blöd, und die Zeichen waren deutlich. Wie bei Monroe und Brando, Sie wissen schon. Aber sie sind immer noch reserviert. Außerdem hatte es von Zeit zu Zeit ein paar kleinere Sachen gegeben. Nichts so Schlimmes wie die Bilder, aber ... in der Richtung. Es schien
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher