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Lauras Liebhaber

Lauras Liebhaber

Titel: Lauras Liebhaber
Autoren: Natalie Rabengut
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zurück und schaute aus dem Fenster. Während sie die einsame Landschaft betrachtete, oder es zumindest in der Dunkelheit versuchte, dachte sie darüber nach, was Robert wohl meinen konnte. Sie ließ die letzten Minuten noch einmal vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Sie verstand es einfach nicht: Bevor sie das Esszimmer verlassen hatte, war noch alles in bester Ordnung gewesen; als sie dann wieder zurückgekehrt war, hatte er auf einmal aufbrechen wollen.
    Dann durchfuhr es sie wie ein Schock: Er dachte, sie hätte mit seinem Bruder herumgemacht! Sie konnte es gar nicht glauben, er musste ihr Verhalten vollkommen falsch interpretiert haben. Sie sog scharf die Luft ein und fauchte dann los: »Du glaubst doch nicht wirklich, ich hätte was mit deinem Bruder gehabt, oder?«
    Robert schlug mit der flachen Hand aufs Lenkrad und scherte gleichzeitig plötzlich scharf links aus. Das Auto rumpelte über unebenen Grund und kam dann zum Stehen. Sie standen auf einem Parkplatz an der Landstraße, der tagsüber Wanderern vorbehalten war, die mit dem Auto zu dem Waldgebiet kamen. Robert wandte sich ihr zu, schnallte sich ab und sagte mit einem deutlich wütenden Unterton in der Stimme: »Du gibst es also zu?«
    Laura wusste nicht, ob sie sich über Roberts Eifersucht freuen sollte oder ihm sofort, wie seinem Bruder, auch eine Ohrfeige verpassen sollte. Sie holte tief Luft, um ruhig zu bleiben, und wollte gerade ansetzen, etwas Passendes zu erwidern, als ihr Sitz plötzlich nach hinten kippte und Robert über ihr war.
    Er drückte ihr einen beinahe schon brutalen Kuss auf die Lippen und hinderte sie so am Sprechen. Er musste den Hebel betätigt haben, der die Rückenlehne in Position brachte, denn Laura lag fast horizontal im Wagen und wurde durch den Gurt in den Sitz gepresst – und durch Roberts Gewicht. Er nahm ihr mit seinem stürmischen Kuss die Luft zum Atmen, und seine Hand fuhr zielstrebig unter ihren Rock. Er riss ihr den Slip herunter, und sie hörte das unverwechselbare Geräusch seines Gürtels und des Reißverschlusses.
    Sie spürte, wie Erregung sie überkam. Doch sie war so wütend auf Robert, dass sie ihr nicht nachgeben wollte. Sie wand sich und versuchte, Robert loszuwerden, doch der Gurt fesselte sie förmlich an den Sitz.
    Robert löste den Kuss, nahm Lauras freie Hand und hielt sie über ihren Kopf. Obwohl sie in dem engen Wagen fast keine Bewegungsfreiheit hatten, schaffte er es, sich über sie zu legen und mühelos mit seinen Beinen die ihren zu spreizen.
    Er sah ihr direkt in die Augen, als er mit einem heftigen Stoß in sie drang. Wütend warf sie sich ihm entgegen, sie konnte seinen Zorn mit jedem seiner Stöße spüren, doch auch sie war kein bisschen weniger aufgebracht. Als er endlich ihre Hand losließ, um seinen Arm unter ihren Po zu schieben und ihr Becken noch weiter anzuheben, zog sie ihm das Hemd aus der Hose und grub ihre Fingernägel in seinen Rücken. Er stöhnte auf und stieß nur noch heftiger in sie. Laura schrie auf und vergaß vollständig, wo sie waren und warum sie eigentlich so wütend waren, und spreizte ihre Beine noch ein wenig weiter für ihn. Robert saugte an ihrer Unterlippe, und sie wusste, dass er kurz davor war zu kommen.
    Sie schloss die Augen und spürte, wie er seinen Kopf an ihrem Hals vergrub, bevor er sich in sie ergoss. Schwer atmend blieb er auf ihr liegen.
    Laura streichelte seinen Rücken und konnte seine Verzweiflung fast mit Händen greifen. Was ging nur in ihm vor? Ihm musste doch klar sein, dass sie niemals etwas mit seinem Bruder, den sie nicht einmal ein paar Stunden kannte, anfangen würde.
    Robert strich ihren Rock glatt, eine entschuldigende Geste, bevor er seine Kleider zurechtrückte und den Motor startete. Die Scheinwerfer flammten auf, und Robert fuhr wieder auf die Landstraße zurück.
    Laura sah hinaus in die Dunkelheit und wünschte sich, sie könnte diesen Mann besser ergründen. Sie räusperte sich, sah, dass Roberts Hände das Lenkrad so fest umklammerten, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Offensichtlich wollte er jetzt nicht reden, aber das war sein Problem.
    »Übrigens nett, dass du gefragt hast«, sagte sie mit fester Stimme. Er antwortete nicht, sondern hielt seinen Blick stur auf die Straße gerichtet. »Wegen deines Bruders, meine ich.«
    »Was ist mit ihm?« Roberts Stimme klang belegt.
    »Er wollte mich küssen«, sagte Laura mit pikierter Stimme und konnte sich nicht verkneifen, noch hinzuzufügen: »Weil er findet, dass
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