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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber
Autoren: Natalie Rabengut
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du zu alt für mich bist.«
    Robert stieß ein verächtliches Geräusch aus, dann platzte er heraus: »Und, was hast du gemacht?«
    Laura hob belustigt die Augenbrauen. »Ach, jetzt kannst du fragen? Aber sich vorher erst mal wie ein trotziges Kind aufführen.« Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust und schwieg.
    »Sag es mir!«, forderte Robert sie auf. Doch Laura schwieg eisig. Sie hatte sich vorgenommen, ihn jetzt so lange mit Nichtachtung zu strafen, bis er sich entschuldigte.
    Chloe hörte das Auto vorfahren und klappte ihr Buch zu. Sie brannte darauf zu erfahren, wie der Abend bei Roberts Familie verlaufen war. Sie stand auf und ging zur Haustür, öffnete und wurde fast von Laura umgerannt. Diese murmelte nur »Hallo« und stürmte dann die Treppe in die obere Etage hinauf.
    Robert kam genau in dem Moment zur Tür herein, als oben geräuschvoll die Schlafzimmertür zugeworfen wurde. Sowohl Chloe als auch Robert zuckten zusammen.
    »Aha,« sagte Chloe. »Ihr hattet also einen tollen Abend?«
    »Ich schätze mal, wir hatten unseren ersten richtigen Streit.«
    Chloes Blick wanderte an ihm herunter und blieb an seinem offenen Reißverschluss hängen. »Ja, das sehe ich«, stellte sie spöttisch fest.
    Robert fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten Haare. »Ich glaube, ich hab’s vergeigt.«
    Chloe seufzte und nahm ihn kurz in den Arm. Und während sie ihm über den Rücken streichelte, schlug sie vor: »Ich gehe mal nach ihr sehen und schaue, wie sehr du es vergeigt hast.«
    Als Chloe sich der geschlossenen Schlafzimmertür näherte, war sie erleichtert, als sie das Wasser in die Badewanne laufen hörte. Sie hatte schon befürchtet, dass Robert vielleicht recht haben könnte. Leise öffnete sie die Tür und stellte zufrieden fest, dass nirgendwo ein gepackter Koffer herumstand.
    Im ersten Moment versteifte Laura sich, als Chloe ins Badezimmer trat, weil sie dachte, es wäre Robert. Dann atmete sie auf. Sie stieg in die Badewanne und genoss das Gefühl des heißen Wassers.
    »Ärger im Paradies?«, fragte Chloe mit einem belustigten Unterton.
    »Ach, es geht. Ich bin gerade eher aus Prinzip wütend. Das Essen ist wirklich gut verlaufen, dann habe ich mich in der Bibliothek umgesehen, und sein idiotischer Bruder Scott hat mich einfach geküsst.«
    Chloe riss entsetzt die Augen auf. »Ist nicht wahr!« Als sie jedoch in Lauras Gesicht sah, musste sie es glauben. »Ich meine, ich kenne Scott, und er hat mich auch angebaggert. Aber so dreist war er bei mir nicht. Offensichtlich bist du doch heißer als ich.«
    »Sehr witzig. Das ist ja noch nicht der schlimme Teil des Abends. Der kam erst, als ich wieder ins Wohnzimmer zurückgekommen bin, nicht ohne Scott natürlich noch eine saftige Ohrfeige verpasst zu haben. Ich wollte dann vor der Familie auch keine Szene machen und habe nichts gesagt. Und was passiert? Der Blödmann kommt mit einer geröteten Wange wieder ins Esszimmer, und Robert hat natürlich nichts Besseres zu tun, als zu denken, dass ich mich tatsächlich bei der erstbesten Gelegenheit mit seinem Bruder über den Boden wälzen würde.«
    Laura redete sich immer weiter in Rage und schlug zu guter Letzt mit der Faust auf die Wasseroberfläche. Chloes Hose bekam einen großen Schwall Wasser ab. Laura wollte sich sofort entschuldigen, aber Chloe winkte ab.
    »Robert hat wirklich gedacht, dass du es gleich mit Scott treiben musstest?«
    Laura nickte mit einer Mischung aus Trauer und Wut.
    »Okay, den solltest du aber wirklich schmoren lassen. Am besten mache ich gleich mit.«
    Robert lehnte den Kopf gegen die kühlen Fliesen und genoss den heißen prasselnden Strahl des Wassers in seinem Nacken. Der Abend war eine Katastrophe geworden. Er hatte zwar damit gerechnet, dass das Essen bei seinen Eltern ein Reinfall werden würde, aber dass es so enden würde, hatte er auch nicht gedacht.
    Er hatte gehofft, dass Chloe es für ihn richten würde, stattdessen war ihm, nachdem sie mit Laura geredet hatte, eine doppelt so eisige Atmosphäre entgegengeschlagen. Es hatte an der Tür geklingelt, und als er geöffnet hatte, stand ein Pizzabote vor der Tür. Er wollte gerade fragen, was es damit auf sich hatte, als Chloe an ihm vorbeirauschte, die Pizza entgegennahm und bezahlte.
    »Die sind für uns«, merkte sie knapp an und verschwand mit den Kartons. Er sah ihr nach und seufzte.
    Der Pizzabote schaute ihn tatsächlich mitleidig an. »Kopf hoch, Mann. Das wird schon wieder.«
    Er nickte müde und schloss die
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