Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber
Autoren: Natalie Rabengut
Vom Netzwerk:
gerne.«
    Nur wenig später schloss Laura die Tür zur Wohnung auf, und Chloe trat hinter ihr ein. Sie hatten gemeinsam mit Robert beschlossen, zu Hause einige Sachen zu packen. Und Laura wollte noch in Ruhe mit ihren Eltern telefonieren, bevor diese in den Urlaub fuhren. Außerdem hatten sie und Chloe sich geeinigt, noch ein paar Kleinigkeiten wie Wein und Delikatessen für Robert zu kaufen, weil er sie über die Feiertage bei sich aufnehmen würde. Er würde sie gegen Abend wieder abholen.
    Nachdem Laura ein paar Minuten ratlos vor dem geöffneten Kleiderschrank gestanden hatte, ging sie hinüber zu Chloe, die schon fleißig Kleidung in eine elegante schwarze Reisetasche packte.
    »Meinst du, ich sollte Robert was zu Weihnachten schenken?«
    »Möchtest du ihm denn etwas schenken, oder fühlst du dich verpflichtet?«
    »Nein, ich möchte ihm wirklich was schenken. Ich habe nur nicht die geringste Idee, was. Ich habe mich gestern bei ihm umgesehen und bin heute Nacht noch aus Versehen in die Bibliothek gestolpert, weil ich nicht auf Anhieb die Küche wiederfinden konnte.«
    Chloe konnte sie gut verstehen. Robert etwas zu schenken war wirklich nicht einfach. Bei jedem Geburtstag hatte sie sich mit einer Flasche Champagner und Sex aus der Affäre gezogen, aber irgendetwas sagte ihr, dass dies vermutlich nicht die Art von Geschenk war, die Laura vorschwebte.
    »Ich bin da leider auch echt überfragt. Robert ist ein schwieriger Kandidat: Erstens hat er genug Geld, um sich alles kaufen zu können, und zweitens ist er anspruchsvoll, was natürlich nichts Schlechtes ist. Aber da will man ja auch nicht mit so einem Standardgeschenk wie einem Gutschein für den Leseclub ankommen.«
    Laura legte die Stirn in Falten. »Mir wird schon was einfallen. Hoffe ich.«
    Robert freute sich sehr darauf, Laura und Chloe über die Feiertage bei sich zu haben. Er würde kochen oder etwas aufwärmen, wenn Roberta darauf bestehen würde, ihm Essen vorzubereiten. Sie würden reden, sich ein paar Filme ansehen, Sex haben. Das würden geradezu die perfekten Feiertage werden. Er verfluchte erneut seine Neugier und versuchte, an etwas Unerotisches zu denken, das ihm die Lust verderben könnte. Allerdings war dies leichter gesagt als getan, wenn man praktisch schon auf dem Weg war, zwei so tolle Frauen wie Chloe und Laura abzuholen.
    Laura hatte ihre Tasche gepackt und sich dreimal umgezogen, bevor sie mit ihrem Outfit für den gemütlichen Abend am Kamin ihres reichen Freundes mit ihrer besten Freundin zufrieden war.
    Chloe war produktiver gewesen als sie und hatte in der Zeit nicht nur ihre Tasche gepackt, ihre Haare geföhnt, den Kühlschrank auf verderbliche Lebensmittel überprüft und das Make-up aufgefrischt; sie hatte es irgendwie auch noch geschafft, zum Delikatessengeschäft einige Straßen weiter zu laufen und zwei volle Tüten mit Köstlichkeiten einzukaufen.
    Laura überlegte gerade, ob sie sich nicht vielleicht doch noch einmal umziehen wollte, als ihr Handy klingelte. Auf dem Display stand »Robert Handy«, und mit einem verliebten Grinsen auf den Lippen ging Laura dran.
    »Hey, meine Schöne, ich bin da, um euch abzuholen, hab aber keinen Parkplatz bekommen. Ich stehe in der zweiten Reihe. Kommt ihr runter?«
    Es wurde einer der schönsten Abende seit langem. Robert kochte, danach saßen sie im Wohnzimmer auf der riesigen Couch und schauten alte Filme mit Grace Kelly. Als Robert irgendwann verkündete, dass ihm kalt sei, und den Kamin anzündete, hätte Laura vor Wohligkeit am liebsten laut geseufzt. Das Holz knackte, und die Flammen tanzten.
    Robert setzte sich wieder zwischen die beiden und legte den Arm um Laura. Sie betrachtete ihn verstohlen von der Seite. Er hatte sie zu Hause abgeholt, sie hierhergefahren, Essen gekocht und den Kamin angezündet – mehr konnte man sich von einem Mann wohl kaum wünschen.
    Lauras Blick glitt weiter zu Chloe. Diese lag entspannt neben Robert und lehnte mit dem Kopf an seiner Schulter. Sie trug eine übergroße Kaschmirstrickjacke und sah ein wenig müde aus. Ein Lächeln umspielte Lauras Lippen, und sie dachte darüber nach, wie glücklich sie war.
    Ihr Herz machte einen Satz, als sie über den Gedanken stolperte, dass sie tatsächlich verliebt war. Verliebt in beide, in Robert und auch in Chloe. Sie spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte. Konnte das wirklich sein? Empfand sie wirklich Liebe für zwei Menschen zur gleichen Zeit? Und dazu auch noch für eine Frau? Je länger sie darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher