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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber
Autoren: Natalie Rabengut
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viele Geschwister hast.«
    Robert hob eine Augenbraue, warf Roberta einen strafenden Blick zu. »Ich hätte es dir ja erzählt, aber ich wollte Roberta nicht allen Gesprächsstoff wegnehmen.«
    Roberta sah betroffen zu Boden, aber insgeheim war sie so vergnügt wie schon lange nicht mehr. Sie hatte sich sogar die Freiheit herausgenommen, Roberts Mutter anzurufen. Sie wusste, dass das Robert noch weniger freuen würde, aber da musste er durch. Seine Mutter wollte auch, dass es endlich wieder eine Frau in seinem Leben gab. Sie würde von Laura entzückt sein.
    Nach dem Frühstück blieben Laura und Robert noch eine Weile sitzen. Chloe war in einen anderen Raum gegangen, um in Ruhe ihre E-Mails zu checken; außerdem wollte sie eine automatische Abwesenheitsnachricht in ihrem E-Mail-Account erstellen.
    In dem Moment, als Robert Laura fragen wollte, ob sie gern noch einen Kaffee trinken würde, ertönte eine Stimme hinter ihnen. »Oh, Robert, ich habe ja gar nicht gewusst, dass du Besuch hast.«
    Robert schloss kurz die Augen und sah wieder einmal mit einem strafenden Blick in Richtung Roberta. Dann drehte er sich um und umarmte seine Mutter mit den Worten: »Davon bin ich überzeugt. Hallo, Mutter, das ist Laura. Laura, das ist meine Mutter Carol.«
    Laura stand artig auf und reichte Roberts Mutter die Hand. Diese ließ ihren Blick freudestrahlend über Laura wandern und zwinkerte dann vergnügt in Robertas Richtung.
    »Ich bin eigentlich nur hier, um dich zum Dinner heute Abend bei uns einzuladen. Deine Brüder sind auch schon eingetroffen. Eyleen schafft es leider erst morgen. Sie hat noch eine OP .«
    Robert sah alles andere als begeistert aus. Laura fiel wieder ein, dass in seiner Familie bis auf ihn ja alle Mediziner waren – und er das schwarze Schaf als Künstler beziehungsweise Dozent.
    »Ich weiß nicht, wir hatten eigentlich schon Pläne …«, versuchte Robert auszuweichen.
    Doch seine Mutter unterbrach ihn sofort. »Papperlapapp, du hast deine Brüder schon länger nicht mehr gesehen, und du musst uns unbedingt deine neue Freundin vorstellen. Keine Widerrede. Essen um sieben.« Sie lächelte und rieb sich erfreut die Hände.
    Robert seufzte und nickte nur wortlos. Er wusste, dass er gegen seine Mutter und Roberta sowieso keine Chance haben würde. Laura stand wortlos daneben und freute sich im Stillen, dass Robert nicht protestiert hatte, als seine Mutter sie als seine Freundin bezeichnet hatte.
    Sie wusste noch nicht so recht, was sie davon halten sollte, Roberts ganze Familie kennenzulernen. Aber wenn sie Carol richtig einschätzte und Roberts Blick richtig deutete, würde wohl kein Weg daran vorbeiführen, dass sie zum Dinner zu seinen Eltern gingen.
    Carol wollte gerade gehen, als Chloe in die Küche kam. »Carol, was für eine Überraschung, dich mal wieder zu sehen. Wie geht’s dir?«
    Carol strahlte Chloe an und begrüßte sie mit zwei freundschaftlichen Küssen auf die Wange. »Gut, und dir, Chloe? Was machst du denn hier?«, fragte sie, scheinbar ohne Hintergedanken.
    »Ach«, Chloe winkte ab, »ein paar Tage auf dem Land ausspannen, das heißt: fast ausspannen. Heute Abend habe ich noch einen Termin.«
    Triumphierend drehte sich Chloe zu Robert und Laura um. Sie hatte fast die ganze Unterhaltung im Flur mitgehört und sich nun sofort geschickt aus der Affäre gezogen. »Robert hat uns für die Feiertage eingeladen. Immerhin ist Laura ja meine Mitbewohnerin, und wenn Robert sie schon ganz in Beschlag nehmen muss, bin ich so wenigstens über die Feiertage nicht alleine.«
    Chloe schenkte Carol ein hinreißendes Lächeln und setzte sich auf einen der Küchenstühle. Laura musste sich mächtig zusammenreißen, um Chloe nicht bewundernd auf die Schulter zu klopfen – wie souverän diese die Fragen von Roberts Mutter beantwortet und sich selbst elegant aus der Affäre gezogen hatte, war wirklich beeindruckend. Robert musste sich noch eine kurze Lobeshymne auf Chloe anhören, weil diese ihn nun endlich verkuppelt hatte, dann verschwand seine Mutter auch schon wieder – allerdings nicht, ohne noch zweimal zu betonen, dass das Essen um sieben serviert würde.
    Nachdem seine Mutter weg war, ging Robert mit Chloe und Laura ins Wohnzimmer und schloss geräuschvoll die Tür hinter sich. »Na, wunderbar, das hat mir noch gefehlt, ein Essen mit meiner Familie.«
    »Ach, so schlimm, wird’s schon nicht werden. Chloe, du kommst doch auch mit, oder?«
    »Haha, ich? Niemals, ich habe übrigens wirklich einen
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