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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber
Autoren: Natalie Rabengut
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ausgelassen.
    Chloe kam mit zwei Tellern aus der Küche, grinste und schnupperte. »Da hast du aber fein gekocht, Liebling.«
    Sie stellte den Teller auf den Wohnzimmertisch, und beide setzten sich wie selbstverständlich auf den Boden um den Tisch herum und begannen, das Essen mit den Stäbchen auf den Tellern zu verteilen. Sie teilten ihr Essen untereinander, damit jeder alles probieren konnte, und während sie aßen, klickten sie noch ein wenig im Onlineshop herum. Sie hatten fast aufgegessen, als Laura erklärte: »Okay, ich glaube, das reicht erst mal für eine Weile.«
    Chloe schaute genauer auf die Anzahl der bestellten Teile im Warenkorb. »Meinst du?«
    »Ich will nicht gleich übertreiben«, antwortete Laura, »und außerdem wollten wir doch morgen auch noch einkaufen gehen, oder?« Dabei sah sie so hoffnungsvoll aus, dass Chloe es sowieso nicht übers Herz gebracht hätte, nein zu sagen. Aber sie freute sich selbst schon darauf. Sie war froh, dass sie Laura richtig eingeschätzt und diese sich so schnell geöffnet hatte.
    »Okay, dann schicke ich die Bestellung ab, aber ich lege mir auch noch fix zwei Teile mit in den Warenkorb.«
    »Klar, immerhin ist es ja dein Konto.«
    Chloe klappte den Laptop zu. »So, das hätten wir. Bis die Sachen hier sind, kannst du dir gerne auch jederzeit was von mir leihen. Aber«, sie hob mahnend den Zeigefinger, »fang nicht wieder an zu heulen.« Dann nahm sie das letzte Stück Frühlingsrolle und steckte es sich in den Mund. Hoffentlich würde Robert Laura auch so toll finden.
    Als Chloe am nächsten Morgen von ihrem üblichen Lauf zurückkam, staunte sie nicht schlecht. Laura war offensichtlich eine Frühaufsteherin und hatte tatsächlich schon Frühstück gemacht. Neben aufgebackenen Brötchen – Chloe hatte gar nicht gewusst, dass welche im Haus gewesen waren – gab es Aufschnitt und Rührei und einen Sekt.
    »Wow, Frühstück? Großartig. Ich hüpf nur schnell noch unter die Dusche, okay?«
    Laura nickte, sichtlich erfreut über die Tatsache, dass Chloe sich freute. »Der Kaffee ist eh noch nicht ganz durchgelaufen.«
    Chloe beeilte sich, ins Bad zu kommen. Keine zehn Minuten später saß sie in einer Jerseyhose und einem Shirt in der Küche, die noch feuchten Haare lässig am Hinterkopf hochgesteckt. Sie war nicht geschminkt und sah immer noch großartig aus. Nun nahm sie sich Zeit, den Frühstückstisch ausgiebig zu bewundern.
    »Wow, ich wusste gar nicht, dass wir Sekt und Brötchen haben«, bemerkte sie, als Laura den Kaffee in die Tassen goss.
    »Die Brötchen hat meine Mutter mir mitgegeben, nur für den Fall, dass es in London keine Supermärkte gibt, genau wie anderen Kram, den ich gestern in den Kühlschrank gepackt und in die Regale verteilt habe. Ich dachte schon, ich hätte mich in der Anzahl der Kartons vertan, aber ein Karton stammte offensichtlich von meiner Mom und war voll mit Flüssigseife, Toilettenpapier, Essen, Handtüchern, ein bisschen Werkzeug – absolut kein Schema erkennbar.«
    »Aber das ist doch nett von ihr«, erwiderte Chloe. »Ich jedenfalls freue mich über die Brötchen.«
    Laura setzte sich und seufzte. »So habe ich das ja auch nicht gemeint. Ich habe ihr schon eine SMS geschrieben und mich bedankt. Und falls du eine Verwendung für zwölf Dosen Pastete mit Rindfleisch und Nieren hast, dann sag Bescheid.«
    Chloe verzog so angewidert das Gesicht, dass Laura lachen musste. »Weißt du, was das Beste daran ist? Zu Hause haben wir das auch nie gegessen. Bäh.«
    Chloe nahm einen Schluck Sekt und grinste. »Einen Toast. Auf einen tollen Sonntag.«
    Auch Laura hob ihr Glas »Auf einen tollen Sonntag mit meiner tollen Mitbewohnerin.« Sie stießen an. »Ich hoffe, es war okay, dass ich den Piccolo aus dem Kühlschrank genommen habe.«
    Chloe biss sich auf die Unterlippe. »Obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass ich gar nicht weiß, wie lange der da womöglich schon steht. Ich trinke fast nie alleine und habe den bestimmt geschenkt bekommen.«
    Laura zuckte mit den Schultern. »Aber er schmeckt noch einwandfrei. Ist er vielleicht von deiner vorherigen Mitbewohnerin?«
    Chloe lachte laut auf. »Mit Sicherheit nicht!« So wie sie das sagte, klang es beinahe boshaft. »Sorry, ich wollte nicht so rau klingen. Aber die Geschichte mit Stephanie ist kompliziert und endete gar nicht schön, ich musste sie nämlich rausschmeißen.«
    »Oje.« Laura machte ein langes Gesicht. »Ich möchte ja nicht neugierig sein, aber was hat sie denn angestellt?
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