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Ash

Ash

Titel: Ash
Autoren: Alexa Kim
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1.

    Der Vertrag

    Was tut man, wenn man eines Morgens aufwacht und einsehen muss, dass einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird? Dass der eigene Bruder ein Junkie ist, der die letzten Sol für seine Sucht auf den Kopf gehauen hat? Wenn man nichts mehr zu essen hat und kein Geld für die Miete?
    Man sucht sich einen Beschützer! Genau das habe ich getan – und endlich habe ich – Taya Bennet – einmal Glück gehabt im Leben.
    Ash ist etwas Besonderes. Nicht wie die anderen Mutanten, für die Menschen vor allem als Nahrungsergänzungsmittel dienen.
    Heute hat er mich das erste Mal in sein Apartment kommen lassen. Ich bin aufgeregt. Ash hat beschlossen, dass er den nächsten Schritt tun will.
    Als er mir die Tür öffnet, trägt er nur seine schwarze Hose aus Thermowax. Sein Oberkörper ist nackt.
    „ Komm rein“, sagt er, ohne meine Unsicherheit zu bemerken. Eigentlich kenne ich ihn noch gar nicht gut genug. Er hat mich ausgefragt, wenn wir uns im Lighthouse , einer kleinen Bar, getroffen haben. Er wollte wissen, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, einen Blutvertrag einzugehen. Ich bin sicher, dass er so lange gewartet hat, weil er sichergehen wollte, dass ich keinen Rückzieher mache.
    Ash schließt die Tür hinter mir, und ich sehe mich um. Als Mitarbeiter der Forschungsabteilung Magnatec ist er privilegiert. Wir haben uns bei Magnatec kennengelernt, weil wir beide dort arbeiten. Ich allerdings nur an den Monitoren, an denen die Auslieferung der Energieeinheiten überwacht wird.
    Von Ashs Apartment bin ich beeindruckt. Wie alle Mitglieder der Loge ist er wohlhabend. Bei ihm wird die Energie nicht nach fünf Stunden abgestellt, er hat ein Tablet PC, über das er mit dem Intranet von Magnatec in Kontakt steht und Emails verschicken kann. Er hat sogar eine Verbindung für Direktkommunikation.
    So etwas gibt es für uns normal Sterbliche schon lange nicht mehr. Dafür würde die Energie, die Magnatec erzeugt, niemals ausreichen.
    Ich ziehe meine dicke Jacke aus und stehe etwas verloren im Wohnraum seines Apartments.
    „ Willst du was trinken?“ Ash bewegt sich ganz natürlich in dieser luxuriösen Umgebung. Ich kann mich an eine Zeit erinnern, als auch mein Bruder Sid und ich einen guten Lebensstil hatten. Als meine Eltern noch lebten. Auch sie haben als Wissenschaftler bei Magnatec gearbeitet – im Bereich Energieforschung.
    Ash reicht mir ein Glas mit einer golden schimmernden Flüssigkeit. Ich nippe daran und huste. Alkohol bin ich nicht gewohnt.
    „ Ich … weiß nicht so recht, was ich tun soll“, gebe ich zu. Er weiß ohnehin, dass ich nervös bin. Immerhin ist Ash der Erste, mit dem ich einen Blutvertrag schließen will.
    „ Aber ich weiß es“, sagt er und kommt auf mich zu. Oh, verdammt! Er sieht so gut aus. Groß, dunkle, kinnlange Haare und strahlend blaue Augen. Dazu ein markantes Gesicht mit hohen Wangenknochen und einem eckigen Kinn, auf dem sich trotz Rasur ein Bartschatten abzeichnet. Ash ist so souverän, dass ich gleich noch unsicherer werde.
    Aber Ash ist kein Menschenschinden wie die meisten Mutanten. Er nimmt meine Hand und führt mich ins Badezimmer. Weiße Fliesen, glänzende Amaturen aus Chrom – alles sieht neu und teuer aus. Ich schnappe nach Luft, als ich die Badewanne entdecke. „Warmes Wasser … mein Gott“, flüstere ich. Wann habe ich mich das letzte Mal mit warmem Wasser waschen dürfen?
    „ Habe ich für dich eingelassen. Ich dachte mir, es wäre ein guter Anfang ...“
    Ich werde rot, muss mir aber eine Träne der Rührung fortknipsen. Ash ist freundlich zu mir, aufmerksam und rücksichtsvoll. Seit ich ihn kenne, frage ich mich, wo der Haken an der Sache ist. Bisher habe ich noch keinen gefunden.
    Ich ziehe mir den dicken Pullover über den Kopf – eine Mischung aus Synthetik und aufgearbeiteter Altwolle. Die dünne und trotzdem wärmende Kleidung aus Thermowax tragen nur die Mitglieder der Loge – und das sind durchweg Mutanten.
    Der Pullover fällt auf den Boden, und durch mein Top drücken sich meine Nippel. Ash geht vor mir in die Knie und öffnet den Knopf meiner Hose. Ich schäme mich etwas für den ollen Slip, den ich darunter trage. Aber Ash weiß, dass ich arm bin. Es sind immer die Armen und Verzweifelten, die sich auf Blutverträge mit Mutanten einlassen.
    Ich steige aus der Hose, und mein Herz schlägt schneller, als Ash mir langsam den Slip auszieht. Er lächelt beim Anblick meiner rasierten Vagina.
    „ Ich dachte … na ja, es gefällt dir
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