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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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Captain Hadley im Stuhl des Lairds und hielt ein Glas Wein in der Hand. Er kehrte Ciaran den Rücken zu und starrte in die Flammen.
    Heiße Wut stieg beim Anblick des Sassunach im Stuhl seines Vaters in Ciaran auf. Der Hurensohn saß in seinem Stuhl! Vor seinem Kamin! Lautlos, sich immer im Schatten haltend, schlich er durch den Raum auf Hadley zu. Da keine Mathesons mehr in der Burg lebten, befand sich auch kein Wachposten mehr in der Halle aber unten in der Küche war jemand, er konnte gedämpfte Geräusche hören. Wahrscheinlich hatte Hadley außer seinen Diensten auch noch einen Wächter mitgebracht und draußen vor dem Tor postiert. Die Waffen des Captains - sein Säbel und seine
    Pistole - hingen an Haken neben der Eingangstür. Ciaran lächelte kalt.
    Er löste sich aus dem Schatten, hob Brigid und lief auf den verhassten Rotrock zu.
    »Vater!«
    Hadley hob den Kopf, sprang auf und entging so um Haaresbreite dem tödlichen Dolchstoß. Ciaran fuhr herum und sah Leah in der Mitte des Raumes stehen. Sie hielt die Pistole ihres Vaters in der Hand, richtete den Lauf aber auf den Boden. Eine eisige Hand schloss sich um sein Herz. So hatte sie ihn zu guter Letzt doch noch verraten. Tonlos flüsterte er: »Leah, du hast mich umgebracht!«
    Inzwischen war ihr Vater zum Eingang gestürzt und hatte seinen Säbel aus der Scheide gerissen. »Was geht hier vor? Was hast du hier zu suchen, Leah? Ich verlange eine Erklärung!« Sein Gesicht lief zornrot an, als er Leah den Rücken zukehrte und Ciaran entgegentrat.
    Leah beachtete ihren Vater gar nicht, sondern bat: »Ciaran, tu es nicht. Bitte!«
    »Ich hatte gehofft, du wärst bei Drummossie Moor gefallen, du verräterischer Bastard!«, knirschte Hadley.
    Ciaran erwiderte nichts darauf, sondern ließ Brigid in die rechte Hand gleiten und zog mit der linken sein Schwert. Er hatte nicht vor, sich auf eine Diskussion mit dem Captain einzulassen; er war nur aus einem einzigen Grund gekommen, und er würde sein Vorhaben ausführen.
    Doch Leah rief lauf »Vater, ich bitte dich, töte ihn nicht!«
    Ihr Vater reagierte nicht darauf, sondern trat einen Schritt auf Ciaran zu. Der Ausdruck seiner Augen verriet deutlich, dass er nicht vorhatte, Gnade walten zu lassen. Ciaran wappnete sich für einen Angriff, indem er die entspannte Haltung einnahm, die ihn sein Vater gelehrt hatte, seinen Gegner forschend musterte und nach Schwächen suchte. Hadley schäumte vor Wut, Ciaran dar gegen wurde immer ruhiger, während er überlegte, wie er die Wut
    des Gegners zu seinem Vorteil nutzen konnte. Er begann Hadley langsam zu umkreisen.
    »Hört auf!«, schrie Leah erneut. »Hört endlich mit diesem unsinnigen Kampf auf!«
    Der Riegel der Küchentür wurde mit einem Klicken zurückgeschoben. Leah hob die Pistole, richtete sie auf die Tür und rief drohend: »Du da! Verschwinde, oder ich schieße!« Augenblicklich wurde der Riegel wieder vorgeschoben, und derjenige, der hinter der Tür gestanden hatte, entfernte sich hastig. Ciaran zwinkerte verwirrt, als er begriff, dass Leah ihm wahrscheinlich gerade das Leben gerettet hatte.
    Aber dann ließ sie die Waffe wieder sinken und bat mit tränen-erstickter Stimme: »Vater, du darfst ihn nicht töten!« Ihre Worte zeigten keine Wirkung. Noch immer glühte nackte Mordlust in den Augen des Captains. Leah fuhr fort: »Du musst ihn am Leben lassen. Ich bekomme ein Kind von ihm.«
    Ciaran ließ sein Schwert sinken und starrte sie fassungslos an. »Leah?«
    Doch da ging Hadley schon mit erhobenem Säbel auf seine Tochter los. Seine Stimme bebte vor Wut und gekränktem Stolz. »Ein Kind?« Sein Atem ging keuchend. »Du elende Hure!« Er holte mit dem Säbel aus.
    Ciaran warf sich dazwischen. Die Klingen trafen direkt über Leahs Kopf aufeinander. Ciaran stieß Hadley mit der Schulter zur Seite und ließ einen Angriff folgen, der mühelos pariert wurde. Wieder griff er den Captain an, versuchte, ihn von Leah wegzutreiben. Hadley wich ein Stück zurück und setzte sich dann erbittert zur Wehr. Das Klirren des Breitschwertes und des Säbels hallte in der geräumigen Halle wider.
    »Leah, verschwinde hier!«, brüllte Ciaran. Er wollte, dass sie zu 8einen Clansleuten zurückging, die sich in der Höhle versteckten. Dort war sie in Sicherheit, und er konnte sein Vorhaben ungestört in die Tat umsetzen.
    »Nein! So hört doch endlich auf!« Ihre Stimme klang schrill.
    Ciaran dachte gar nicht daran. Er wusste, dass Hadley sie beide töten würde, wenn er jetzt
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